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3.1 Paternalismus 159<br />

3.1 Paternalismus<br />

Um die von uns geschil<strong>de</strong>rten Probleme <strong>de</strong>r "Integration" <strong>de</strong>r<br />

MigrantInnen bis zu einem gewissen Gra<strong>de</strong> abzuschwächen, sind<br />

mit staatlicher Unterstützung unterschiedliche "Forschungs- und<br />

Betreuungseinrichtungen", teilweise auch mit öffentlichen<br />

Ressourcen ausgestattet, dafür vorgesehen, in <strong>de</strong>m Konfliktfeld<br />

zwischen <strong>de</strong>n heimischen Unterschichten und Migrantenschichten<br />

eine dämpfen<strong>de</strong> Pufferwirkung zu erreichen. Diese<br />

Betreuungstätigkeit hat einerseits bevormun<strong>de</strong>nd<br />

paternalistische Züge und ist an<strong>de</strong>rerseits von <strong>de</strong>n politischen<br />

Institutionen, die sich <strong>de</strong>rselben bedienen, weitgehend so<br />

konzipiert, dass an <strong>de</strong>r strukturellen sozialen Benachteiligung,<br />

Ausgrenzung und Unterschichtung <strong>de</strong>r MigrantInnengruppen<br />

nichts geän<strong>de</strong>rt wird, um nicht durch zu weitgehen<strong>de</strong><br />

Zugeständnisse an die Wünsche <strong>de</strong>r Migranten autochtone<br />

Wählerschichten zu verlieren. So sind Vertreter von<br />

Betreuungsinstitutionen, welche in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit zu<br />

weitgehen<strong>de</strong> For<strong>de</strong>rungen zugunsten <strong>de</strong>r MigrantInnen (z. B. im<br />

Wohnungsbereich) stellten, aus ihren Funktionen wegen<br />

"Dissi<strong>de</strong>nz" entfernt wor<strong>de</strong>n. Diese Ten<strong>de</strong>nzen führten daher bei<br />

diesen Einrichtungen zu einer domestizieren<strong>de</strong>n Rücknahme<br />

bestimmter, gerechtfertigter For<strong>de</strong>rungen hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

sozialen Lage <strong>de</strong>r MigrantInnen. Die NGOs und sonstigen<br />

Betreuungseinrichtungen stehen daher in <strong>de</strong>r geschil<strong>de</strong>rten<br />

Pufferzone einerseits im Druck ihrer politischen Geldgeber,<br />

an<strong>de</strong>rerseits sind sie <strong>de</strong>n Vorwürfen <strong>de</strong>r MigrantInnen<br />

ausgesetzt, die sie mit ihren, aus ihrer Sicht gerechtfertigten,<br />

For<strong>de</strong>rungen konfrontieren und sie <strong>de</strong>r mangeln<strong>de</strong>n<br />

Durchsetzung ihrer Interessen zeihen.<br />

Dazu gesellt sich jedoch eine weitere ernste Konfliktlinie. Die<br />

genannten Forschungs- und Betreuungseinrichtungen und NGOs<br />

sind nämlich i<strong>de</strong>ologisch in sehr unterschiedlichen Lagern<br />

beheimatet, und befin<strong>de</strong>n sich daher untereinan<strong>de</strong>r in einer, für<br />

die gesamte Gesellschaft <strong>de</strong>r Einheimischen typischen<br />

i<strong>de</strong>ologischen Konfliktsituation und Verteilung. Dies führt zu <strong>de</strong>r<br />

bedauerlichen Tatsache, dass diese Einrichtungen zum einen in<br />

ihren Vorstellungen über die Fragen <strong>de</strong>r politischen und sozialen<br />

Behandlung <strong>de</strong>r von uns dargestellten Probleme <strong>de</strong>r

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