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Leibniz, Akademie-Ausgabe, Bd. I, 23 - Gottfried Wilhelm Leibniz ...

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N. 26 leibniz an daniel ernst jablonski, Mitte Januar 1704 33<br />

Neujahrs-Wunsch zwar etwas spät, doch von Hertzen, daß Gott sie dieses und viele folgende<br />

aber in vollkommener Gesundheit, und selbst verlangten Wohlergehen, zum Besten<br />

seiner Kirche und Ausführung des wohlangefangenen Friedens-Wercks, erhalten wolle. Die<br />

ausführliche Antwort an den Herrn Bischoff kommt hiebey, welche verhoffentlich nicht<br />

übel anstehen wird. Inmassen der Herr Abt gewißlich hertzliches Verlangen trägt, daß 5<br />

sub auspiciis Seiner Majestät zu Preußen in diesem grossen Werck etwas fruchtbarliches<br />

ausgerichtet werden möge, anbey aber sehr besorget ist, es möchte, wenn die consilia des<br />

Arcani Regii, und der so genannte Spiritus Pietisticus zu viel Gehör finden sollten, bey<br />

diesen höchstgefährlichen Zeiten, da Gott für sey, ein neuer Riß entstehen, wogegen ich<br />

ihn aber versichert, daß mein hochgeehrtester Herr, ja um das, so paßiret, Wissenschafft 10<br />

habe, und mich gantz eines andern berichte, und des Herrn Bischoffs Hochwürden, wenigstens<br />

als ich vor ein paar Jahren mit ihm zu sprechen die Ehre gehabt, sich gar anders,<br />

und also von der Sache expliciret, wie man es verlangen mögen, auch nicht hoffen will,<br />

daß er sich geändert haben werde. Wiewohl ein Wort in seinem Briefe an den Herrn<br />

Abt enthalten, so diesem Besorgniß machet: nehmlich, da gesagt wird, daß Se. Majestät, 15<br />

w e n i g s t e n s i n d e r o L a n d e n e i n e n K i r c h e n - F r i e d e n s t i f t e n<br />

w o l l t e n , welches, da es auf eine conformität in sentimenten, oder auch aufgelegten<br />

Ceremonien, gegen die übrigen Evangelischen Kirchen gehen sollte, freylich Weiterung<br />

nach sich ziehen könnte. Ich bin aber der Hoffnung, daß der Herr Bischoff selbst dergleichen<br />

nicht rathen werde, zumahlen durch andere Wege weit besser, ja, wie ich gänzlich 20<br />

dafür halte, auch bald genug, wenn man nur recht dazu thäte, zum Zweck zu gelangen.<br />

Es hat sonst der Herr Abt, ohngeacht ichs depreciret, meiner, und daß die ehemahlige<br />

Schrifft, und anders von ihm mit mir concertiret, in seinem Schreiben gedencken wollen.<br />

Weiln Anfangs auf Ordre ihres Hofes, dazu ich Gelegenheit geben gehabt, die Sache durch<br />

den Herrn von Spanheim, als er das letzte mahl hierdurch nach Franckreich passiret, in 25<br />

einer audienz bey Churfürstl. Durchl. anbrachte, und darauf mir aufgegeben worden,<br />

mit dem Herrn Abt, und dan mit einigen Herren Helmstadiensibus Theologis aus der<br />

Sache zu communiciren. Daher er, der Hr. Abt dem damahligen Concert mit mir annoch<br />

nachgehet.<br />

8 Arcani Regii: vgl. J. Welmer, SV. 14 Briefe: Vgl. den Auszug aus B. Ursinus v. Bärs<br />

Brief an G. W. Molanus vom 18. Dezember 1704 in Kapp, Sammlung, 1745, S. 363–365, die zitierte<br />

Passage S. 363. <strong>23</strong> Schrifft: <strong>Leibniz</strong> und G. W. Molanus, Unvorgreiffliches Bedencken, 1699 (IV, 7<br />

N. 79). 25 Spanheim . . . passiret: im Dezember 1697; vgl. I, 14 N. 493. 26 Churfürstl. Durchl.:<br />

wohl bereits Kurfürst Georg Ludwig in Vertretung seines erkrankten Vaters Ernst August. 27 f. Abt<br />

. . . communiciren: vgl. I, 14 Einleitung, S. XLV f.<br />

20. 7. 2012

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