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16<br />

1 Ein theoretisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

a)die Erfassung neuer Standards eines die gesamte<br />

Menschheit umfassen<strong>de</strong>n universalistischen Humanismus<br />

und<br />

b) die Erarbeitung leistungsstärkerer pragmatischer Theorien<br />

zur Erfassung <strong>de</strong>r historischen Realität <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rheiten<br />

im Spannungsfeld eines Nationalstaates als<br />

Gesellschaftssystems.<br />

Wir haben uns <strong>de</strong>r wichtigen Frage zu stellen, ob unsere<br />

Analysen <strong>de</strong>r Migration einen infantilisieren<strong>de</strong>n bürgerlichen,<br />

ethnozentristischen Paternalismus vertreten. Immerhin sind wir<br />

nicht selbst MigrantInnen, die durch gesellschaftlich-rechtlichpolitische<br />

Gleichstellung die Möglichkeit erhalten sollen, selbst<br />

über diese Probleme, ihre theoretische Formulierung und <strong>de</strong>ren<br />

Narrativ zu verfügen. Han<strong>de</strong>lt es sich hier um soziologische<br />

Kolonialisierung, wo die MigrantInnen zu hilflosen Opfern o<strong>de</strong>r<br />

zur Klientel selbsternannter ExpertInnen <strong>de</strong>gradiert wer<strong>de</strong>n?<br />

Han<strong>de</strong>lt es sich lediglich um eine süßlich-anbie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />

"Einfühlung", die MigrantInnen eher wi<strong>de</strong>rlich sein müsste? O<strong>de</strong>r<br />

sind unsere Analysen nur <strong>de</strong>shalb Paternalismus, weil Nicht-<br />

MigratInnen sie vorbringen, während inhaltsgleiche Analysen<br />

von MigrantInnen vertreten, Anerkennung und Verbreitung<br />

verdienen?<br />

Bei (Ha 04, S. 67 f.) wird Kâmil Yılmaz zitiert: " so betrachten<br />

die gutwilligen Menschen dieses Lan<strong>de</strong>s die Türken. Das ist auch<br />

bei <strong>de</strong>n Fortschrittlichen und Linken nicht an<strong>de</strong>rs. Die<br />

Hilfsbemühungen entsprechen <strong>de</strong>r Rot-Kreuz-Denkweise von<br />

Hilfe an verhungern<strong>de</strong> Afrikaner und sind ein 'gütiges Almosen'.<br />

Denn auch die Türken sind grob, hilfsbedürftig, ungebil<strong>de</strong>t und in<br />

Lebens- und Verhaltensweisen eine primitive Gesellschaft. Man<br />

will uns nicht als fühlen<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nken<strong>de</strong>, lieben<strong>de</strong>, zürnen<strong>de</strong> Wesen<br />

sehen, die eine Reihe Sehnsüchte und Hoffnungen haben. Das,<br />

was <strong>de</strong>n Menschen zum Menschen macht, seine Wür<strong>de</strong>,<br />

Persönlichkeit und menschliche Werte bleiben außerhalb ihrer<br />

Betrachtungsweise. Es gibt <strong>de</strong>utsche Intellektuelle, die auf<br />

soziologischem o<strong>de</strong>r psychologischem Gebiet Thesen entwickeln<br />

wollen. Türken sind für sie rohes Versuchsmaterial, nur<br />

Versuchstiere".

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