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120<br />

1 Ein theoretisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

eng sei. Eine Verbindung <strong>de</strong>r Thesen zur psychologischen<br />

Mikroebene fehlt.<br />

Technologiedifferenzen (Mo<strong>de</strong>rnisierungsgewinner und -verlierer;<br />

Fach- und Hilfsarbeiter) sind historisch und auch heute <strong>de</strong>r<br />

Nährbo<strong>de</strong>n für die Funktionalisierung diskriminieren<strong>de</strong>r Vorurteile<br />

und Rassismen. Die "Verlierergruppen" suchen sich Erklärungen<br />

für die gesellschaftliche Benachteiligung und wer<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rerseits<br />

durch politische I<strong>de</strong>ologien für Machterhalt o<strong>de</strong>r -erwerb in ihrer<br />

benachteiligten Situation konditioniert.<br />

Hier begegnen wir auch einer sehr heiklen politischen Frage:<br />

Gesellschaftlich Benachteiligte (z. B. labilisierte Arbeiterschichten<br />

o<strong>de</strong>r im Rahmen <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>stabilisierte<br />

Handwerkerschichten) sind im Sinne unserer Thesen sozial<br />

inadäquat fixiert, sie sind Opfer gesellschaftlicher<br />

Diskriminierung im Sinne <strong>de</strong>r später dargestellten I<strong>de</strong>ale.<br />

Strukturelle gesellschaftliche Diskriminierungspotentiale<br />

verhin<strong>de</strong>rn ihre adäquate gesellschaftliche Integration. Die<br />

Gefährdung, rassistischen I<strong>de</strong>ologien zu verfallen, ist infolge <strong>de</strong>r<br />

realen Bedrohung faktisch größer. Von diesen<br />

Bevölkerungsgruppen gegenüber gesellschaftlich besser<br />

gestellten Gruppen eine, bezogen auf ihre Lebenssituation und<br />

ihre Bedrohung, höhere universalistische Toleranzleistung zu<br />

erwarten, erscheint nicht gerechtfertigt. Schließlich ist es auch<br />

schwierig, von ihnen zu erwarten, dass sie auslän<strong>de</strong>rfeindlichen<br />

o<strong>de</strong>r rassistischen Parolen einschlägiger Parteiprogramme gegenüber<br />

immun bleiben. An<strong>de</strong>rerseits stehen aber mo<strong>de</strong>rne<br />

Gesellschaften in <strong>de</strong>r pragmatischen Politik vor <strong>de</strong>r heiklen<br />

Aufgabe, dass universalistisch orientierte Toleranzkonzepte<br />

gegen Minoritäten, Auslän<strong>de</strong>r usw. immer durch parteipolitische<br />

Überlegung gebremst wer<strong>de</strong>n, dass damit die Gefahr einer<br />

Instrumentalisierung bedrohter Majoritätsgruppen durch extreme<br />

Rechtsparteien geför<strong>de</strong>rt wird.<br />

Zu <strong>de</strong>n unterschiedlichen Sozialisationsformen und<br />

I<strong>de</strong>ntitätsbildungen in <strong>de</strong>r ehemaligen DDR, die über eine<br />

monolineare I<strong>de</strong>ologie mit klaren Feindbil<strong>de</strong>rn erfolgte, gibt es<br />

auf <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Ebene vor allem hinsichtlich <strong>de</strong>r Technologiedifferenz<br />

beachtliche Faktoren, die Rassismus för<strong>de</strong>rn. Die

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