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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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309<br />

gepulvertem Apopbyllil, der mit Wasser in einer zugeschmolzenen Glasröhre auf ungefähr<br />

190 0 erhitzt wird, kristallisierten Apophyllit zu erzielen; auch in der Natur bat er sich<br />

bisweilen sicber aus beissen Lösungen abgeschieden, wie das Vorkommen in Absätzen<br />

von Thermalquellen beweist; sein Vorkommen in Blasenräumen vulkanischer Gesteine .und<br />

auf Erzgängen kann in gleicber Weise erklärt werden.<br />

Auf Erzgängen findet oder fand er sich auf der Grube SamsoD zu St. Andreasberg<br />

im Harz in rosaroten (Tafel 63, 3) und farblosen Kristallen, ähnlich in Guanajuato<br />

in Mexiko. In Blasenräumen vulkanischer Gesteine kommt er aurder Seisser Alp in Südtiral<br />

(Tafel 63, 7), bei Aussig in Böhmen, auf den Faröer, auf Island (Tafel 63, 1), bei<br />

Golden in Colorado und Paterson (63, 6) in den Vereinigten Staaten; die grössten KristaHe<br />

sind bei Poonah in Indien gefunden worden (Tafel 63, 2, 4 und 6).<br />

Chabasit. Die Kristalle von Chabasit (Tafel 63, 8-10) sind an ihrer Form leicht<br />

zu erkennen, es sind kleine, scharfe, würfelähnliche Rhomboeder, meisteos Durchkreuzungszwillinge<br />

; aus den F lächen des einen Kristalls ragen die Ecken des andern nasenartig<br />

hervor (Tex lfigur 223), bisweilen genügend grass, so dass man sie<br />

deutlich seben kann, oft nur klein und versteckt. Zwillingsebene<br />

~·lg. 'llJ.<br />

ist die Basis und das eine Individuum isl gegen das andere um<br />

180 0 gedreht, so dass es die Ecken dahin wendet, wo die Flächen<br />

des andern liegen. Bei einer andern Zwillingsbildung sind zwei<br />

Individuen mit einer RhomboederOäche aneinandergewachsen und<br />

das eine ist gegen das andere um 180° gedreht. Die Fläcben slossen<br />

dann in einem stumpfen Winkel aneinander, ähnlich wie bei der<br />

gleichen Zwillingsbildung von Kalkspat (siebe die Text(igur bei<br />

diesem). Kristalle, an denen eine hexagonale Pyramide vorherrscht,<br />

haben den besonderen Namen Phakolith bekommen. Die Rhomb0-<br />

ederflächen sind oft fein federfdrmig gestreift, die Kristalle haben Glasgtanz, sind farblos,<br />

weiss, gelblich oder durch eingeschlossenes Eisenoxyd rot (Tafel 63, 10), im Innern oft rissig.<br />

Ihr spezifisches Gewicht ist 2,1, die Härte 4- 4 1 / ••<br />

Die chemische Zusammenselzung ist nicht konstant, jedenfalls, weil keine einfache<br />

chemische Verbindung, sondern eine Mischung zweier Grundverbindungen vorliegt. Wie<br />

diese Grundverbindungen zusammengesetzt seien, muss man aus den Analysen erschliessen,<br />

und die verschiedenen Forscher kommen da zu verschiedenem Resultat; man kann annehmen,<br />

dass sie die Zusammensetzung von zwei Kalkfeldspaten haben, einmal von dem<br />

Kalkfeldspat, den wir kennen gelernt baben, zweitens von einem Kalkfeldspat, der einem<br />

Natronfeldspat entsprecben würde, in dem das Natron durch Kalk ersetzt wäre und jede<br />

dieser beiden Verbindungen wäre mit acht Molekülen Wasser verbunden. Ihre Formel<br />

wäre dann:<br />

Chflbasit kommt in Blasenräumen vulkanischer Gesteine vor und ist da oft von<br />

Phillipsit und Kalk spat, in den Achatmandeln auch von Quarz begleitel Im Gebirge sind<br />

die Kristalle ort wasserhell und klar, nachher werden sie rissig und trUb.<br />

Sehr verbreitet ist Chabasit (und Phakolith) in den blasigen Basalten des Vogelsbergs,<br />

in denen er die Blasenwände mit glänzenden Kristallen überzieht, so kommt er in<br />

den Kellern bei Nidda, bei Annerod und an vielen andern Orten vor. Die Kristalle sitzen<br />

meist dichtgedrängt auf ihrer Unterlage und sind daher zur naturgelreuen Abbildung wenig<br />

geeignet; das gleiche gilt von dem in den Achatmandeln von Oherstein aurtretenden<br />

Chabasit. Der isolierte Kristall (8) unserer Tafel stammt von Sandö, einer Insel der<br />

Faröergruppe, die auf Phonolith aufgewachsenen (9) sind von Rübendörfel in Böhmen<br />

die roten (10) aus Nova Scotia in Kanada. Grosse Kristalle kommen ausserdem von

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