10.11.2014 Aufrufe

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

148 -<br />

tretender Spateisenstein durch Basalt in erdiges, mulmiges Magneteisen, bei Dillen·<br />

burg Roteisenstein durch Diabas in hartes Magneteisell umgewandelt. Mit diesen<br />

kleinen Vorkommnissen mögen der Entstehung nach die grossen Magneteisenlager des<br />

Gell i v ara im schwedischen Lappland verwandt sein. vielleicht auch die berühmten<br />

reichen Lager von Dannemora bei Upsala und die den kristallinischen Schiefern eingeschalteten<br />

Lager von Grängesberg in Schweden. Durch ihren Reichtum an schön<br />

kristallisierten Silikaten (Vesuvian, Epidot, Augit, Skapolith, Granat und andern) sind die<br />

Lager von A rend a 1 im südlichen Norwegen allgemein bekannt geworden; ihm hierin<br />

ähnlicb, nur ärmer ist das Magneteisenlager von Sc h m i e d e berg im Riesengebirge, das<br />

von Dogollcska im Banat, von Traversella in Piemont, das wir bereits bei Schwefelkies<br />

erwähnt haben; auf Hohlräumen des Erzlagers finden sich die in Figur 1 auf Tafel29a<br />

und 6 auf Tafel 29 abgebildeten Kristalle. Fundorte schöner Kristalle sind die Tiroler<br />

Alpen (Kristall der Figur 1 und 9 von P6tschtal), wo Magneteisen in Chlorilschiefer ein·<br />

gewachsen vorkommt, Binnental im Wallis (Figur 2, Tafel29a und Figur 6, Tafel 29),<br />

Sturatal, nordwestlich von Turio (Figur 7), Nordmark in Wermland, Schweden (Figur 8).<br />

Die der Figuren 2, 3 und 4 stammen von Mineville (2, 4) und Moriah (3), Essex Co. im<br />

Staate New York.<br />

Magneteisen ist eines der wichtigsten Eisenerze, geeignete Stücke finden als<br />

natürliche Magnete Verwendung.<br />

Chromeisenstein. Mit körnigem Magneteisen hat Chromeisenstein viel Aehnlichkeit,<br />

er unterscheidet sich von ihm durch seine mehr bräunlichschwarze Farbe, braunen<br />

Strich, dem mehr nach Fettglanz neigenden Glanz, vor allem aber durch die Färbung,<br />

die er der Boraxperle erleilt; in der Hitze ist diese gelb wie von Eisen, erkaltet aber<br />

gras- oder smaragdgrün. Diese Färbung wird von Chrom erzeugt, das wesentlicher Bestandteil<br />

von Chromeisenstein ist; er enthält im reinsten Zustand 68°/0 Chromoxyd neben<br />

32% Eisenoxydul, seine Formel ist FeO· Cr 2<br />

0 S<br />

; in der Regel enthält er Magnesia und<br />

Eisenoxyd beigemischt und der Gehalt an Chromoxyd wird hierdurch heruntergedrückt.<br />

Von Säuren wird er so gut wie gar nicht angegriffen. Seine Härte ist 6 1 /1, sein spezifisches<br />

Gewicht 4,8. Die seltenen Kristalle sind regulär, wie die von Magneteisen und<br />

Spinell, mit denen er nahe verwandt ist.<br />

Chromeisenstein kommt in körnigen Massen vor und ist ursprünglich Gemengteil<br />

von olivinbaltigen Eruptivgesteinen, aus denen er bei der Erstarrung des Gesteins, ähnlich<br />

wie manches Magneteisen , in grösseren Mengen ausgeschieden ist. Jetzt findet er sich<br />

in Gesellschaft von Serpentin, der aus dem Olivin durch Verwitterung hervorgegangen ist.<br />

Sehr reich an Chromeisenstein ist Kleinasien , es. stellt zur Zeit den Hauptanteil<br />

an der Weltproduktion dieses Minerals. Zwei Gebiete sind es, in denen ein belang·<br />

reicher Bergbau getrieben wird, das eine liegt nahe der Südwestküsle Anatoliens, unweit<br />

der Insel Rhodos, das ande"e befindet sielt südwestlich und südlich vom vithynischen<br />

Olymp, uofern der Eisenbahnstation Kutabia am Tschatalja-Dagh und bei Tschardy. Die<br />

j~hrliche Produktion einer besonders reichen Grube beträgt 10- 12000 Tonnen besten<br />

Erzes im Werte von rund einer Million Mark.<br />

Reiche Lager befinden sich ferner im Staate Nord - C a I' 0 I i n a zwischen Ashe<br />

County und Clay County, der Export betrug im Jahre 1896 17887 Tonnen.<br />

In Russland wird Chromeisen ausschliesslich im Ural gefördert, im Jahre 1893<br />

waren im Gouvernement Perm 26 Bergwerke im Betrieb und die Produktion betrug<br />

14600 Tonnen, seitdem hat sie abgenommen.<br />

Bei Kraubat in Obersteiermark, bei Heslmandö in Norwegen und in an·<br />

deren Gegenden hefinden sich abbauwürdige Lager, die von Silberberg in Schlesien haben<br />

keine weitere Bedeutung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!