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1.9 I<strong>de</strong>ntitäten als Faktoren <strong>de</strong>r Diskriminatorik 129<br />

5. Ethnische Gruppen bezeichnen Teilbevölkerungen von staatlich verfassten<br />

Gesamtgesellschaften; diese Teilbevölkerungen sind von <strong>de</strong>r<br />

Mehrheitsbevölkerung differente ethnische Kollektive, die Angehörige eines<br />

Volkes o<strong>de</strong>r, wesentlich häufiger, Teile von Völkern sind. Wie an<strong>de</strong>re<br />

ethnische Kollektive haben ethnische Gruppen eine Vorstellung gemeinsamer<br />

Herkunft sowie ein Zusammengehörigkeitsbewußtsein und sind durch<br />

Gemeinsamkeiten von Kultur und Geschichte gekennzeichnet. Eine kollektive<br />

I<strong>de</strong>ntität begrün<strong>de</strong>t sich zum einen auf ein Bewußtsein <strong>de</strong>r Gruppe von sich<br />

selbst, zum an<strong>de</strong>ren als Urteil und Zuschreibung "von außen", d.h. an<strong>de</strong>rer<br />

Gruppen; ethnische Gruppen sind z. B. durch gemeinsame Institutionen und<br />

Beziehungssysteme verbun<strong>de</strong>n, z. B. stehen sie (nur) für die Mobilisierbarkeit<br />

gemeinsamen Han<strong>de</strong>lns.<br />

6. Ethnische Min<strong>de</strong>rheiten sind die innerhalb eines Systems ethnischer<br />

Schichtung benachteiligten, unterdrückten, diskriminierten und<br />

stigmatisierten ethnischen Gruppen. Nach <strong>de</strong>n Entstehungsbedingungen ihrer<br />

Lage, nach unterschiedlichen sozialstrukturellen Stellungen und politischen<br />

Orientierungen lassen sich folgen<strong>de</strong> Typen ethnischer Min<strong>de</strong>rheiten<br />

unterschei<strong>de</strong>n: nationale und regionale Min<strong>de</strong>rheiten,<br />

Einwan<strong>de</strong>rermin<strong>de</strong>rheiten, kolonisierte Min<strong>de</strong>rheiten und neue nationale<br />

Min<strong>de</strong>rheiten.<br />

7. Ethnische Mehrheiten sind die in einem System ethnischer Schichtung<br />

dominieren<strong>de</strong>n Gruppen."<br />

Die I<strong>de</strong>ntifikationsvorgänge führen zum Ich, das sich mit <strong>de</strong>n<br />

Sprach-, Kultur- und Sozialwerten, die es integriert, als i<strong>de</strong>nt<br />

erfasst, damit jedoch auch das Nicht-Ich als dasjenige ausbil<strong>de</strong>t,<br />

mit <strong>de</strong>m eine I<strong>de</strong>ntifikation nicht gestattet ist.<br />

Wir dürfen natürlich nicht annehmen, dass je<strong>de</strong>s Individuum alle<br />

Vorurteile ausschließlich aus <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsbildung heraus kreiert.<br />

Vorurteile wer<strong>de</strong>n weitgehend in <strong>de</strong>r Sozialisation in bestimmter<br />

Form übernommen. Sie sind heute noch Resultat "normaler"<br />

Sozialisation (Heckmann).<br />

Im Innerpsychischen unterliegen alle Regungen, beson<strong>de</strong>rs die<br />

<strong>de</strong>s Trieblebens, einer Beurteilung durch das Ich. Über<br />

internalisierte sprachliche Muster <strong>de</strong>r Erziehungspersonen erfolgt<br />

die Abhebung <strong>de</strong>s Ichs gegenüber nicht akzeptablen psychischen<br />

Inhalten, Trieben und Affekten.<br />

Für Diskriminierungskräfte im Menschen, vor allem in seinen<br />

starken Ausprägungen als Rassismus, wer<strong>de</strong>n u. a. auch

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