Marina Brandtner Diskursverweigerung und Gewalt

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Abbildung 2: Donawitz in den 1920er Jahren mit den Hochöfen im Hintergrund vor der
prächtigen Kulisse des Eisenerzer Reichensteins.
dieses Wertes. In den ersten Nachkriegsjahren geriet die ÖAMG wegen des Mangels
an Brenn- und Rohstoffen in enorme Schwierigkeiten und musste den Grundstoff
Kohle teilweise aus der nunmehrigen Tschechoslowakei teuer importieren. Um die
Kohlen- und Koksversorgung zu sichern, kaufte das Management Beteiligungen am
polnischen Bergbaurevier; nach 1921 wurde die ÖAMG vom Stinnes-Konzern mit
Koks versorgt, was eine Steigerung der Roheisenproduktion zur Folge hatte. Im Jahr
1928 erreichte die Roheisenproduktion mit rund 450.000 Tonnen einen vorläufigen
Höhepunkt vor der ab 1930 beginnenden Wirtschaftsflaute. Anfang der 1930er Jahre
sah sich die ÖAMG gezwungen, vier ihrer insgesamt fünf betriebsfähigen Hochöfen
niederzublasen oder zu dämmen. 1933 sank die Roheisenproduktion auf einen neuerlichen
Tiefstand von nur rund 87.000 Tonnen. In Eisenerz, wo einer der Hochöfen
bereits 1928 niedergeblasen worden war, ruhte der gesamte Hochofenbetrieb bis
1937. Wie aus einem im Juni 1932 verfassten Behördenbericht hervorgeht, waren
die Folgen in der ganzen Region verheerend:
Durch die Stillegung bezw. Einschränkung der grossen industriellen Betriebe
(leiden) die meisten Arbeitslosen und Ausgesteuerten, unter denen tatsächlich
stellenweise eine solche Not herrscht, dass Hunde und Katzen häufig verspeist
werden. Die Massen der Ausgesteuerten und Arbeitslosen sind natürlich mangels
irgendwelcher Beschäftigung leicht zur Teilnahme an Versammlungen, Aufzügen