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86<br />

1 Ein theoretisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

Im Außenverhältnis sollen die Beziehungen zwischen Europa und <strong>de</strong>r islamisch<br />

geprägten Welt untersucht wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>ren Rückwirkung und Einfluss auf die<br />

I<strong>de</strong>ntitäts<strong>de</strong>finitionen von hybri<strong>de</strong>n muslimisch-europäischen I<strong>de</strong>ntitäten analysieren<br />

zu können. Hierbei stehen die Untersuchung von Menschen mit muslimischem<br />

Migrationshintergrund im euro-mediterranen Raum im Vor<strong>de</strong>rgrund, sowie <strong>de</strong>ren<br />

potentielle Rolle als Transitionsakteure in <strong>de</strong>n arabischen Herkunftslän<strong>de</strong>rn.<br />

Forschungs<strong>de</strong>sign:<br />

Die Basisannahme ist, dass das politische System <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik sowie <strong>de</strong>r EU<br />

durch die mangeln<strong>de</strong> Partizipation und Integration <strong>de</strong>r Menschen mit muslimischem<br />

Migrationshintergrund in seiner Stabilität gestört wird. Es entsteht auf politischer und<br />

gesellschaftlicher Ebene ein doppeltes Integrations-Dilemma für <strong>de</strong>n<br />

Gemeinschaftsbildungsprozess,<br />

a) weil <strong>de</strong>r Islam von <strong>de</strong>r Mehrheitsgesellschaft als etwas Konträres zum Deutsch-<br />

Sein/Europäischsein wahrgenommen wird und somit auch Menschen mit<br />

muslimischem Migrationshintergrund nicht selbstverständlich zum<br />

<strong>de</strong>utschen/europäischen I<strong>de</strong>ntitätsbild zählen<br />

b) und weil die hier leben<strong>de</strong>n Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund<br />

sich auch nach Jahrzehnten nicht mit Deutschland o<strong>de</strong>r Europa als Heimat<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />

Ausgehend von <strong>de</strong>r Forschungs-Hypothese,<br />

dass es mit hybri<strong>de</strong>n I<strong>de</strong>ntitätsmo<strong>de</strong>llen gelingen kann, die beidseitig zu beobachten<strong>de</strong><br />

Entfremdung zwischen Mehrheits- und Min<strong>de</strong>rheitsgesellschaft zu begreifen, zu<br />

erklären und bestenfalls zu überbrücken, kommt hier <strong>de</strong>r Akteurs-Rolle von Menschen<br />

mit muslimischem Migrationshintergrund, die sich unterschiedlichen kulturellen<br />

Räumen zugehörig fühlen eine beson<strong>de</strong>re Forschungsrelevanz zu.<br />

Mittels qualitativer Untersuchungsmetho<strong>de</strong>n<br />

und einer Befragung von 250 repräsentativen europäisch-muslimischen Personen soll<br />

erforscht wer<strong>de</strong>n, ob Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund als Träger<br />

hybri<strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsmuster dazu beitragen können, die Wan<strong>de</strong>lbarkeit von nationalen<br />

und kulturellen I<strong>de</strong>ntitäten zu dokumentieren und wie dieses Potential genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

kann, um interkulturelle Alltagskompetenz zu etablieren und I<strong>de</strong>ntität als<br />

gesellschaftspolitische Konfliktkategorie zu entschärfen.<br />

Die zentralen Forschungsfragen lauten:<br />

Können hybri<strong>de</strong> europäisch-muslimische I<strong>de</strong>ntitätsmo<strong>de</strong>lle „Mehr-Heimigkeit“<br />

dokumentieren und können die Träger dieser I<strong>de</strong>ntitätsmo<strong>de</strong>lle als Akteure <strong>de</strong>r<br />

Transition dazu beitragen, eine beidseitige Akzeptanz mit Deutschland zu för<strong>de</strong>rn –<br />

sowohl auf Seiten <strong>de</strong>r Migranten als auch auf Seiten <strong>de</strong>r Mehrheitsgesellschaft?<br />

Das Erkenntnisinteresse geht <strong>de</strong>r Frage nach, was getan wer<strong>de</strong>n muss, damit hybri<strong>de</strong><br />

europäisch-muslimische I<strong>de</strong>ntitätsmo<strong>de</strong>lle als Teil <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen/europäischen<br />

Lebenskultur selbstverständlicher wer<strong>de</strong>n? Hierzu gehören ganz selbstverständlich<br />

Punker und Banker, Konservative und Autonome obwohl diese höchst unterschiedliche<br />

Vorstellungen von <strong>de</strong>r jeweils nationalen Kultur haben. Was muss verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />

damit Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund auch ganz selbstverständlich<br />

zu diesem Lebensspektrum zählen und zwar nicht nur als Problemfaktor? Die

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