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160<br />

3 Die I<strong>de</strong>ologiemilieus <strong>de</strong>r Forschungs- und Betreuungseinrichtungen, Vereine usw.<br />

MigrantInnen i<strong>de</strong>ologisch äußerst differente und nicht kompatible<br />

Strategien verfolgen, sich aber zum an<strong>de</strong>ren auch gegenseitig<br />

möglichst, soweit es ihnen machtpolitisch möglich ist, vom<br />

Zugang zu <strong>de</strong>n Ressourcen, die für Forschung und Betreuung <strong>de</strong>r<br />

MigrantInnen zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n, auszuschließen<br />

versuchen. Es kommt daher zu einer i<strong>de</strong>ologiepolitisch<br />

differenzierten Konkurrenzsituation in <strong>de</strong>r Frage <strong>de</strong>s Zugangs<br />

zu Ressourcen für Forschung und Betreuung. Verweigert schon<br />

die Gesellschaft im allgemeinen klare Strategien <strong>de</strong>s Umgangs<br />

mit <strong>de</strong>n MigrantInnen, so ist im Feld <strong>de</strong>r "Stellvertreter <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft" in dieser Pufferzone die Frage <strong>de</strong>s Umgangs mit<br />

<strong>de</strong>n MigrantInnen i<strong>de</strong>ologisch aufgela<strong>de</strong>n und konfliktträchtig.<br />

Diese Konflikte äußern sich natürlich nicht in offenen Linien,<br />

son<strong>de</strong>rn in Taktiken <strong>de</strong>r gegenseitigen Ausgrenzung,<br />

Verschweigung, Ausklammerung und stillen Konkurrenz um die<br />

knappen Ressourcen. Dies reicht von subtilen<br />

Verweigerungsstrategien bei <strong>de</strong>r Verteilung <strong>de</strong>r<br />

Forschungsaufträge über Zitierkartelle im Wissenschaftsbetrieb<br />

bis zu Ausgrenzungen und Kollisionen und gegenseitigen<br />

Entwertungen in <strong>de</strong>r praktischen Arbeit. Auch die<br />

Vorfeldorganisationen <strong>de</strong>r Gesellschaft stehen daher in einer<br />

gegenseitigen i<strong>de</strong>ologischen Diskriminierung, welche sie <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft gegenüber <strong>de</strong>n MigrantInnen vorwerfen. Die<br />

I<strong>de</strong>ologiemilieus <strong>de</strong>r Gesamtgesellschaft fin<strong>de</strong>n sich im<br />

Kleinmo<strong>de</strong>ll in <strong>de</strong>n Forschungs- und Betreuungseinrichtungen<br />

wie<strong>de</strong>r.<br />

Schließlich ist zu beachten, dass in <strong>de</strong>n heimischen<br />

Vorfeldorganisationen auch MigrantInnen beschäftigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Hier zeigt sich jedoch, dass die letzteren bis auf wenige<br />

Ausnahmen nur in untergeordneten Positionen tätig wer<strong>de</strong>n<br />

dürfen, die leiten<strong>de</strong>n und politisch entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Posten jedoch<br />

Einheimischen vorbehalten bleiben, eine gera<strong>de</strong> in diesem<br />

sensiblen Fel<strong>de</strong> beachtliche weitere Diskriminierung. Bei<br />

MigrantInnen-Vertretern entsteht daher häufig <strong>de</strong>r Eindruck, sie<br />

wür<strong>de</strong>n lediglich instrumentalisiert.

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