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310<br />

Übergängen von Diskriminatorik zu Universalität erhebliche Be<strong>de</strong>utung zu.<br />

Aus diesen Geboten ergibt sich u.a., dass <strong>de</strong>m Wesenwidrigen, Bösen,<br />

nicht wie<strong>de</strong>rum Böses entgegengesetzt wer<strong>de</strong>n darf. Die gegen das Böse<br />

zulässigen Mittel und Verhaltensweisen sind daher genau zu beachten.<br />

Auch die Rechtsphilosophie enthält diejenigen rechtmäßigen Mittel, die<br />

gegen rechtswidrige Zustän<strong>de</strong> einsetzbar sind (Werke 18 und 30).<br />

"Die Wesenlehre und insbeson<strong>de</strong>re die Lehre vom Wesenleben und<br />

Wesenlebenbun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Menschheit streitet mit keiner auf das Gute<br />

gerichteten Anstalt. Sie ist überhaupt nicht auf einen gewaltsamen<br />

Umsturz irgend eines Bestehen<strong>de</strong>n, geschweige <strong>de</strong>s bestehen<strong>de</strong>n<br />

Schlechten, Vernunftwidrigen, Ungerechten, Unmenschlichen und<br />

Ungöttlichen gerichtet. Wohl aber ist sie gerichtet auf eine friedliche,<br />

liebinnige, liebfriedliche, vernunftgemäße, sittlichfreie Reinigung,<br />

Vere<strong>de</strong>lung, Weiterausbildung, Wie<strong>de</strong>rgeburt, kurz auf die Wesenbildung,<br />

auf die Ausbildung zu <strong>de</strong>r gottähnlichen Reife alles Bestehen<strong>de</strong>n. Sie ist<br />

also in keiner Hinsicht Feindin und Wi<strong>de</strong>rsacherin <strong>de</strong>s Bestehen<strong>de</strong>n, soweit<br />

es gut und <strong>de</strong>m Guten zugewandt ist, wohl aber ist sie liebfriedliche<br />

Gegnerin und Heilkünstlerin <strong>de</strong>s lebwirklichen Wesenwidrigen, Bösen, im<br />

wirklichen Leben." Wer im Sinne <strong>de</strong>r Wesenlehre leben will, hat sich je<strong>de</strong>r<br />

geistigen und leiblichen Gewalttat, sogar <strong>de</strong>r Überredung zu enthalten und<br />

bleibt stets fern von Meuterei und Empörung.<br />

Die Wesenlehre ist aber an<strong>de</strong>rerseits keine Lehre, die das Bestehen<strong>de</strong><br />

bereits für das Vernünftige, für das Vollen<strong>de</strong>te hält, noch weniger<br />

ermöglicht sie die Rückkehr zu bereits überlebten Sozialformen. Durch die<br />

konkreten Grundrisse <strong>de</strong>s Urbil<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r darin ausgebil<strong>de</strong>ten Elemente<br />

<strong>de</strong>r allharmonischen menschlichen Gesellschaftlichkeit enthält sie ein<br />

Leitbild, nach <strong>de</strong>m sich durch Erstellung von Musterbil<strong>de</strong>rn Einzelne,<br />

höhere gesellschaftliche Einheiten und schließlich ganze Völker<br />

weiterbil<strong>de</strong>n können.<br />

Das Urbild <strong>de</strong>r Menschheit ist eine relativ frühe Arbeit Krauses. Bei<br />

Beurteilung <strong>de</strong>rselben ist zu beachten, dass er hier nicht die gesamte<br />

Präzision seiner Grundwissenschaft benutzte, son<strong>de</strong>rn darum bemüht war,<br />

eine möglichst breit verständliche Version seiner I<strong>de</strong>en abzufassen. Bei<br />

einer wissenschaftlichen Ausarbeitung müssten daher in allen<br />

Einzelbereichen die aus <strong>de</strong>r Grundwissenschaft präzise abgeleiteten<br />

Spezialwerke Krauses mitberücksichtigt wer<strong>de</strong>n. 101<br />

101 Hier muss auch erwähnt wer<strong>de</strong>n, dass Krause selbst nachträglich erkannte, dass er<br />

bestimmte Ereignisse und Entwicklungen seiner eigenen Zeit im Sinne seiner I<strong>de</strong>en falsch<br />

beurteilte. So schätzte er in einer frühen Schrift über einen Weltstaat <strong>de</strong>n evolutiven<br />

Charakter Napoleons für eine Integration Europas hoch ein, musste aber später<br />

erkennen, dass er sich diesbezüglich getäuscht hatte. Derartige Fehlbeurteilungen<br />

geschichtlicher Zustän<strong>de</strong> än<strong>de</strong>rn aber nichts an <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r sozialen I<strong>de</strong>en, die in<br />

<strong>de</strong>r Grundwissenschaft entwickelt wer<strong>de</strong>n. Denn diese I<strong>de</strong>en bestehen, ähnlich<br />

mathematischen Regeln, unabhängig von <strong>de</strong>n geschichtlichen Gegebenheiten und <strong>de</strong>r<br />

individuellen Beurteilung <strong>de</strong>rselben.

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