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3.2 Schluss mit <strong>de</strong>r Bevormundung durch die "Gutmenschen" – Neue pressure groups 161<br />

3.2 Schluss mit <strong>de</strong>r Bevormundung durch die<br />

"Gutmenschen" – Neue pressure groups<br />

Die Summe dieser Verhaltensweisen <strong>de</strong>r heimischen<br />

Vorfeldorganisationen und –Einrichtungen hat bei zahlreichen<br />

Gruppen <strong>de</strong>r MigrantInnen zu einem wachsen<strong>de</strong>n Unmut geführt,<br />

<strong>de</strong>r letztlich in folgen<strong>de</strong>r, von Personen ihrer intellektuellen Eliten<br />

artikulierten Haltung mün<strong>de</strong>te: "Verzicht auf die Bevormundung<br />

durch 'Gutmenschen'". Die paternalistische Vorgabe und<br />

Definition <strong>de</strong>ssen, was die MigrantInnen an "Integration" zu<br />

leisten hätten, die theoretische und praktischer Verfügung über<br />

ihre I<strong>de</strong>ntität, die hinhalten<strong>de</strong> Taktik ohne Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

geschil<strong>de</strong>rten rechtlich-politischen Ausgrenzung und<br />

Unterdrückung führen zu radikaleren, selbstbewussten<br />

Organisationen <strong>de</strong>r MigrantInnen außerhalb <strong>de</strong>r paternalistischen<br />

Vorfeldorganisationen, zu <strong>de</strong>nen sie sich in Opposition stellen.<br />

"Nach<strong>de</strong>m die Beratungsstellen und Betreuungseinrichtungen die<br />

Stellung <strong>de</strong>r MigrantInnen in <strong>de</strong>r Gesellschaft kaum verbessert<br />

haben, setzt jetzt eine Debatte über die Ursachen <strong>de</strong>s Übels ein.<br />

Die Zuständigen für die Integration führen die gegenwärtige<br />

Situation auf die mangeln<strong>de</strong>n Sprachkenntnisse <strong>de</strong>r<br />

MigrantInnen, auf <strong>de</strong>ren Unwillen, sich anzupassen, zurück. Als<br />

Lösung for<strong>de</strong>rn sie mehr Plakate, um die ÖsterreicherInnen zu<br />

überzeugen, dass ein 'Miteinanan<strong>de</strong>r' unvermeidlich und nett ist.<br />

Und für die MigrantInnen for<strong>de</strong>rn sie obligatorische<br />

Deutschkurse. Die MigrantInnen selbst sehen die Schuld<br />

hingegen in <strong>de</strong>r Gesetzgebung, in einer restriktiven und<br />

diskriminieren<strong>de</strong>n Ausrichtung <strong>de</strong>r Gesetze, die innerhalb <strong>de</strong>r<br />

großen politischen Parteien auf Konsens stießen. Sie wollen eine<br />

Aufhebung <strong>de</strong>s Auslän<strong>de</strong>rbeschäftigungsgesetzes, <strong>de</strong>s<br />

Frem<strong>de</strong>ngesetzes, sie wollen als Zivilbevölkerung einer<br />

Zivilbehör<strong>de</strong> unterstellt wer<strong>de</strong>n, und nicht, wie bis heute, <strong>de</strong>r<br />

Frem<strong>de</strong>npolizei. Und sie wollen ein Wahlrecht haben" (Ljubomir<br />

Bratic in einer Dokumentation <strong>de</strong>r Vierten Österreichischen<br />

Armutskonferenz 2000).<br />

Bratic behan<strong>de</strong>lt unter (Br 10, S. 187 f.) das Verhältnis von<br />

Betroffenen und ExpertInnen. Er sieht die Gefahr darin, dass die<br />

ExpertInnen, die überwiegend aus <strong>de</strong>r Mehrheitsgesellschaft

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