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2.5 Zusammenfassung – I<strong>de</strong>ntitätsfel<strong>de</strong>r 157<br />

Tätigkeit zugeordnet wer<strong>de</strong>n kann, weil nur <strong>de</strong>ren Wert- und<br />

Motivsystem für soziale I<strong>de</strong>ntitäten in Frage käme.<br />

Bekanntlich gelingt aber nicht allen Minoritäten überhaupt eine<br />

so starke schichtmäßige Verankerung. Manche sind gezwungen,<br />

sich ihren Lebensunterhalt durch Tätigkeiten zu verdienen,<br />

welche gesellschaftlich nicht etabliert, nicht anerkannt o<strong>de</strong>r<br />

sogar missachtet sind. Das galt traditionell etwa für die jüdischen<br />

Minoritäten und die Roma.<br />

In <strong>de</strong>r Geschichte Europas wur<strong>de</strong>n etwa <strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n häufig die<br />

"abstrakten" Geldgeschäfte, die im (Sprache-Kultur-Wirtschaft-<br />

Politik)-System aus religiösen Grün<strong>de</strong>n gesellschaftlich nicht<br />

tolerierbar waren, mit äußerst unterschiedlichen Modifizierungen<br />

ihrer "Privilegien" übertragen. In dieser "missachteten" Stellung<br />

erlangten sie u. U. beachtlichen Einfluss auf die Gesellschaften,<br />

was die bereits bestehen<strong>de</strong> Ablehnung nur erhöhte und im<br />

Weiteren zu "Übergriffen" und Enteignungen führte. Dies führte<br />

zu einem gefährlichen Pen<strong>de</strong>l im Diskriminierungsfeld. Hier liefert<br />

unser Atlas ausreichend geschichtliche Daten, um die negativ<br />

fixierte Stellung <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n, unabhängig von <strong>de</strong>m Beruf, <strong>de</strong>n sie<br />

in <strong>de</strong>r Gesellschaft ausübten, festzustellen.<br />

Soweit eine Integration in durch die Arbeit <strong>de</strong>finierte<br />

Schichten möglich wäre, ist dort die Integration ernstlich<br />

erschwert, da gera<strong>de</strong> in diesen Schichten die Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong><br />

am stärksten und daher die Kontaktsysteme mit diesen<br />

Schichten am meisten <strong>de</strong>fekt sind. Ohne positive<br />

Kontaktsysteme gibt es jedoch nur pathologische<br />

Sozialisationsformen.<br />

Vorhan<strong>de</strong>ne Gruppenbildungen besitzen relativ instabile<br />

Strukturen. Ihre Hauptziele sind die Erhaltung lose gebun<strong>de</strong>ner<br />

Lebenszellen, die durch Solidaritätsbildung die täglichen<br />

Probleme besser lösen und ein Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

erhalten und för<strong>de</strong>rn sollen. Sie halten sich stabil in einer durch<br />

die labile Verankerung in <strong>de</strong>r Aufnahmegesellschaft bedingten<br />

Ungewissheit. Das Zusammengehörigkeitsgefühl jüdischer<br />

Subkulturen als "Schicksalsgemeinschaft" erklärt sich teilweise<br />

auch aus dieser Labilität <strong>de</strong>r Verankerung in <strong>de</strong>r jeweiligen

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