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264<br />

6 Der universalistische Humanismus – eine neue Aufklärung<br />

Wenn postmo<strong>de</strong>rne und ähnliche Schulen ihre eigenen Postulate<br />

und Annahmen nur einigermaßen ernst nehmen und realisieren<br />

wollen, müssten sie diese neue Rationalität zumin<strong>de</strong>st als<br />

Heterogenes, Differentes und An<strong>de</strong>res in "ihrem Ganzen"<br />

anerkennen, sie müssten sie im Rahmen <strong>de</strong>r formalen Prinzipien<br />

<strong>de</strong>r "reinen" Transversalität ihrer Vernunft wenigstens prüfen.<br />

Nun hat sich auch in <strong>de</strong>r Gegenwartsphilosophie die Vorstellung<br />

universal-rationaler Geltungsansprüche in Form <strong>de</strong>r von je<strong>de</strong>r<br />

Theorie <strong>de</strong>r Rationalität menschlicher Kommunikation<br />

vorausgesetzten Rationalität <strong>de</strong>s kommunikativen Diskurses<br />

erhalten (Apel, Habermas). 80 Die Prüfung <strong>de</strong>s universalen<br />

Wahrheitsanspruches einer Hypothese setzt nach Apel prinzipiell<br />

eine i<strong>de</strong>ale Argumentations- und Kommunikationsgemeinschaft<br />

voraus.<br />

"Im Argumentieren können wir – selbst wenn wir nur Hypothesen aufstellen –<br />

nicht darauf verzichten, Ansprüche auf jene universale Wahrheit zu erheben,<br />

die für je<strong>de</strong>rmann gültig sein soll und folglich für je<strong>de</strong>s mögliche Mitglied <strong>de</strong>s<br />

unbegrenzten 'Systems' einer i<strong>de</strong>alen Kommunikationsgemeinschaft<br />

akzeptierbar sein muss."<br />

Auf dieses Konzept einer "konsensual-kommunikativen<br />

Rationalität" kann hier nicht eingegangen wer<strong>de</strong>n. Nur Folgen<strong>de</strong>s<br />

sei zum Universalitätsanspruch gesagt:<br />

Die apriorische Voraussetzung und Bedingung <strong>de</strong>r Möglichkeit<br />

<strong>de</strong>s erwähnten universalen Wahrheitsanspruches stellt in dieser<br />

Form insoweit bereits eine evolutionslogische Hemmung <strong>de</strong>r<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r menschlichen Vernunftkonzepte dar, als ihr<br />

Wahrheitskonzept, wie wir hier zeigen, dann überholt ist, wenn<br />

für <strong>de</strong>n Menschen eine Verankerung <strong>de</strong>r Rationalität in <strong>de</strong>r<br />

göttlichen Rationalität möglich ist, durch welche sie dann aber<br />

auch inhaltlich an<strong>de</strong>rs bestimmt wird.<br />

80 Vgl. hierzu auch <strong>de</strong>n Versuch bei Münch 1998: "... das Partikulare<br />

bestehen<strong>de</strong>r Traditionen nicht im abstrakt Universellen aufgehen zu lassen,<br />

son<strong>de</strong>rn in einem Verweben eines Flickenteppichs einzelner Traditionen die<br />

Kluft zwischen <strong>de</strong>n Traditionen zu schließen." Auch dies ist sicher eine<br />

Reflexionsebene <strong>de</strong>r Untersuchung, die sich bereits jenseits je<strong>de</strong>r Tradition<br />

und <strong>de</strong>s Universellen befin<strong>de</strong>n müsste!

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