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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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daran, dass diese nur mit der einen Fläche und parallelen Gegenßäche ausgebildet ist,<br />

erkennt mall in der Abbildung sm besten, dass der Kristall triklin sein soll; ausserdem<br />

geht dies daraus hervor, dass die Flächen P und M nicht senkrecht zueinander sind,<br />

sondern einen Winkel von 93° einschliessen. Von dieser Abbildung unterscheidet sich<br />

Figur 217 wesenllieh nur dadurch, dass die Form nach der Kante zwischen P und x,<br />

der Achse b, langgestreckt ist, ausserdem ist hier noch eine kleine steile Schiefendßäche r<br />

Fig.216. Fig. 218.<br />

Xr.t.ronteldspat oder Albit.<br />

Jl'ig. 217.<br />

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gezeichnel Albit von dieser Ausbildung bat den besonderen Namen Periklin bekommen,<br />

es sind meist Zwillingskristalle, bei denen über die Fläche M eine feine Zwillingsnaht hinläuft<br />

und die mit der einen Fläche M aufgewachsen sind. Der eigentliche Albit tritt gleichfalls<br />

Dur in Zwillingskristallen auf, bei denen zwei Individuen mit dem Brachypinakoid verwachsen<br />

sind und das eiDe gegen das andere um 180 0 gedreht erscheint Für den Zwilling ist<br />

besonders charakteristisch, dass die Basisfiächen beider Individuen (P und P' in Figur 218)<br />

einen flachen einspringenden Winkel (von 7°) miteinander bilden. Da diese Verwachsung<br />

bei Albit so häufig ist, beisst das Zwillingsgesetz das· Albitgesetz. Bei einem monoklinen<br />

Feldspat kann nach diesem Gesetz keine Zwillingsbildung eintreten, weil der Winkel<br />

von P zu M 90 0 beträgt, P und P' würden ge nau in eine Ebene fallen, beide Kristalle<br />

wären parallel miteinander verwachsen. Einen Zwilling nach dem Albitgesetz sehen wir<br />

in FiJ;ur 5 der Tafel 61, auch jeder Kristall in Figur 6 ist ein solcher Zwilling. Oft wiederholt<br />

sich diese Zwillingsbildung oder die Kristalle verwachsen noch nach dem Karisbader<br />

Gesetz.<br />

Die Kristalle von Albit sind meist klein, wasserhell oder weiss, ihren Namen<br />

haben sie wegen der weissen Farbe bekommen. <strong>Das</strong> spezifische Gewicht beträgt 2,62<br />

bis 2,65. Als triklines Mineral besitzt Albit auf keiner Fläche gerade Auslöschung, so<br />

auch nicht auf Blättchen, die man parallel zur Basis absprengt oder schleift. Von Salzsäure<br />

wird er nicht zerlegt.<br />

Albit findet sich vorzugsweise aufgewachsen auf Spalten kristallinischer Gesteine,<br />

bisweilen, wie wir gesehen haben, mit gemeinem Feldspat regelmässig verwachsen (Tafel 60,<br />

Figur 6), sonst häufig begleitet von Bergkristall und Chlorit. Einige alpine Fundorte<br />

sind : die NoUa (Tafel 61, 5) und der Scopi in Graubünden, Schmirn und Zillertal in Tirol,<br />

Rauds in Salzburg (Periklin), Baveno am Lago maggiore. Ausseralpine Fundorte sind:<br />

Striegau (Tafel 60, 6) in Schlesien, ebenso Hirschberg im Riesengebirge, Radautal im Hllrz<br />

(Tafel 61, 6), Mursinka im Ural (zu kugeligen Aggregaten gehäufte Kristalle mit Rauchtopas<br />

, Tafel 54, 10), Kasbek im Kaukasus, Pike's Peak in Colorado (mit Amazonenstein,<br />

Tafel 61,10), Amelia in Virginia elc.<br />

Kalkfeldspat oder Anorthit. Dieser Feldspat bildet in der Regel nur kleine,<br />

zur Abbildung nicht geeignete Kristalle , die oft recht flächenreich sind, sonst aber von<br />

der Albitform nicht wesentlich abweichen 1 auch sind sie farblos oder weiss wie Albit,

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