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262<br />

6 Der universalistische Humanismus – eine neue Aufklärung<br />

Wir wer<strong>de</strong>n versuchen zu zeigen, dass die meisten <strong>de</strong>r bisherigen<br />

Theorien <strong>de</strong>r Emanzipation aus <strong>de</strong>m Grünen selbst nicht ganz frei<br />

sind von <strong>de</strong>n Färbungen <strong>de</strong>s Systems. 78<br />

6.2.1 Gibt es Universalität?<br />

Unsere Darstellung zeigt einige Facetten <strong>de</strong>r Frage nach<br />

universellen Kriterien menschlicher Gesellschaftlichkeit, die mit<br />

<strong>de</strong>r Frage nach einer harmonischen Weltgesellschaft<br />

gleichzusetzen ist. Gibt es einen wissenschaftlichen Weg, solche<br />

Universalien zu fin<strong>de</strong>n? O<strong>de</strong>r müssen wir – wie uns die<br />

Postmo<strong>de</strong>rne nahe legen will – auf jegliche Allgemeingültigkeit<br />

<strong>de</strong>r Begrifflichkeit selbst zu Gunsten heterogener Ordnungen <strong>de</strong>s<br />

Differenten verzichten? Hat <strong>de</strong>r europäische Geist in seiner<br />

Tradition <strong>de</strong>r epistemischen Rationalität irgen<strong>de</strong>twas zur<br />

Universalität <strong>de</strong>r Rationalität beitragen können o<strong>de</strong>r gerät er<br />

heute in Konkurrenz mit an<strong>de</strong>ren Rationalitätsentwürfen, wobei<br />

dann alle nach <strong>de</strong>n postmo<strong>de</strong>rnen Postulaten miteinan<strong>de</strong>r<br />

umzugehen hätten? Wir glauben, dass die Postmo<strong>de</strong>rne<br />

bestimmte "epistemologische Stellen" <strong>de</strong>r europäischen<br />

Denktradition selbst nicht ausreichend berücksichtigt und daher<br />

in Mängel verfällt, die sie an<strong>de</strong>ren anlastet.<br />

Offensichtlich ist es auch heute noch als Folge geschichtlicher<br />

Erfahrung für <strong>de</strong>n "europäischen Geist" schwierig, sich <strong>de</strong>r<br />

Anregung zu nähern, dass es eine undogmatische Möglichkeit<br />

<strong>de</strong>r Begründung <strong>de</strong>r menschlichen Rationalität in <strong>de</strong>r göttlichen<br />

geben kann. 79 Mit dieser Möglichkeit, die hier wie<strong>de</strong>rum<br />

aufgezeigt wird, steht und fällt jedoch trotz <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>nklichen<br />

Erfahrungen, die mit einigen <strong>de</strong>r bisherigen Entwürfe in dieser<br />

Richtung gemacht wur<strong>de</strong>n (wir verweisen auf die katastrophalen<br />

Auswirkungen <strong>de</strong>r arischen Rassenreligion <strong>de</strong>r NS-Zeit wie auf<br />

die metaphysischen Theorien <strong>de</strong>s dialektischen Materialismus in<br />

78 Zum mangelhaften Versuch <strong>de</strong>r Befreiung in <strong>de</strong>r Ästhetik Adornos siehe<br />

etwa: Pflegerl 1990, 272.<br />

79 Wir haben auf die redlichen Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen Poppers mit Platon und<br />

Hegel und seine Skepsis gegen jegliche Metaphysik hingewiesen, die sich aus<br />

<strong>de</strong>n unzumutbaren Sozialpositionen dieser Denker ergab, welche<br />

Generationen von I<strong>de</strong>ologien mit Material versorgten.

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