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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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- 96 -<br />

Ausset in aufgewachsenen Kristallen findet sicb Kupferkies besondern häufig in<br />

derben Massen, an der Oberßäche oft bunt angelaufen, im InDern frisch und metallisch<br />

glänzend. Auch als Ueberzug über Fahlerz (Tafel 12, 6) Zinkblende (Tafel 20, ll) und<br />

Bleiglanz (Tafe1 16. 8) tritt er auf.<br />

Kupferkies ist recht leicht der Verwitterung unterworfen und liefert je nach deren<br />

Verlauf bald diese , bald jene neuen Mineralien, oft mehrere mit einander gemeD~t. Die<br />

einfache Oxydation liefert die in Wasser leicht löslichen Sulfate Kupfervitriol und Eisenvitriol;<br />

aus der ersteren kanD das Kupfer durch metallisches Eisen niedergeschlagen werden<br />

und wird so als Zementkupfer daraus gewonnen. Unter der Einwirkung der Atmosphärilien<br />

oder von Karbonaten bildet sich Malachit, Kupferlasur und Brauneisenstein.<br />

Indem das Eisen des Kupferkieses zu Brauneisenstein oxydiert wird, wird das Kupfer zu<br />

Oxydul reduziert und als Rotkupfererz abgeschieden, das mit Brauneisen gemengt das<br />

SOl. Ziegelerz bildet; auch Kupferpecherz ist ein solches Gemenge. Bisweilen geht die<br />

Reduktion noch weiter, sodass gediegen Kupfer entsteht. Die Verwitterungsprodukte finden<br />

sich besonders da, wo die Gänge an die Erdoberfläche treten in dem sog. eisernen<br />

Hut der Gänge.<br />

In der Natur findet sich Kupferkies vorzugsweise auf Gängen in Tonschiefer, meist<br />

in der Nähe von Eruptivgesteinen, und begleitet von Eisenspat (Tafet 11, 6 und 10), Quarz,<br />

Zinkblende und Bleiglanz (Siegen, Claustal). Oder er tritt in Lagern auf, begleitet von Schwefelkies<br />

(Rammelsberg in GosIar) oder fein verteilt in Sedimenten (Kupferschiefer von Maosfeld).<br />

Die Zahl der Fuodorte von Kupferkies ist ausserordentlich gross, wir nennen hier<br />

nur einige, an denen gute Kristalle oder reiche Erze vorkommen:<br />

Schon seit dem Jahre 972 wird das Erzlager des Rammel s berg bei Goslar im<br />

Harz abgebaut und liefert heute noch reiche Erze. Es sind derbe Gemenge von Kupferkies<br />

mit Schwefelkies, Zinkblende, Bleiglanz und Schwerspat, die ein mächtiges, in sich geschichtetes<br />

Lager in den devonischen Schichten bilden ; der Kupfergehalt der Erze beträgt<br />

8-]6 1 /,%, die Produktion an Kupfer~ und Bleierz beträgt jährlich rund 50000 Tonnen.<br />

Ganz ähnlich tritt Kupferkies in den Kieslagern von Rio Tin t 0 in Spanien auf, wir<br />

werden dies wichtige Vorkommen bei Schwefelkies kennen lernen. Aus einem der Erzjänge<br />

bei Claustal stammen die in Figur 8, TafellI, abgebildeten Kristalle, von der Grube<br />

Zilla bei Claustal das mit Kupferkies überwachsene Fahlerz auf Tafel 12, Figur 6, von den<br />

Gängen bei Neudorf im Harz der Kupferkies mit Eisenspat und Quarz in Figur 10. Im<br />

sächsischen Erzgebirge ist Kupferkies recht verbreitet, ohne in grossen Massen auf~<br />

zutrelen; wir führen in Abbildung 9 Kristalle von Sadisdorf bei Altenberg vor. Im<br />

rheinischen Schi~fergebirge im Bezirk von Dillenburg und Siegen ist Kupferkies auf Gängen<br />

bäufig, gute Kristalle sind selten; besonders schöne sind auf der Grube Heinrich bei Littfeld<br />

vorgekommen.<br />

Reich an schönen Kristallen ist England in Cornwall und Devonshire ; die Sture<br />

der Figur 6 mit dem ungewöhnlich scharfen Kristall stammt von der Carn Brea-mine bei<br />

Redruth in CornwßJI.<br />

Von den vielen Fundorten in den Vereinigten Staaten nennen wir die Frencb<br />

Creek Mines in Chester Co., Pennsylvanien, wo die in Figur 7 abgebildeten skalenoedrischen<br />

Kristalle sich in Kalkspat eingewachsen finden. Mit ihnen zusammen tritt Schwefelkies<br />

(Figur 1, Tafel 2) auf, beide Mineralien in ringsum ausgebildeten Kristallen. Die Stufe mit<br />

den kleinen scharfen Tetraedern in Figur 6, Ifafel , 11, stammt von Joplin in Jasper Co.,<br />

MissourL An derbem Kupferkies ist der in G"nit aufsetzende Anacondagang im Staate<br />

Montana ausserordentlich reich.<br />

Buntkupfererz ist an der Oberfläche bunt, blau und rot, angelaufen (TafellI, 11)<br />

und hat daher seinen Namen bekommen; aur frischem Bruch ist es bronzefarbig oder

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