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4.3 Der Kulturkonflikt: Westliche Kultur-Islam 219<br />

4.3.2.2.7.3.4 Polen<br />

Durch <strong>de</strong>n Polenfeldzug im September 1939 kamen etwa weitere 2 Millionen<br />

Ju<strong>de</strong>n unter nationalsozialistische Herrschaft. Diese Ju<strong>de</strong>n sollten in <strong>de</strong>n<br />

größeren Städten konzentriert wer<strong>de</strong>n. So kam es im Februar 1940 zur<br />

Gründung <strong>de</strong>s Ghettos in Lodz (Litzmannstadt) und im November 1940 <strong>de</strong>s<br />

Ghettos in Warschau. In diesen Ghettos gab es zunächst noch eine<br />

beschei<strong>de</strong>ne Infrastruktur mit Ju<strong>de</strong>nrat, eigenem Ghettogeld etc. Durch<br />

Unterernährung und ungenügen<strong>de</strong> Krankenversorgung sollte die "natürliche<br />

Sterblichkeit" geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Zur Zeit <strong>de</strong>r militärischen Siege <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Wehrmacht im Jahre 1940 dachte man zunächst an eine territoriale<br />

"Lösung <strong>de</strong>r europäischen Ju<strong>de</strong>nfrage". Man dachte dabei auch an die Insel<br />

Madagaskar, auf welche die Ju<strong>de</strong>n zwangsweise <strong>de</strong>portiert wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

4.3.2.2.7.3.5 Gesamtlösung<br />

Mit <strong>de</strong>m Überfall auf die Sowjetunion am 21. Juni 1941 setzte die letzte<br />

mör<strong>de</strong>rische Phase ein. Die berüchtigten Einsatzgruppen erschossen aufgrund<br />

<strong>de</strong>s "Kommissarerlasses" reihenweise Ju<strong>de</strong>n und Zigeuner. Am 31. Juli 1941<br />

gab Göring an Heydrich die Weisung, "alle erfor<strong>de</strong>rlichen Vorbereitungen in<br />

organisatorischer, sachlicher und materieller Hinsicht für eine Gesamtlösung<br />

<strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>nfrage im <strong>de</strong>utschen Einflussgebiet in Europa zu treffen". Im Oktober<br />

1941 wur<strong>de</strong> die To<strong>de</strong>sstrafe über alle Ju<strong>de</strong>n verhängt, die ohne Genehmigung<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Ghettomauern angetroffen wur<strong>de</strong>n. En<strong>de</strong> 1941 waren für die<br />

Ju<strong>de</strong>n in Polen nicht mehr die zivilen polnischen Gerichte zuständig, son<strong>de</strong>rn<br />

nur mehr die <strong>de</strong>utsche Polizei und die SS. Ab März 1942 wur<strong>de</strong>n Auschwitz<br />

und an<strong>de</strong>re Konzentrationslager in Vernichtungslager umgewan<strong>de</strong>lt. Zur<br />

gleichen Zeit begann auch <strong>de</strong>r Transport aus <strong>de</strong>n Ghettos in diese Lager.<br />

Aufgabe <strong>de</strong>s lokalen Ju<strong>de</strong>nrates war es, die verlangte Quote zum Abtransport<br />

bereitzustellen. Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ju<strong>de</strong>nrates von Warschau, Adam<br />

Czerniakow, beging daraufhin Selbstmord. Dieses Ghetto, das auch das<br />

größte war, musste ab Juli 1942 täglich 6.000 Ju<strong>de</strong>n für die "Ostverschickung"<br />

bereitstellen. Sie kamen in das Vernichtungslager Treblinka. In <strong>de</strong>n 10<br />

Wochen von En<strong>de</strong> Juli bis Mitte Oktober wur<strong>de</strong>n so 310.000 Ju<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m<br />

Warschauer Ghetto <strong>de</strong>portiert. In einem Rechenschaftsbericht an <strong>de</strong>n Reichsführer<br />

SS Heinrich Himmler En<strong>de</strong> 1942 hieß es, dass im Generalgouvernement<br />

1,274.166 Ju<strong>de</strong>n "umgesie<strong>de</strong>lt" wor<strong>de</strong>n seien. Ju<strong>de</strong>n versuchten bisweilen<br />

Wi<strong>de</strong>rstand zu leisten und sich nicht nur wie Schafe auf die Schlachtbank<br />

führen zu lassen. Der bekannteste Aufstand war <strong>de</strong>r im Warschauer Ghetto.<br />

Der Führer <strong>de</strong>r Aufständischen, Mor<strong>de</strong>chai Anielevich, überlebte <strong>de</strong>n Aufstand<br />

nicht.<br />

4.3.2.2.7.3.6 Frankreich und Holland<br />

Ab Juni 1942 begannen auch die Deportationen von Ju<strong>de</strong>n aus Frankreich und<br />

Holland nach Auschwitz. Im April 1943 wur<strong>de</strong>n die letzten Ju<strong>de</strong>n Berlins nach<br />

Auschwitz gebracht. 1943/44 ereilte dieses Schicksal auch die sephardischen

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