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1.9 I<strong>de</strong>ntitäten als Faktoren <strong>de</strong>r Diskriminatorik 133<br />

Persönlichkeiten, die in <strong>de</strong>r Sozio-logie ausführlich als "autoritäre<br />

Persönlichkeit" erforscht wur<strong>de</strong>n. "Extra-individuelle Konflikte<br />

zwischen zwei rassischen Gruppen sind nur intra-individuelle<br />

Konflikte in Großbuchstaben" (Montagu). Ähnliche Aspekte<br />

wer<strong>de</strong>n auch in <strong>de</strong>r Kritischen Theorie in einer Verknüpfung<br />

persönlicher, gesellschafts-theoretischer und philosophischer<br />

Ebenen unternommen. Untersucht wird die Empfänglichkeit für<br />

totalitäre I<strong>de</strong>ologien. In <strong>de</strong>r Gesellschaft tabuisierte Affekte,<br />

Wünsche und Regungen wer<strong>de</strong>n auf prospektive Opfer<br />

übertragen. "Autoritärer Charakter" und autoritäre Sozialstruktur<br />

entspreche <strong>de</strong>n funktionalen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

spätkapitalistischen Systems.<br />

Auch die Vorurteilstheorie Allports, die eine Frustrations-<br />

Aggressions-Hypothese beinhaltet, sei hier erwähnt. Schließlich<br />

sei auf die These Broeks hingewiesen: Rassismus als<br />

Überlebensstrategie. Basis <strong>de</strong>r Vorurteile ist die Unterdrückung<br />

bei Internalisierung von Normen in <strong>de</strong>r kindlichen Sozialisation.<br />

Rassismus sei ein Strukturprinzip kapitalistischer Staaten:<br />

Durchdringung <strong>de</strong>r Kultur mit latenten und manifesten<br />

rassistischen Bil<strong>de</strong>rn führt zu einer rassistischen Sozialisation.<br />

Eigene Unterdrückung, rassistische Sozialisation und<br />

unverarbeitete Emotionen verbin<strong>de</strong>n sich zu einer<br />

Überlebensstrategie, die darauf zielt, das Verhalten <strong>de</strong>n<br />

Erfahrungen anzupassen und auf diese Weise zu versuchen,<br />

neuerlichen Frustrationen zuvorzukommen.<br />

Poliakov kritisiert diese Theorie zur Erklärung <strong>de</strong>s Rassismus zu<br />

Recht als zu schmal. Es wird nämlich damit nicht erklärt, wie es<br />

zu <strong>de</strong>n kulturellen, religiösen, institutionellen und i<strong>de</strong>ologischen<br />

Vorgaben kommt, die das Überich <strong>de</strong>s "neurotischen" Ichs erst<br />

über die Erziehungspersonen prägt. "Der Rassismus ist nämlich<br />

ein gesellschaftliches Phänomen, <strong>de</strong>m die Kultur Mo<strong>de</strong>lle und<br />

Regeln liefert. Seine Geschichte lässt sich, wie wir gesehen<br />

haben, von <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s Abendlan<strong>de</strong>s nicht trennen." Der<br />

Rassismus wur<strong>de</strong> nämlich überwiegend von

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