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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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371 -<br />

In Deutschland wird roher Kainit und das daraus dar@:estellte Kaliummagnesiumsulfat<br />

als das hervorragendste Kalidüngesalz viel verwendet, aus!?erdem wird er auf Chlorkalium<br />

und Kaliumsulfat verarbeiLet.<br />

Kieserit. Aus rein wässeriger Lösung scheidet sich das Magnesiumsulfat mit<br />

sieben Molekülen Wasser als das bekannte Bittersalz. MgSO.,7H.O, aus. ln den Abraumsalzen<br />

tritt es vorzugsweis.e mit nur einem Molekül Wasser verbunden als Kieserit,<br />

MgSO~· H!ü, auf. Dies ist wieder darauf zurückzuführen, dass sich das Salz aus der an<br />

Magnesiumchlorid und anderen leicht löslichen Salzen reichen Mutterlauge ausgeschieden<br />

hat und dass diese wRsserenlziehend wie auf das Calciumsulfat so auch auf das Magnesiumsulfat<br />

gewirkt haben. Er kann sich unter diesen Verhältnissen schon bei 25° bilden,<br />

während er sonst erst bei 67 11 aus Bittersalz entsteht.<br />

Kieserit bildet feinkörnige bis dichte, durchscheinende Aggregate von weissgrauer<br />

Farbe, die in reinem Zustand ein spezifisches Gewicht von 2,52 besiLzeu und 87,1 % Magnesiumsulfat<br />

neben 12,9 0 /u Wasser enthalten. An der Luft wird er allmählich trüb und zerfällt<br />

in weisses Pulver, weil er in Bittersalz übergeht. Dies, als Mineral Reichardtit<br />

~enannt, ist in der Region der Abraumsalze immer selten und wohl immer sekundär aus<br />

Kieserit entstanden.<br />

In den Abraumsalzen begleitet Kieserit stets den Carnallit und bildet in ihm<br />

Schnüre und grössere Nester. Ebenso ist er oft dem Harts alz beigemischt, das hisweilen<br />

aus gleichen Teilen von Kieserit und Steinsalz (je 30-40 % ) mit etwa 25 H /o Sylvin und<br />

1 % Anhydrit besteht und wahrscheinlich zum Teil durch rasche Auslaugung von Carnallit<br />

und Kieserit entstanden ist. Möglicherweise ist das Steinsalz nur mechanisch beigemischt<br />

und Harh;alz ein nach der Fm'mel ({Cl· MP;S04' H~O zu~ammengeset7.tes Doppelsalz, in<br />

dem also die Be:-tundteile von Sylvill und Kieserit sich zu einer neuen chemischen Verbindung<br />

vereinigt hätten.<br />

Nicht ganz so wichtig wie Hartsl\lz ist Sebönit, in dem Magnesiumsulfat mit<br />

Kaliumsulfat zu einem Doppelsalz, K2S04·MgS04·6H~O. verbunden ist. Für ihn i!'t nachgewiesen,<br />

dass er sich nur bei einer unter 26° liegenden Temperatur in dem Salz lager<br />

bilden kann und es ist wahrscheinlich, dass er aus Kainit hervorgegangen ist, wenigstens<br />

scheidet er sich aus dessen [.ösung aus und kommt mit ihnen zusammen vor. In dem<br />

Lager von Westeregeln sitzt Schönit als ein bis zu 10 m mächtiger Hut auf dem Kainit,<br />

bei Wilhclmsball bildet cr das Lic~cndc eines Sylvinlagcrs.<br />

Ausserhalb der norddeutschen Abraum~alze ist Kieserit von Kalusz in Galizien<br />

lind von Hallstatt bekannt geworden, von hier auch mODokJine Kristalle.<br />

Wegen des hohen Kaligehaltes gehört Hartsalz zu den wichtigsten KalidüDgesalzen.<br />

Es dient zugleich wie Kieserit zur Konservierung des Stalldüng"rs, da diese Salze<br />

wegen ihres hohen Magnesiagehaltes das aus dem Dünger sich entwickelnde Ammoniak<br />

besser binden als Gips, der sonst hierzu viel benutzt wird. Kieserit wird ausser in der<br />

Landwirtschaft zur Darstellung von Bittersalz benutzt, das vorzugsweise zur Appretur feiner<br />

Baumwollstoffe dient; seine jährliche Produktion beträgt 20-30000 Tonnen; viel Kieserit<br />

wird als Nebenprodukt bei der Darstellung von Chlorkalium aus Carnallit gewonnen, wobei<br />

er ungelöst zurückbleibt und sich als feiner Schlamm abscheidet. Durch Aufnahme<br />

von Wasser erhärtet dieser und wird in Blöcken geformt als Blockkieserit in den<br />

Handel gebracht, zum Unterschied gegen den direkt aus dem Lager geförderten Berg..:<br />

kieserit.<br />

Polyhalit. Der Name dieses Minerals bezieht sich darauf, dass in ihm mehr Salze<br />

als in einem gewöhnlichen Doppelsalz enthalten sind, nämlich Kaliumsulfat, Magnesiumsulfat,<br />

Calciumsulfat und dazu noch Wasser, seine Formel ist K t<br />

S0 4 • MgS0 4<br />

• 2.CaS0 4<br />

• 2 HtO.<br />

In reinem Zustand enthält er 28,9 % schwefelsaures Kali uod bat ein spezifisches Gewicht

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