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130<br />

1 Ein theoretisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

biologistische Theorien herangezogen (vgl. kritisch Poliakov<br />

1979), da sie ebenfalls I<strong>de</strong>ntitätselemente <strong>de</strong>r Forschung<br />

lieferten.<br />

Wie die Rassentheorien gehen die biologischen Theorien davon<br />

aus, dass <strong>de</strong>r Mensch so weit tierähnlich ist, dass die Analogien<br />

erweisen, dass auch <strong>de</strong>r Mensch über <strong>de</strong>n Instinktbegriff<br />

angeborene (genetisch bedingte) physische Eigenschaften<br />

besitzt, die sich auch in psychischen Verhaltensmustern<br />

fortsetzen. Die Ablehnung <strong>de</strong>s Frem<strong>de</strong>n ist eine "instinktive" o<strong>de</strong>r<br />

"natürliche" Reaktion. Aggressivität ist wie bei je<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren<br />

Tier ein Reaktionsmuster, mit welchem es sein Territorium und<br />

die Seinen im Fall einer Bedrohung verteidigt; sie müsse daher<br />

als "natürlich" betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Von <strong>de</strong>n biologistisch-genetischen Aggressionstheorien im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Rassismusforschung sei die Theorie <strong>de</strong>r<br />

menschlichen Aggressivität bei Memmi erwähnt:<br />

Aggression als allgemein menschliche Verhaltenskonstante aus<br />

<strong>de</strong>r Tiernatur <strong>de</strong>s Menschen, als Wurzel <strong>de</strong>r Konstruktion <strong>de</strong>s<br />

Bil<strong>de</strong>s vom an<strong>de</strong>ren, <strong>de</strong>r negativen Bewertung <strong>de</strong>s<br />

Unterschie<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>r Verallgemeinerung <strong>de</strong>r Bewertung als Opfergruppe<br />

und Benutzung <strong>de</strong>s Unterschie<strong>de</strong>s, als Vorteil und als<br />

Legitimationsi<strong>de</strong>ologie für die Durchsetzung eigener Interessen.<br />

Die Grundkonstante <strong>de</strong>r Angst führe zur Aggression aller gegen<br />

alle.<br />

Auf die erkenntnistheoretischen Probleme <strong>de</strong>rartiger<br />

wissenschaftlicher Thesen, welche in <strong>de</strong>r "evolutionistischen<br />

Erkenntnistheorie" mün<strong>de</strong>n, habe ich in <strong>de</strong>r "Vollen<strong>de</strong>ten Kunst"<br />

hingewiesen. Bei einer so starken Interpretation <strong>de</strong>r<br />

menschlichen Grundstruktur als <strong>de</strong>r eines entwickelteren Tieres<br />

tritt neben <strong>de</strong>n erkenntnistheoretischen Mängeln, die aus <strong>de</strong>n<br />

Überlegungen im letzten Teil einsichtig wer<strong>de</strong>n, vor allem eine<br />

inhumane Verkürzung <strong>de</strong>r menschlichen Möglichkeiten ein, die<br />

ihre bitteren Früchte in <strong>de</strong>n Gesellschaften selbst trägt, die sich<br />

mit ihnen i<strong>de</strong>ntifizieren. Das in allen Hochreligionen etablierte<br />

Menschenbild als eines endlichen Ebenbil<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Göttlichen hat<br />

allerdings in <strong>de</strong>n bisherigen geschichtlichen

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