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108<br />

1 Ein theoretisches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

sozialer Diskriminierung. (So dienen z. B. Vorurteile gegen<br />

"nie<strong>de</strong>re" Schichten in <strong>de</strong>r Gesellschaft als Instrumente zur<br />

Erhaltung privilegierter Schichten; Vorurteile <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>ren<br />

Schichten gegen die Migrantenschichten, um sie vom Zugang zu<br />

Ressourcen auszuschließen; Vorurteile gegen Ju<strong>de</strong>n, um ihre<br />

gesellschaftliche Stellung zu schwächen o<strong>de</strong>r sie in <strong>de</strong>r<br />

Sün<strong>de</strong>nbockstrategie einzusetzen; Bildung von<br />

Gruppeni<strong>de</strong>ntitäten durch inhaltliche Konditionierung und<br />

Solidarisierung mittels Vorurteilen gegen an<strong>de</strong>re Gruppen.)<br />

Heckmann weist auf zwei wichtige Unterscheidungslinien hin,<br />

welche hier theoretisch zu beachten sind. Eine Vorurteilstheorie<br />

darf sich nicht nur auf die psychologisch-individuellen und<br />

psychologisch-kollektiven I<strong>de</strong>ntitätsmomente beschränken, wenn<br />

sie Vorurteilsprozesse untersucht, auch die soziale Erscheinung,<br />

dass Vorurteile als gesellschaftliche I<strong>de</strong>ologien als "objektivierte<br />

Aussagensysteme" bestehen, ist zu berücksichtigen. Nach<br />

unserer Ansicht besteht natürlich im (Sprache-Kultur-Wirtschaft-<br />

Politik)-Mo<strong>de</strong>ll ein inter<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nter Zusammenhang zwischen<br />

bei<strong>de</strong>n Erscheinungen, <strong>de</strong>r sich im Mo<strong>de</strong>ll klar zeigen lässt.<br />

Heckmann gibt folgen<strong>de</strong> Formulierung für die Vorurteile, welche<br />

bei<strong>de</strong>n Existenzweisen gerecht wer<strong>de</strong>n soll:<br />

"Vorurteile sind negative, abwerten<strong>de</strong> und feindselige Aussagen<br />

und Urteile über ethnische Gruppen; die Aussagen und Urteile<br />

sind stereotyp und wirklichkeitsunangemessen; stereotyp bzw.<br />

stereotypisiert heißt: auf fehlerhaften Verallgemeinerungen 35<br />

beruhend, simplifiziert und starr."<br />

Heckmann weist weiterhin zu Recht darauf hin, dass zwischen<br />

Vorurteil und Diskriminierung kein direkter und ursächlicher<br />

Zusammenhang besteht. "Diskriminierung wird dabei als<br />

Verhaltensdiskriminierung verstan<strong>de</strong>n: Verhaltens-<br />

35 Vgl. unten die Theoriesystematik Zergers hinsichtlich <strong>de</strong>s Rassismus. Wann<br />

ist eine Verallgemeinerung nicht fehlerhaft? Antwort: Wenn je<strong>de</strong>r Mensch<br />

je<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Menschen so<br />

behan<strong>de</strong>lt, wie es im letzten Teil dargestellt ist. Kurz: Wenn er je<strong>de</strong>s<br />

Menschen "Urkern" und seinen "Urplatz" in <strong>de</strong>r unendlichen Menschheit, in <strong>de</strong>r<br />

absoluten Essentialität anerkennt. Darin und darunter erst kommt alle<br />

Differenzierung (geistig, körperlich, Familie, Gruppe, Ethnie, Volk, Religion,<br />

Kultur usw.).

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