Marina Brandtner Diskursverweigerung und Gewalt

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Abbildung 9: Nazipropaganda:
Dollfuß und Starhemberg.
prangerte die Massenverhaftungen an und fragte, ob es überhaupt einen Hochverrat
in Österreich gebe, in einem Staat, in dem nichts Hohes zu verraten sei. Was sei die
Gründung der Republik anders gewesen als Hochverrat? Mit einer verbalen Attacke
gegen Innenminister Winkler, der mit seiner Parlamentsrede nur „Stunk in den Heimatschutz“
hineingebracht habe, fuhr Starhemberg fort: Wenn Sie von mir erwarten,
dass ich putsche, dann erwarten Sie etwas falsches. Wir wollen unsere (…) Bataillone
nicht zum Putsch, sondern zur Revolution führen (…). Die schneidigen Sprüche des
Bundesführers sollten auch von dem ungünstigen Eindruck ablenken, den er infolge
seiner mangelnden Unterstützung für den Pfrimer’schen Putsch hinterlassen hatte. 832
Den etwa 3000 Versammelten verkündete er, die „Revolution“ bis zum siegreichen
832 Laut Pauley ließ Bundesführer Starhemberg im November 1931 privat durchblicken, dass er mit
einigen Bundesheergenerälen einen neuen Putsch vorbereite, um eine Heimwehrregierung zu
etablieren: Pauley, Hahnenschwanz, S. 132; 135; Die NSDAP-Gaunachrichten sprechen von der
Gefahr eines neuerlichen Putsches etwa Anfang Dezember 1931: Steirische Gaunachrichten der
NSDAP (16.11.1931) S. 3–4. Die Lage spitzte sich aufgrund der Wahlsiege der NSDAP im April
1932 erneut zu. Um die „Gefahr“ einer rot-schwarzen Koalition abzuwenden, vereinbarten Star-