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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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188<br />

Die Edelsteine und ihre Verwandten:<br />

Edelsteine. Die Mineralien, welche als Edelsteine von den aodern unterschieden<br />

werden. besitzen einige Eigenschaften, durch die sie die Bezeichnung als edel verdienen.<br />

Sie sind härter als die meisten Stoffe, die UDS umgeben und hierdurch gegen<br />

Abnützung geschützt, die wertvollsten unter ihnen sind zugleich die härtesten Körper,<br />

die wir überhaupt kennen. Sie sollen durchsichtig, farblos oder schön gefärbt sein oder<br />

müssen, wenn sie trOb sind. besonders liebliche Farbe besitzen wie Türkis, oder<br />

besondere Farbenerscheinungen zeigen wie der Edelopal, das Katzenauge und der Sternsaphir.<br />

Dazu dürfen sie nicht zu massenhaft und verbreitet auf der Erde vorkommen.<br />

Mineralien, die diese Eigenscbafte'n in bobern Grade in sich vereinen, werden<br />

am höchsten geschätzt wie Diamant und Rubin, und in dem Masse, wie jene Eigenschaften<br />

abnehmen, verringert sich ihr Wert; solche, die so hart wie Quarz oder weicher<br />

als dieser sind, dabei keine besonderen, seltenen Farbenerscheinungen zeigen, aber<br />

doch durch ihre Farbe oder ihr gleichmässiges inneres Ge(üge sich vor andern auszeichnen,<br />

werden wohl als Halbedelsteine den andern gegenübergestellt, eine scharfe Grenze<br />

zwischen beiden und den Mineralien, die überhaupt nicht mehr als Edelsteine gelten<br />

können, gibt es aber nicht. Man könnte vom Standpunkt des Praktikers alle die<br />

Mineralien als Edelsteine bezeichnen, die geschliffen oder geschnitten als Schmuck getragen<br />

oder zu Verzierungen benutzt werden, aber eine scharfe Grenze gegen die andern<br />

Mineralien wäre damit auch nicht gezogen, da es sehr auf die eben herrschende Mode<br />

ankommt, ob diese oder jene Steine geschliffen werden; gerade in der Reueren Zeit<br />

werden auch trübe Steine, sobald sie nur schön gefarbt sind, viel getragen. Wie man<br />

aber auch die Grenzen ziehen mag, vom Standpunkt des Mineralogen wird man bei der<br />

Betrachtung der Edelsteine nicbt auf die Eigenschal'ten in erster Linie Rücksicht nehmen,<br />

durch welche ein Mineral zum Edelstein wird, sondern auf die, durch welche es als<br />

selbständiges Mineral charakterisiert ist, das ist die chemische Zusammensetzung und die<br />

KristaUform, Eigenschal'teo, die zu seinem Wesen gehören, wie Blut und Kopf zum Wesen<br />

eines Menschen. Die Farbe, auf die der Edelsteinhändler so grossen Wert legt, ist oft<br />

etwas recht unwesentliches für ein Mineral, wie ja scbon daraus hervorgeht, dass dasselbe<br />

Mineral, wie Korund, sehr verschiedene Farben besitzen kann. Der Edelsteinhändler<br />

unterscheidet darum von Korund viele , für ihn durch ihren Wert sehr verschiedene<br />

Varietäten, für den Mineralogen gebören sie alle zu dem gleichen Mineral; klaren, dunkelroten<br />

Rubin schätzt der Juwelier höher als Diamant, trüben grauen Korund achtet el'<br />

gar nicht als Edelstein, der Mineralog stellt beide in die gleiche Reihe, weil sie die gleiche<br />

Zusammensetzung und die gleiche Kristallform besitzen, ihn kümmert weniger der Edelstein<br />

als solcher, als das Mineral, zu dem er gehört. Wenn wir daher in diesem Abschnitt<br />

Edelsteine behandeln, so sind darunter Mineralien zu verstehen, von denen<br />

geeignete Stücke auch als Edelsteine Verwendung finden.<br />

Mit diesen Mineralien vereinigen wir andere, die mit ihnen nabe verwandt sind,<br />

so z. B. lassen wir auf Diamant Graphit folgen, weil er wie dieser reioer Kohlenstoff ist,<br />

an Beryll schliessen wir Beryllium haltige Mineralien an, hierunter auch solche, die als<br />

Edelstein überhaupt nicht in Betracht kommen; den Quarz) der in vielen Abarten Edel-<br />

.'­.~<br />

• Hierbei wurde neuen amlem das Werk von Max Bauer, Edelsteinkunde, Leip:tig 1896, benutzL

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