Leibniz, Akademie-Ausgabe, Bd. I, 23 - Gottfried Wilhelm Leibniz ...

100 leibniz an georg engelbrecht, Mitte Februar 1704 N. 70
zu hoffen, daß allerhochstgnd. Seine M t hierinn nach ihrer angebohrnen weisheit und
milde verfahren werden, sonst neüe und schadliche irrungen daraus entstehen köndten.
Nun hat der Neue Bischoff mit mir von der Sach geredet, auch an den H. Abt
Molanum geschrieben, dieser auch ihm de concert mit mir geantwortet, und sich zum
5 theil auff mich bezogen. Daher ich auch mit dem anwesenden H. von Alvensleben von
der sach reden will. Es würde aber sonderlich guth seyn, daß auch S. Hochf. Durchl. mit
diesem von der sache sich unterredeten, weilen durch S. D. vermittelung und autoritat
die gemuther derer die K. M. zu weiterungen zu verleiten suchen, beßer in zaum gehalten
werden köndten.
10 70. LEIBNIZ AN GEORG ENGELBRECHT
[Wolfenbüttel (?), Mitte Februar 1704]. [60. 107.]
Überlieferung: L Auszug: LBr. 241 Bl. 1–2. 1 Bog. 2 o mit Goldschnitt. 1
3 S. auf Bl. 2 vo im
unteren Respektsraum von N. 60. — Auf Bl. 1–2 K von N. 60.
Ex responsione
15 Pro praeclara dissertatione Tua de jure diplomatum gratias ago et plurimum benevolentiae
Tuae debeo qui mea qualiacunque tentamenta diplomatica inter magnorum
virorum labores citasti.
Si bene memini mentio inter nos fiebat Brunswigae de quibusdam Manuscriptis
operibus V. Cl. Joh. Feldeni, in quibus ni fallor erant opus ejus in Pandectas, et Collegium
20 quo Topica Aristotelica ad rem juridicam accomodabatur, adjectis etiam nonnullis de
Analytices usu. Ea per Te impetrari posse, ni fallor significabas. Nimium est quod vix
accepto beneficio aliud flagito. Sed veniam dabis studio erga hunc autorem meo, qui etsi
3 Bischoff: B. Ursinus v. Bär. 4 geschrieben . . . geantwortet: vgl. Ursinus v. Bärs Brief an
Molanus vom 18. Dezember 1703 (gedr.: Kapp, Sammlung, 1745, S. 363–365) und I, 22 N. 448.
Zu N. 70: Die nicht gefundene Abfertigung antwortet auf N. 60. Der Brief Engelbrechts hat Leibniz
möglicherweise noch in Wolfenbüttel erreicht, wo er sich im Anschluss an seinen Besuch der Braunschweiger
Lichtmess-Messe (4. Februar 1704) aufhielt und im Sinne Engelbrechts auf die Besetzung des
Helmstedter juristischen Extraordinariats Einfluss nehmen sollte. Entsprechend datieren wir. 18 f. Manuscriptis
operibus: Über den Verbleib der im folgenden genannten Werke, die ungedruckt blieben, wurde
nichts ermittelt.
20. 7. 2012