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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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41<br />

Zwillings ebene gemeinsam und sind entweder, wie in dem letzten Beispiel, aneinander<br />

gewachsen und heissen dann Berührun gszwillinge , oder das eine ist durch das<br />

andere hindurchgewachsen; , wie in dem ersten Beispiel und heissen dann 0 u r ehkreuzungszwillin<br />

g e ; beide besitzen meist einspringende Winkel.<br />

Einen Zwillingskristall kann man von zwei einfachen Kristallen ableiten, wenn<br />

man beide zuers t parallel nebeneinander stellt und dann den einen um die zur Zwillingsebene<br />

senkrechte Linie, die man Zwillingsachs e nennt, um 180 0 dreht. Man kann sich<br />

hierbei lei cht davon überzeugen, dass die Zwillingsebene keiner Symmetrieebene parallel<br />

gehen darr, weil da nach einer Drehung um 180 0 die Individuen wieder parallel sind.<br />

Die Berührungszwillioge sind meist parallel iur Zwillingsebene stark verkürzt, so dass<br />

ein Zwillingskristall nicht aussiebt, als ob er aus zwei ganzen , sondern als ob er aus<br />

zwei halben Individuen bestände. Durch Holzmodelle wird daher die Zwillingsbildung<br />

sehr passend in der Weise erläutert, dass das Modell eines ganzen Kristalls in der Mitte<br />

parallel zur Zwillingsebene durchgesägt und um die Zwillingsachse drehbar gemacht wird;<br />

durch eine Drehung um 180 0 erhält man dann aus dem Modell des einfachen Kristalls<br />

das Modell seines Zwillings.<br />

Im reguläre n System ist die Zwillingsebene mei st ein e Oktaed erßächej bei dem in<br />

Figur 87 abgebildeten Zwilling (von Flussspat) ist die OktaederOäche, welche an heiden<br />

Würreln zugleich die Ecke abstumpfen würde, die Zwillingsebene, bei dem Oktaeder in F igur88<br />

die Qklaederfliiche, mit welcher beide verwachsen sind. Besonders eigenartig sind diese<br />

Zwillinge bei Gold und Silber ausgebildet,<br />

indem die Kristalle nach der Zwillingsebene<br />

blecbartig dünn sind . wir werden<br />

Beispiele hierfür später kennen lernen.<br />

Im quadratischen System ist am<br />

häufigsten eine Pyramidenfiäche Zwi1lingsebene,<br />

die dann in der Rej;tel als Pyramide<br />

zweiter Stellung angenommen wird. Der<br />

Kristall in Figur 89 ist von der Pyramide<br />

s = P und dem Vertikalprisll1a m = 00 p<br />

begrenzt und die Fliiche, mit der beide<br />

Individuen verwachsen sind, würde die im<br />

Fill'. Be.<br />

7. wl ll itlg el1l 8ll " uadratl"eI,eQ<br />

Mi n~ "a1s (7.h'"8Ieln) lI acb einer<br />

Pyrami,l& ,Ier "w~ lt e n Stel1nn g.<br />

YIg-.90.<br />

Bild obere Kanle abstumpfen, es ist also die Pyramide zweiter<br />

Stellung Poo. Bei Zinnstein auf Tafel 38 lernen wir solche Zwillinge<br />

kennen und ähnliche bei Rutil aur Tafel 39.<br />

Bei den rhomboedrischen Kristallen des hexagonalen<br />

Systems ist meist die Basis oder eine Rhomboederßiiche ZwiJlingsebene.<br />

Oie F igur 90 stellt ein Skalenoeder vor, wie wir<br />

es · als einrache Form in I-' igur 69 kennen gelernt haben. Oie Zwilling einet: Skal ellO&den<br />

untere HäUte ist gegen die obere um 60 0 (oder 180") gedreht,<br />

von K a l k 8 ,",~ ß&eb der BalII •.<br />

Zwillingsehcne ist die Basis. Der Kalkspat in Figur 6 auf<br />

Tafel 18 ist ein solcher Zwilling und von einem einfachen Skalenoeder dadurch zu<br />

unterscheiden, dass in einer Seitenecke von oben und unten gleiche Kanten zusammenstossen<br />

und die Seitenkanten in eine Ebene rallen I nicht mehr im Zickzack aur und .<br />

ab gehen. .<br />

Bei Zwillingen rho m bis e he r Kristalle ist meist eine Prismenßäche, seHener<br />

eine Pyramidenßü.che Zwilliogsebeoe. Der Kristall in Figur 91 ist begrenzt von dem<br />

Vertikalprisma m = 00 P, dem Bracbypinakoid b = 00 p a, und dem Brachydoma k = pa"<br />

das zweite Individuum ist mit dem ersten so verwachsen, dass es eine Flüche des Vertikal-<br />

BraulII, Mlnnalreleh . 6

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