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Marina Brandtner Diskursverweigerung und Gewalt

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4.3.5.3 Der Christlichsoziale Angestelltenb<strong>und</strong> für Steiermark<br />

Möglicherweise steht der frühe „Untergang“ des Christlichsozialen Vereins für Steiermark<br />

im ursächlichen Zusammenhang mit der Gründung des Christlichsozialen<br />

Angestelltenb<strong>und</strong>es für Steiermark, der, nach dem Datum der Statuten zu urteilen,<br />

im März 1925 gegründet wurde. Die Organisation des Angestelltenb<strong>und</strong>es, dem alle<br />

christlichsozialen Angestellten beitreten konnten, umfasste vier Sektionen:<br />

• öffentlich-rechtliche Angestellte (B<strong>und</strong>es-, Landes- <strong>und</strong> Gemeindeangestellte)<br />

• Verkehrsangestellte (Post-, Eisenbahn <strong>und</strong> Straßenbahnangestellte)<br />

• Privatangestellte<br />

• Angestellte in der Provinz (mit Wohnsitz <strong>und</strong> Dienstort außerhalb von Graz)<br />

In Leoben wurde eine Ortsgruppe des Christlichsozialen Angestelltenb<strong>und</strong>es für<br />

Steiermark erst viel später, im Juni 1933, ins Leben gerufen. Ob die Ortsgruppe, die<br />

für den ganzen Bezirk zuständig war, noch eine rege Tätigkeit entfalten konnte, geht<br />

aus dem Akt nicht hervor. 347<br />

4.3.5.4 Der Christliche Arbeiterverein für Obersteiermark<br />

Der Arbeiterverein mit Sitz in Leoben wurde zum Jahreswechsel 1925/1926 von den<br />

Grazer Proponenten Peter Krenn, Christian Fischer <strong>und</strong> Adolf Schönauer gegründet.<br />

Der Tätigkeitsbereich des Vereins sollte sich über die ganze Obersteiermark erstrecken<br />

mit dem Zweck, „das geistige <strong>und</strong> materielle Wohl der Arbeiter <strong>und</strong> Angestellten<br />

auf Gr<strong>und</strong>lage der christlichen Weltanschauung zu fördern“. Nicht nur fachliche<br />

Fortbildungen, Kurse <strong>und</strong> Vortragsabende standen auf dem Programm, auch für<br />

Unterhaltung <strong>und</strong> Geselligkeit wollte der Verein sorgen. Dem sozialen Gedanken<br />

sollte durch eine Art Unterstützungsfonds für Not leidende Mitglieder Rechnung<br />

getragen werden. Die Statuten bestimmten, dass neben dem Obmann, Schriftführer<br />

<strong>und</strong> Kassier auch ein katholischer Priester als geistlicher Berater des bischöflichen<br />

Ordinariates den Verein zu leiten hatte. 348 Neben dem Christlichen Arbeiterverein<br />

gab es den Katholischen Arbeiterverein, dessen Vereinshaus am 16. Oktober 1895<br />

in Donawitz eingeweiht wurde. In der Folge entstanden weitere christliche Arbeitervereine<br />

in einer Reihe von benachbarten Gemeinden der Mur-Mürzfurche, beispielsweise<br />

in Bruck an der Mur, Kapfenberg, Fohnsdorf, Mürzzuschlag, Krieglach,<br />

Vordernberg, Trofaiach <strong>und</strong> Mautern. In Leoben entstand ein katholischer Bergarbeiterverein.<br />

Am 20. Februar 1927 feierte der Donawitzer Arbeiterverein unter seinem<br />

Obmann Adolf Leskovar 349 die Neugründung des Katholischen Gesellenvereins<br />

347 StLA L.Reg. Gr.206: Le-079 (1933):„Christlichsozialer Angestelltenb<strong>und</strong> für Steiermark, Ortsgruppe<br />

Leoben“.<br />

348 StLA L.Reg. Gr.206: 1-001 (1926):„Christlicher Arbeiterverein für Obersteiermark“.<br />

349 Geb. 1891 in Donawitz, gest. 1975 in Graz. Leskovar wuchs als Sohn des Mitbegründers des<br />

Arbeitervereins in Donawitz auf, wo er im Hüttenwerk arbeitete <strong>und</strong> 1919 zum Betriebsrat der<br />

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