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70<br />

1 Ein theoretisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

haben eine Wandlung durchgemacht, wir haben dabei auch die<br />

gängigen Konzepte von Nationalkultur gemeinsam transformiert,<br />

und zwar sowohl für unsere Herkunftsgesellschaften als auch für<br />

unsere 'neuen Heimaten' ".."Zwischen <strong>de</strong>n Stühlen sitzen wir<br />

nicht, höchstens auf mehreren gleichzeitig. Und es gibt auch<br />

keinen plausiblen Grund, sich mit irgendwelchen Nischen zu<br />

begnügen. Warum die Frage <strong>de</strong>r kulturellen I<strong>de</strong>ntität in Form<br />

eines Kampfes um kulturelle Hegemonie geführt wird, hat eben<br />

auch <strong>de</strong>n Grund, dass manche nur die Luft zwischen <strong>de</strong>n Stühlen<br />

bekommen und nicht auf <strong>de</strong>r Couch Platz nehmen dürfen<br />

(sollen). Die gehört aber uns allen in einer <strong>de</strong>mokratischen,<br />

pluralistischen Gesellschaft. Und wir erheben Anspruch auf die<br />

Couch". Alev Korun in "Stimme von und für Min<strong>de</strong>rheiten",<br />

II/2001.<br />

c)"Verankert in ethnografischer Forschung, hat Univ. Doz. Sabine<br />

Strasser nicht zuletzt Motivlagen dreier Migranten aufgezeichnet,<br />

die mit ihren biografischen, sozialen und politischen Erfahrungen<br />

strukturelle Ungerechtigkeiten in ihrem Herkunftsland Türkei und<br />

ihrer neuen Heimat Österreich aufzeigen, kritisieren und<br />

ausräumen. Translokale I<strong>de</strong>ntität "Die I<strong>de</strong>ntität wird bei<br />

Migranten oft als etwas Mitgebrachtes, Fixes wahrgenommen<br />

und Integrationsunwilligkeit unterstellt", so Strasser, die sich seit<br />

25 Jahren mit türkischer Kultur und Sprache beschäftigt. Das<br />

von ihr verwen<strong>de</strong>te Konzept <strong>de</strong>r Zugehörigkeit ist im Vergleich<br />

zur I<strong>de</strong>ntität verän<strong>de</strong>rlich und von <strong>de</strong>n Betroffenen verän<strong>de</strong>rbar.<br />

Die Geschichten dreier politisch aktiver und in Österreich<br />

eingebürgerter Menschen belegen, dass neue Räume und<br />

Erfahrungen sehr wohl integriert wer<strong>de</strong>n. Strasser sieht in ihrer<br />

Arbeit <strong>de</strong>n Versuch, "einfühlsam und <strong>de</strong>tailliert <strong>de</strong>n Biografien<br />

und Kontexten von drei Menschen zu folgen, die mir die<br />

Möglichkeit dazu gegeben haben". Der Gefahr eines<br />

"methodischen Nationalismus" begegnete die 46-Jährige mit<br />

einer translokalen Arbeitsweise: Vier Jahre lang begleitete sie<br />

"Erzählungen und Handlungen" ihrer drei "Forschungssubjekte"<br />

sowohl in Österreich als auch <strong>de</strong>r Türkei. Darüber hinaus<br />

analysierte sie drei grenzüberschreiten<strong>de</strong> und transversale<br />

Netzwerke. Es ist kein Zufall, dass ihre Protagonisten für drei<br />

Gruppen von Migranten aus <strong>de</strong>r Türkei stehen. Und zwar,<br />

vereinfacht gesagt, für die "kemalistische Bildungselite", <strong>de</strong>n

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