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20<br />

1 Ein theoretisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

Die LeserInnen können die folgen<strong>de</strong> Analyse <strong>de</strong>r jetzigen Zustän<strong>de</strong> mit<br />

<strong>de</strong>m historischen Zustand <strong>de</strong>r "Gastarbeiterfrage" um 1977<br />

vergleichen. Die Verhältnisse haben sich ein<strong>de</strong>utig in <strong>de</strong>r nunmehr<br />

dritten Generation <strong>de</strong>r MigrantInnen verschärft.<br />

Es geht hier nicht um die gleichzeitige Debatte zur Rot-Weiß-Rot-Card<br />

für neue qualifizierte Arbeitskräfte und das Bleiberecht von Asylanten<br />

son<strong>de</strong>rn um die "Gastarbeiter" die seit 1965 in Schüben in Österreich<br />

aufgenommen wur<strong>de</strong>n.<br />

Die seit 1960 offiziell nach Österreich gebrachten o<strong>de</strong>r selbst<br />

eingereisten Arbeitskräfte aus Jugoslawien und vor allen <strong>de</strong>r Türkei<br />

haben in wirtschaftlichen Aufschwungszeiten die nie<strong>de</strong>rsten,<br />

schwersten und für Österreicher wegen <strong>de</strong>s Sozialansehens und <strong>de</strong>r<br />

Entlohnung unattraktivsten Jobsegmente von Fach- und Hilfsarbeitern<br />

übernommen, was in <strong>de</strong>r Wirtschaftentwicklung zu einem sozialen<br />

Aufstieg <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rsten "einheimischen" Schichten führte, wobei <strong>de</strong>r<br />

Einsatz auf <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt nur als vorübergehend geplant und<br />

eine (gar) rotieren<strong>de</strong> Rückkehr <strong>de</strong>r "Gastarbeiter" angedacht war. Den<br />

erwähnten Beschäftigungssegmenten entsprechend han<strong>de</strong>lte es sich<br />

bei <strong>de</strong>n "Gastarbeitern" um wenig gebil<strong>de</strong>te, arme Personen<br />

zumeist aus <strong>de</strong>m ländlichen Bereich. Sie sollten im normalen<br />

Leben unauffällig sein und irgendwann wie<strong>de</strong>r in ihre Heimat<br />

zurückkehren. Österreich sei eben kein Einwan<strong>de</strong>rungsland.<br />

Die österreichische Gesellschaft besteht grob aus 6 Schichten (1.<br />

Schichte: große Selbständige, höhere Angestellte und Beamte,<br />

freiberufliche Aka<strong>de</strong>miker/ 2. Schichte: kleine Selbständige, Bauern<br />

inbegriffen/ 3. Schichte: mittlere Angestellte und Beamte/ 4. Schichte:<br />

nie<strong>de</strong>re Angestellte und Beamte/ 5. Schichte: Facharbeiter/ 6.<br />

Schichte: Hilfsarbeiter und angelernte Arbeiter). Inzwischen haben<br />

sich in <strong>de</strong>r österreichischen Gesellschaft unter <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n untersten<br />

heimischen Schichten <strong>de</strong>r Fach- und Hilfsarbeiter, die selbst von <strong>de</strong>n<br />

darüber befindlichen Schichten einem starken Abgrenzungs- und<br />

Entwertungsdruck ausgesetzt sind, neue Unterschichten (7.<br />

Schicht) bestimmter Migrantengruppen (etwa mit "türkischem o<strong>de</strong>r<br />

jugoslawischen Migrationshintergrund" und überwiegend<br />

muslimischem "Kulturhintergrund") gebil<strong>de</strong>t, die mittlerweile<br />

selbst Österreicher sind.

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