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Verfahrensübersicht zu § 363 Abs. 2 AO - Beim BFH ... - Der Betrieb

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5. <strong>§</strong> 227 <strong>AO</strong>; <strong>§</strong> 4 Nr. 14 UStG<br />

Steuererlass wegen nachträglich ergangener (geänderter) (EuGH-)Rechtsprechung<br />

Sind bestandskräftig festgesetzte Steuern nur dann im Billigkeitsverfahren <strong>zu</strong> erlassen (<strong>§</strong> 227 <strong>AO</strong>),<br />

wenn die Steuerfestset<strong>zu</strong>ng offensichtlich und eindeutig unrichtig ist und es dem Stpfl. nicht<br />

<strong>zu</strong><strong>zu</strong>muten war, sich hiergegen in dem dafür vorgesehenen Festset<strong>zu</strong>ngsverfahren rechtzeitig <strong>zu</strong><br />

wehren. Eine bestandskräftig festgesetzte Steuer, die im Widerspruch <strong>zu</strong> einer später ergangenen<br />

(geänderten) (EuGH-)Rechtsprechung steht, begründet keinen Anspruch auf Erlass der Steuer. Auch<br />

liegt ein Entschädigungsanspruch wegen eines qualifizierten Verstoßes gegen das<br />

Gemeinschaftsrecht nicht vor (Art. 3 <strong>Abs</strong>. 1 GG)<br />

Verfassungsbeschwerde 1 BvR 2601/08<br />

(Vorinstanzen: <strong>BFH</strong>-Urteil vom 29. 5. 2008 - V R 45/06, <strong>BFH</strong>/NV 2008 S. 1889; davor FG Berlin, Urteil<br />

vom 16. 8. 2006 - 2 K 5010/01, EFG 2006 S. 1726 = DATEV-LEXinform 5003168)<br />

6. <strong>§</strong> 233a <strong>AO</strong>; <strong>§</strong> 50 <strong>Abs</strong>. 5 Satz 4 Nr. 3, <strong>§</strong> 50a <strong>Abs</strong>. 4 Satz 1 Nr. 1 EStG<br />

1997<br />

Ist der Ausschluss der Verzinsung eines Erstattungsbetrags der nach <strong>§</strong> 50a <strong>Abs</strong>. 4 Satz 1 Nr. 1 EStG<br />

1997 erhobenen Ab<strong>zu</strong>gssteuer verfassungskonform (Art. 3 <strong>Abs</strong>. 1 GG)<br />

Verfassungsbeschwerde 1 BvR 1098/08<br />

(Vorinstanzen: <strong>BFH</strong>-Beschluss vom 18. 9. 2007 - I R 15/05, BStBl. II 2008 S. 332 = DB 2008 S. 332 =<br />

DATEV-LEXinform 0586576; davor FG Köln, Urteil vom 27. 1. 2005 - 2 K 3316/02, EFG 2005 S. 677 =<br />

DATEV-LEXinform 0819562)<br />

7. <strong>§</strong> 393 <strong>Abs</strong>. 2 Satz 2, <strong>§</strong> 30 <strong>Abs</strong>. 4 Nr. 5 <strong>AO</strong><br />

Ist <strong>§</strong> 393 <strong>Abs</strong>. 2 Satz 2 <strong>AO</strong> mit dem Grundgesetz vereinbar<br />

Tatsachen, die der Stpfl. der Finanzbehörde vor Einleitung eines Steuerstrafverfahrens in Erfüllung<br />

seiner nach <strong>§</strong><strong>§</strong> 90 ff. bzw. <strong>§</strong> 200 <strong>AO</strong> ergebenen steuerrechtlichen Pflichten offenbart hat, dürfen von<br />

den Strafverfolgungsbehörden als Kenntnisse gem. <strong>§</strong> 393 <strong>Abs</strong>. 2 S. 1 <strong>AO</strong> gegen den Stpfl. nicht für<br />

die Verfolgung einer Tat verwendet werden, die keine Steuerstraftat ist. Dies gilt gem. <strong>§</strong> 393 <strong>Abs</strong>. 2<br />

S. 2 <strong>AO</strong> jedoch nicht für Straftaten, an deren Verfolgung ein zwingendes öffentliches Interesse<br />

i. S. des <strong>§</strong> 30 <strong>Abs</strong>. 4 Nr. 5 <strong>AO</strong> besteht. Stellt die in <strong>§</strong> 393 <strong>Abs</strong>. 2 Satz 2 <strong>AO</strong> vorgesehene Verwendung<br />

des vom Stpfl. offenbarter, den Verdacht einer Straftat i. S. des <strong>§</strong> 30 <strong>Abs</strong>. 4 Buchst. b <strong>AO</strong><br />

begründender Tatsachen, einen Verstoß gegen das Verbot des Selbstbelastungszwangs (Art. 1<br />

<strong>Abs</strong>. 1, Art. 2 <strong>Abs</strong>. 1 GG), den Gleichheitssatz (Art. 3 <strong>Abs</strong>. 1 GG) und dem Gebot der Normenklarheit<br />

(welche Taten unterfallen <strong>§</strong> 30 <strong>Abs</strong>. 4 Nr. 5 Buchst. b <strong>AO</strong>) dar.<br />

Normenkontrollverfahren 2 BvL 13/07<br />

(Vorinstanz: LG Göttingen, Ausset<strong>zu</strong>ngs- und Vorlagebeschluss vom 11. 12. 2007 - 8 KLs 1/07, Wistra<br />

2008 S. 231 = StEd 2008 S. 754)<br />

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