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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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Die meisten ZirkonkristaJle sind trüb, rissig und nahezu undurchsichtig.<br />

Obwohl<br />

sie recht hart sind (H = 7 1 M, zerbröckeln manche leicht und brechen durch, nur die<br />

klaren sind fest und dauerhaft, aber in der Regel abgerollt, so dass ihre Form nicht scbarf<br />

(Tafel 43, 10 und 11) und ihre Oberlläche raub ist Die Farbe ist in der Regel gelb, braun..:<br />

gelb, braun, braunrot bis rot, die letzteren werden Hyazinth genannL Es gibt aber<br />

auch farblosen I grünen, rosaroten und violeUen Zirkon. nur ausgesprochen blauer ist<br />

nicht bekannt Auf unserer Tafel sind einige klare und schön gefärbte geschliffene Steine<br />

abgebildet, der in Figur 17 hat un gefähr die Farbe des fohen Kri stalls 10, der in Figur 18<br />

ungefähr die des Kristall s 11. Ihre Farbe ist manchmal sehr feurig, besonders bei gewissen<br />

branDroten, die Hyazinth-Topas genannt werden , bei anderen ist sie leicht ein<br />

wenig dUsler, so dass man bei einiger Uebung Zirkon schon an seiner Farbe erkennen<br />

kann. Auch ist ein Stein nicht immer ganz gleichmässig gefärbt , was man besonders<br />

im durchfallenden Licht erkennt. So erscheint z. B. der in Figur 17 abgebildete grosse<br />

Stein im au ffallenden Licht ganz gleichmässig gefärbt, im durchfallenden aber von feinsten,<br />

dicht gedrängten Streifen durchzogen. Die Farben sind nicht immer licht- und feuerbeständig,<br />

zart rosa gefärbter Zirkon vom Laacher See wird am Lichte farblos, die gefärbten<br />

können durch Glühen entrarbt werden und sind dann leich t mit Diamant zu verwechseln.<br />

Es soll auch nicht gleichgültig sein, ob Zirkon hei Zutritt oder Abschluss von<br />

Luft erhitzt wird, bei Zutritt von Luft soll er dunkler, bei Abschluss von Luft heller<br />

werden. Um braunen Zirkon (von Tasmanien) farblos zu brennen, braucht man ihn nur<br />

mit Zu nder zu umwickeln und diesen abzubrennen , aus der Asche fillt der farblos gewordene<br />

Zirkon heraus; er bleibt aber nicht völlig farblos, wird vielmehr nach einigen<br />

Monaten wieder schwach bräunlicbgelb. Der Glanz von klarem Zirkon steht hinter dem<br />

von Di amant nicht viel zurück, seine Lichtbrechung ist sehr stark, der Brechungsexponent<br />

mr den ordentli chen Strahl beträgt 1,9239, für den ausserordentlicllen 1,9682, gemessen<br />

an Zirkon von Ceylon. Wie man sieht, ist auch seine Doppelbrechung recht kräftig. Der<br />

Dichroismus ist mit der dichroskopischen Lupe in der Regel deutlich wahrnebmbar, der<br />

in Figur 16 und 18 abgebildete Stein gibt ein rosarotes und ein gelbes Bild, der grüne in<br />

Figur 19 erscheint gelbgrün und farblos. .<br />

Sehr merkwürdig verhält es sich mit dem s p e z i Ci s c h enG e wie h t von Zirkon,<br />

da s ist nämlich bei verschiedenen Steinen sehr verschieden ; so habe ich es bei dem in<br />

Figur 16 abgebildeten Stein zu 4,71, bei dem der Figur 18 zu 4,69, bei dem der Figur 19<br />

aber zu nur 4,22 bestimmt. <strong>Das</strong> höhere spezifische Gewicht gilt als das normale; es wird<br />

auch von den leichteren Kristallen erreicht. wenn sie geglüht werden. Worin dieser auffa<br />

llende Unterschied beruht, ist noch nicht klar gestellt; man beobachtet ein solcbes Verhalten<br />

wohl bei verschiedenen Modifikationen polymorpher Körper und es ist wohl möglich,<br />

dass in dem leichten und schweren Zirkon zwei verschiedene Arten vorliegen, aber<br />

ein Beweis dafür ist noch nicht erbrachL Durch sein hobes spezifisches Gewicht steht<br />

Zirkon an der Spitze von allen Edelsteinen, das Gewicht seiner leichtesten Varietäten<br />

wird nur von Almandin erreicht. .<br />

Gegen Reagentien ist Zirkon äusserst widerslandsfähig, die meisten Säuren sind<br />

oh ne Wirkung, nur von Schwefelsäure wird er ganz allmählich zerstört. Auch die in<br />

der Natur wirksamen Lösungen lassen ihn so gut wie unverändert, so dass er fast immer<br />

völlig frisch ist und erhalten bleibt, wenn das Gestein bei der Verwitterung zu Gross<br />

und Sand zerfällt. Darum wird er in Flusssand und auf Seifen verhältnismässig häufi g<br />

angetroffen (lserwiese, Ceylon), ja es lässt sicl!' fa st in jedem Sand Zirkon nachweisen,<br />

aber Dur in mikroskopisch kl einen Kl'i slällchen und immer ist ihre Zahl gegen die der<br />

Sandkörner verschwindend kleiD. Es wäre da vergebliche Milhe, wollte man die kleinen<br />

Kriställchen herauslesen. Wenn man a.ber den Sand, den man von de,n Staubteilehen

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