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1.3 Bau <strong>de</strong>r Gesellschaft – Begriffsmo<strong>de</strong>ll 85<br />

I<strong>de</strong>ntitäts- und Abgrenzungsrituale von Menschen mit muslimischem<br />

Migrationshintergrund im <strong>de</strong>utsch-europäischen Innen- und Außenverhältnis<br />

Das Forschungsprojekt ist seit <strong>de</strong>m 01.02.2009 am Institut für Sozialwissenschaften<br />

<strong>de</strong>r Humboldt Universität zu Berlin und dort am Lehrbereich „Vergleichen<strong>de</strong><br />

Strukturanalyse“ angesie<strong>de</strong>lt. Das Projekt wird von <strong>de</strong>r Volkswagen-Stiftung im<br />

Rahmen eines Schumpeter-Fellowships zur För<strong>de</strong>rung exzellenten wissenschaftlichen<br />

Führungsnachwuchses für einen Zeitraum von 5 Jahren finanziert.<br />

Kurzprofil<br />

Das Projekt behan<strong>de</strong>lt das Thema hybri<strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsmo<strong>de</strong>lle in Deutschland und<br />

Europa am Beispiel von Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund. Die<br />

Potential-Analyse von hybri<strong>de</strong>n muslimisch-europäischen Akteuren für <strong>de</strong>n<br />

gesellschaftlichen und politischen Wan<strong>de</strong>l in Deutschland, Europa und in <strong>de</strong>n<br />

Herkunftslän<strong>de</strong>rn bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Untersuchungsschwerpunkt dieser Forschungsarbeit. Als<br />

Fokusgruppe gelten jene Individuen, die einen muslimischen Migrationshintergrund<br />

haben und diesen gleichzeitig mit einer nationalen/europäischen I<strong>de</strong>ntität verbin<strong>de</strong>n.<br />

Diese hybri<strong>de</strong>n - bipolaren, zweiheimischen, transkulturellen - I<strong>de</strong>ntitäten wer<strong>de</strong>n als<br />

Teil <strong>de</strong>r Lebenswelt westlicher Einwan<strong>de</strong>rungslän<strong>de</strong>r immer selbstverständlicher.<br />

Hybridität tritt auf in Situationen kultureller Überschneidung, d.h. teilweise<br />

antagonistische Denkinhalte und Logiken aus unterschiedlichen kulturellen, sozialen<br />

o<strong>de</strong>r religiösen Lebenswelten wer<strong>de</strong>n zu neuen Handlungs- und Denkmustern<br />

zusammengesetzt. Es kommt zu einer Infragestellung traditioneller<br />

Zugehörigkeitskriterien und einer Delokalisierung von I<strong>de</strong>ntität. Dies erzeugt Reibung<br />

und Energie, die sich sowohl negativ in Abgrenzungsritualen entla<strong>de</strong>n kann, die aber<br />

auch positiv zur Erneuerung überkommener gesellschaftlicher Strukturen beitragen<br />

kann. Hybri<strong>de</strong> I<strong>de</strong>ntität wird hier im Sinne Edward Saids als variabel, kontextuell und<br />

in stetem Wan<strong>de</strong>l verstan<strong>de</strong>n. Es entsteht ein dynamisches Spiel <strong>de</strong>r Zugehörigkeiten<br />

in einer komplexen Struktur <strong>de</strong>r Mehr-Heimigkeit.<br />

Durch eine transdisziplinäre Verknüpfung von Politikwissenschaft mit<br />

sozialpsychologischen, religionssoziologischen und kommunikationstheoretischen<br />

Ansätzen soll ein theoretischer Analyserahmen erarbeitet wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r es erlaubt, <strong>de</strong>r<br />

Frage nachzugehen, warum viele <strong>de</strong>r hier leben<strong>de</strong>n Menschen mit muslimischem<br />

Migrationshintergrund sich auch nach Jahrzehnten nicht mit Deutschland/Europa als<br />

Heimat i<strong>de</strong>ntifizieren und wie diesem gesellschaftspolitischen Tatbestand<br />

entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die Forschungsarbeit soll im Innenverhältnis Grün<strong>de</strong> für die Schwierigkeit <strong>de</strong>r<br />

I<strong>de</strong>ntifikation muslimischer Einwan<strong>de</strong>rer mit ihrem <strong>de</strong>utschen Heimatland<br />

herausarbeiten und die Auswirkung hybri<strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntitätsmo<strong>de</strong>lle auf <strong>de</strong>n<br />

Integrationsprozess überprüfen. Dabei soll das Potential von Menschen mit<br />

muslimischem Migrationshintergrund als „Role-Mo<strong>de</strong>ls“ und Transitions-Akteure in<br />

Deutschland untersucht wer<strong>de</strong>n, um zu erfahren welche muslimischen I<strong>de</strong>ntitätsraster<br />

eine Gleichzeitigkeit <strong>de</strong>r Kategorien Deutsch-Sein und Muslim-Sein ermöglichen bzw.<br />

erschweren.

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