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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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B -<br />

mit dem Mikroskop als gleichartig in allen seinen Teilen, als homogen, ein Gestein als<br />

ungleichartig, aus verschiedenen Mineralien zusammengesetzt. Entscheidend in allen Fällen<br />

ist die chemische Untersuchung; die Mineralien enthalten entweder Dur einen 8lofT, ein<br />

Element, oder mehrere solcher , dann aber diese immer in einem durch einfache, ganze<br />

Zahlen ausdrückbareo Verhällnis mit einander vereinigt , als chemische Verbindung; die<br />

Gesteine eothallen imm er mehrere Elemente und diese sind nicht in einem solch ei nfachen<br />

Verb!Utnis miteinander verbunden, die Gesteine sind keine chemischen Verbindungen,<br />

sondern Gemenge von solchen.<br />

Unsere vorher aufgeworfene Frage , was ist ein Mineral und was ein Gestein<br />

könn en wir nun dahin beantworten :<br />

Mineralien sind die in der Erde sich findenden Elemente und anorganischen<br />

chemischen Ve rbindunge n, Gesteine s ind Gemenge von Min e ralien.<br />

Verbindungen, die der Chemiker in seinem Laboralium darstellt, sind demnacb<br />

keine Mineralien, auch wenn sie sonst deren Eigenschaften besitzen , weil sie sich nicht<br />

in der Erde gebildet haben. Mineralien sind immer Naturprodukte.<br />

Ein Mineral ist das in der Erde vorkommende Kupfer, es ist ein Element für<br />

sich; kein Mineral aber ist da s aus seinen Erzen ausgeschmolzene Kupfer, weil es durch<br />

Zutun der Menschen gewonnen isl. Ein Mineral ist Schwefelkies, er enthält die beiden<br />

Elemente Eisen und Schwefel in dem einfachen Verhältnis 1: 2, kein Mineral aber ist<br />

Obsidian, obwohl er oft in sich gleichartig ist, denn er ist keine chemische Verbindung,<br />

sond ern ein Gemenge; kein Mineral ist chlorsaures Natrium, obwohl es eine chemische<br />

Verbindung ist, denn es findet sich ni cht in der Erde. Keine Mineralien sind Perlen und<br />

Korallen, weil sie von lebend en Tieren erzeugt und Produkte der organi schen Welt sind ,<br />

kein Mineral is t Bernstein, weil er von POanzen abstammt; aber die POanzen sind ausgestorben<br />

und Bernstein findet sich frei in der Erde, darum wird er on für ein Mineral<br />

angesehen und nach altem Brauch den Mineralien angereiht und auch wir wollen ihm<br />

am Schluss einen kleinen Platz gönnen.<br />

Eine besondere Wissenschaft , die Mi n e r a I 0 gi e, hat sich die Erforschung der<br />

Min eralien zur Aufgabe gesteHt. Ohne Rücksicht darauf, ob ein Mineral irgend wie verwertet<br />

werden kann , will sie alle seine Ei gens chaften ermitteln, sein Vorkommen in der<br />

Erde, sein Werden und Vergehen verfol gen.<br />

In diesem Werk wollen wir nicht alle Min eralien vorführen , manche sind selten<br />

und haben nur wissenschaftliches Interesse, andere kommen nur in so kl einen Formen<br />

vor, dass man sie im Bild nicht wiedergeben kann, und andc.'e sind so unscheinbar, dass<br />

sie im Bild ni chts bieten. Die wichtigen von diesen werden wir nennen, die unwichtigen<br />

übergehen. Zunächst wollen wir uns m.it den Eigenschaften und Eigenheiten der Mineralien<br />

im allgemeinen vertraut machen, und wie man bei der Heimatskunde mit dem<br />

nächstliesenden beginnt und allmählich in weitere Kreise dringt, so wollen auch wir mit<br />

dem beginnen , was sich zuerst dem Auge bietet, der äussercn Form, und ich will versuchen,<br />

den Leser so zu rohren , dass er mit dem Wesen der Form vertraut wird, dabei<br />

aber von Zahlen und Formeln nicht mehr sieht, als notwendig zu sein scheint.<br />

Jedes Mineral hat seine besonderen Eigenscharten , an denen es immer wieder<br />

erkannt und von anderen Mineralien unterschieden werden kann. An den Mineralien,<br />

die wir als Bestandteile des Granits genannt haben, können wir uns schon biervon überzeugen.<br />

Von den dunklen Glimmerplältchen lassen sich mit einem Messer dünne Blättchen<br />

abheben, diese lassen sich weiter spallen, die Tren nungsOäc he ist glatt und zeigt starken<br />

Glanz, wird aber durch das Messer leicht geritzt und verletzt. Die rötlichen Feldspatkörner<br />

sind im Gestein ebenfalls oft glatt durchgebrochen, es kostet aber schon einige Mühe, ein<br />

Slückchen parallel zu dieser Bruchfijiche abzusprengen und so dünn wie ein Glimmer-

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