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1.3 Bau <strong>de</strong>r Gesellschaft – Begriffsmo<strong>de</strong>ll 55<br />

eine starke Angst vor <strong>de</strong>r Zukunft und wür<strong>de</strong>n in häufigen Tagträumen zu<br />

kompensieren gesucht (vgl. ibi<strong>de</strong>m 141, 147).<br />

Dieses Bild <strong>de</strong>r marginalen Person dürfe in Hinsicht auf <strong>de</strong>n Ausprägungsgrad<br />

<strong>de</strong>r dargestellten Züge keineswegs als Konstante begriffen wer<strong>de</strong>n. Da <strong>de</strong>r<br />

Marginalitätsgrad von Situationen variiere, variierten auch die Ausprägungen<br />

<strong>de</strong>r marginalen Züge in <strong>de</strong>r Person (vgl. ibi<strong>de</strong>m 139)."<br />

Hier zeigen sich bereits rudimentär jene Konfliktlagen erkannt,<br />

die wir in Figur 4, eingebettet in ein differenziertes<br />

Gesamtmo<strong>de</strong>ll, als <strong>de</strong>n typischen Konflikt <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rheit<br />

ausführen.<br />

1.3.3.1.6 Weiterführung <strong>de</strong>r Marginalitätstheorie und<br />

Akkulturation<br />

"Wenn Marginalitätstheorie sich nicht nur auf eine bestimmte Form<br />

'marginalen Verhaltens' bezieht, muss zur Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Marginalitätstheorie versucht wer<strong>de</strong>n, unterschiedliche Orientierungsformen<br />

<strong>de</strong>s Verhaltens mit unterschiedlichen 'Situationen' o<strong>de</strong>r, wie wir vorziehen, mit<br />

unterschiedlich konstituierten marginalen Positionen, in Zusammenhang zu<br />

bringen.<br />

Dickie-Clark (1963, 366), <strong>de</strong>r das Problem einer soziologischen<br />

Konzeptualisierung <strong>de</strong>r Marginalitätstheorie erkennt, führt aus: 'In<br />

soziologischer Hinsicht fehlt es bisher an einer klaren und umfassen<strong>de</strong>n<br />

Definition <strong>de</strong>r marginalen Situation.' Der Begriff <strong>de</strong>r 'Situation', <strong>de</strong>r etwas<br />

kurzfristiges meint, ist jedoch nicht genau genug, um das Entstehungsfeld<br />

bestimmter ethnischer I<strong>de</strong>ntitätsorientierungen und Handlungsformen<br />

erklären zu können.<br />

Wir möchten statt <strong>de</strong>ssen <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r 'Position' bzw. <strong>de</strong>r marginalen<br />

Position einführen. Unter Position verstehen wir eine Stelle, eine 'Lokalität' im<br />

Feld gesellschaftlicher Beziehungen, Rechte und Pflichten; marginale<br />

Positionen sind dadurch gekennzeichnet, daß im Feld gesellschaftlicher<br />

Beziehungen ihre Gruppenzugehörigkeit unsicher bzw. ungeklärt ist. Wir<br />

arbeiten mit <strong>de</strong>r Grundhypothese, daß sich bestimmte ethnische<br />

Orientierungsformen in marginalen Positionen herausbil<strong>de</strong>n; diese marginalen<br />

Positionen entstehen aufgrund objektiver Prozesse und Verhältnisse und<br />

wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n 'Inhabern' dieser Positionen subjektiv <strong>de</strong>finiert und<br />

ausgefüllt; spezifische Aus-prägungen und Konstellationen objektiver und<br />

subjektiver Momente führen zu unterschiedlichen ethnischen<br />

I<strong>de</strong>ntitätsorientierungen. Marginalitätstheorie hat daher Orientierungsformen<br />

in marginalen Positionen zum Gegenstand.

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