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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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160<br />

Heute ist der ausserirdische UrSIJrung der Meteorilen allgemein anerkannt und<br />

während die Sammler früher sich schämten, einen verpönten Meteoriten in ihrer Sammlung<br />

zu haben, bilden die Meteoriten heute den wertvollsten Teil der grossen Mineraliensammlungen<br />

von London. Wien, Berlin, Paris, Tübingen, Budapest, New Haven, Washington<br />

und andern Städten und seltene Stücke werden mit Gold aufgewogen.<br />

Manganerze.<br />

Oie Manganerze sind Verbindungen von. Mangan mit Sauerstoff, mit Sauerstoff<br />

und Wasser, oder mit Kohlensäure; während die Verbindung von Eisen mit Kohlensäure<br />

als Erz sehr wichtig ist, hat die entsprechende Manganverbindung fast nur als<br />

Mineral Bedeutung. Der Vollständigkeit halber nennen wir noch zwei Schwefelverbindungen,<br />

die eine, Hauerit MnS: to ist dem Schwerelkies analog zusammengesetzt und mit<br />

diesem kristallographisch verwandt, die andere, Manganblende MnS, ist mit der Zinkblende<br />

verwandt. Endlich führen wir noch die Verbindung vou Mangan mit Kieselsäure<br />

an, die als Erz nur geringe Bedeutung hat und von der dichte Varietäten als Halbedelstein<br />

benutzt werden.<br />

Wir nennen von den Manganverbindungen die folgenden:<br />

Pyrolusit und Polianit MnD!.<br />

Hausmannit Mn a O~ .<br />

Psilomelan und Wad,<br />

Manganspat MnC0 3<br />

•<br />

Hauerit MnS t<br />

•<br />

Braunit MntOs.<br />

Manganit Mn ~ O , · HsO,<br />

Rhodonit MnSi0 3<br />

,<br />

Manganblende MnS.<br />

Auf den Tafeln 33 und 34 sind alle diese, mit Ausnahme von .Polianit und Braunit,<br />

abgebildet.<br />

Pyroluslt und Polianit. Pyrolusit oder <strong>Brauns</strong>tein (Tafel 33 . Figur 1 und 2)<br />

bildet radialfaserige, seltener körnige Massen, die metallisch glänzend grau sind, stark<br />

abfärben und wegen ihrer geringen Härte (8 = 2) auch den Namen Weicbmanganerz bekommen<br />

haben; das Pulver von Pyrolusit ist schwarz.<br />

Von dem entfernt ähnlichen Antimonglanz unterscheidet sich Pyrolusit durch<br />

seine Unschmelzbarkeil. Mit Salzsäure erwärmt, entwickelt er grünliches Chlorgas. die<br />

Phosphorsalzperle färbt er violett. Dies Verhalten teilt er mit allen anderen Manganoxyden.<br />

Häufig ist Pyrolusit aus Manganit hervorgegangen und von manchen wird angenommen,<br />

dass aller Pyrolusit aus anderen Manganerzen entstanden sei, jedenfalls ist<br />

er neben Psilomelan die an der Erdoberfläche beständigste und darum am meisten verbreitete<br />

Manganverbindung. Au ch in Verdrängungspseudomorphosen nach Kalkspat und •<br />

Dolomit kommt er vor.<br />

Fundorte für Pyrolusit sind: Oie Lindener Mark bei Giessen (Figur 1), Puderbach<br />

im Westerwald (Figur 2), Rossbach bei Friedberg , Waldmichelbach im Odenwald,<br />

Laisa bei BattellLerg, das Gebiet von Scbmalkalden und von Siegen; im Kaukasus<br />

das Gebiet von Tschiaturi, überhaupt die Orte, die wir nachher als die der<br />

Manganproduktion kennen lernen werden.<br />

Dieselbe Zusammensetzung wie Pyrolusit hat Polianit, die Formel von beiden<br />

ist Mn0 2 • aber Polianit ist viel härter, er ritzt noch Glas (H = 6) und färbt darum nicht<br />

so sehr ab. Seine KristaHrorm ist ebenso unscharf wie die von Pyrolusit, man weiss

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