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84<br />

1 Ein theoretisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

"Optimistische Einschätzungen gehen davon aus, dass durch die<br />

Entmarginalisierung <strong>de</strong>r Marginalisierten sowie die Dezentrierung <strong>de</strong>r<br />

privilegierten Subjekte und dominanten Diskurse <strong>de</strong>s Ethnozentrismus und<br />

Nationalismus wichtige Säulen <strong>de</strong>r Legitimation mo<strong>de</strong>rner Macht grundsätzlich<br />

in Frage gestellt wer<strong>de</strong>n können. Unter <strong>de</strong>r Voraussetzung <strong>de</strong>r<br />

Destabilisierung herrschen<strong>de</strong>r Autoritäten scheint auch die Neuverteilung <strong>de</strong>r<br />

Zugänge zu <strong>de</strong>n Positionen innerhalb <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n gesellschaftlichen<br />

Institutionen, <strong>de</strong>n Zentren politischer Macht, öffentlichen Verwaltungen,<br />

Massenmedien, Universitäten, Museen und Galerien etc. möglich zu sein. Es<br />

ist wichtig, sich darüber im klaren zu sein, dass solche kulturpolitischen<br />

Subversionsstrategien <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r kapitalistischen Produktions- und<br />

daraus folgen<strong>de</strong> Ungleichheits- und Machtverhältnisse nicht direkt tangieren.<br />

Aber eine Kulturpolitik, die aus <strong>de</strong>r Position <strong>de</strong>r Marginalisierung spricht, hat<br />

nicht <strong>de</strong>n Anspruch, kritische Gesellschaftspolitik zu ersetzen, son<strong>de</strong>rn zu<br />

ergänzen und zu beeinflussen" (Ha 04, S. 164).<br />

Bei <strong>de</strong>n konkreten Ansätzen kultureller Subversionen und Dezentrierungen<br />

geht Ha vor allem ein auf: semiotische Unterwan<strong>de</strong>rung, synkretistische<br />

Dynamik, Dezentrierung, Destabilisierung und Karnevalisierung semantischer,<br />

syntaktischer und lexikalischer Co<strong>de</strong>s, Hybridisierung <strong>de</strong>r ehemaligen<br />

Kolonialherrensprache, subversive Taktiken <strong>de</strong>s Rap usw.<br />

1.3.3.1.9.2 Hybri<strong>de</strong> europäisch-muslimische<br />

I<strong>de</strong>ntitätsmo<strong>de</strong>lle nach Foroutan/Schäfer<br />

Wir halten vorweg fest, dass dieser Ansatz wesentlich weiter<br />

gefasst ist, als jener <strong>de</strong>n Ha darstellt, da hier –wie in unserem<br />

Mo<strong>de</strong>ll - versucht wird, alle Varianten hybri<strong>de</strong>r<br />

I<strong>de</strong>ntitätsformen empirisch zu erfassen und sie in <strong>de</strong>n<br />

politischen und sozialen Diskurs einzubin<strong>de</strong>n.<br />

Wir können hier unser Mo<strong>de</strong>ll als analytische Ergänzung und<br />

Erweiterung leicht anbieten, da es wesentlich genauer, als dies<br />

im Foroutan-Konzept die gesamten machttheoretischen und<br />

politisch-strukturellen Gewaltbeziehungen sichtbar macht und<br />

daher zu einer theoretischen Vertiefung und pragmatisch<br />

höheren Treffsicherheit führt.<br />

Projektleitung: Dr. Naika Foroutan und Dr. Isabel Schäfer<br />

http://www.heymat.hu-berlin.<strong>de</strong>/

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