04.03.2014 Aufrufe

Download gesamtes Buch: 341 S., PDF-File 2825 MB - Internetloge.de

Download gesamtes Buch: 341 S., PDF-File 2825 MB - Internetloge.de

Download gesamtes Buch: 341 S., PDF-File 2825 MB - Internetloge.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

156<br />

2 Die Subkultur <strong>de</strong>r Minorität<br />

wobei nach außen eine Scheini<strong>de</strong>ntität mit grünen Werten<br />

<strong>de</strong>r Mehrheitsgesellschaft aufgesetzt wird.<br />

Beson<strong>de</strong>rs wichtig ist die Analyse <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r im<br />

Minoritätsmilieu. Die I<strong>de</strong>ntitätsschwäche <strong>de</strong>r Eltern ist nach <strong>de</strong>n<br />

Ergebnissen <strong>de</strong>r Sozialisationstheorie die Wurzel<br />

konfliktträchtiger Familienstrukturen. Den einzelnen Familienmitglie<strong>de</strong>rn<br />

wer<strong>de</strong>n häufig pathologische Rollen im<br />

Spannungsfeld zugewiesen. Die Kin<strong>de</strong>r übernehmen auf je<strong>de</strong>n<br />

Fall die Konfliktsituation <strong>de</strong>r Eltern zwischen zwei Sprach-Kultur-<br />

Sozial-Wert- und Motivsystemen und wer<strong>de</strong>n hierdurch we<strong>de</strong>r im<br />

Sinne <strong>de</strong>s Sprach-Kultur-Sozialsystems <strong>de</strong>r lila Heimat noch <strong>de</strong>s<br />

grünen Sprach-Kultur-Sozialsystems <strong>de</strong>r Mehrheit ausreichend<br />

sozialisiert. Sie sind letztlich we<strong>de</strong>r im einen noch im an<strong>de</strong>ren<br />

Sprach-Kultur-Sozialsystem verankert. Bei jüdischen<br />

Subkulturen ist dies ein jahrhun<strong>de</strong>rte langer Dauerzustand mit<br />

gefährlichen Schwankungen.<br />

2.5 Zusammenfassung – I<strong>de</strong>ntitätsfel<strong>de</strong>r<br />

Das Spannungsfeld, in <strong>de</strong>m sich die Minoritäten befin<strong>de</strong>n, ist<br />

gekennzeichnet durch die Kräfte <strong>de</strong>r Figur 4, die im<br />

Gesamtmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Figur 1 zu betrachten sind. Die dabei<br />

entstehen<strong>de</strong>n I<strong>de</strong>ntitätskonflikte wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong>n<br />

Mehrzahl <strong>de</strong>r Minoritäten nicht ein<strong>de</strong>utig im Sinne eines <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n Bezugssysteme gelöst. Bei einer relativen Betonung <strong>de</strong>r<br />

lila traditionellen (z. B. jüdischen) Wert- und Motivsysteme<br />

treten<br />

I<strong>de</strong>ntitätspen<strong>de</strong>lungen,<br />

I<strong>de</strong>ntitätsschwäche,<br />

I<strong>de</strong>ntitätsdiffusion und<br />

eine latent asketische, seltener aggressive I<strong>de</strong>ntität<br />

auf. Das obige Brillenbeispiel macht die Problematik <strong>de</strong>utlich<br />

sichtbar. Die wi<strong>de</strong>rsprüchliche Lage wird dadurch<br />

gekennzeichnet, dass eine Integration ein<strong>de</strong>utig nur in<br />

diejenigen Schichten <strong>de</strong>r grünen Mehrheits-Gesellschaft erfolgen<br />

könnte, <strong>de</strong>nen die Minorität infolge ihrer wirtschaftlichen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!