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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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253<br />

gebildet isL Diesen sehr ähnlich sind die Kristalle aus dem Granit von Striegau in<br />

Schlesien.<br />

Groase, trübe, pistaziengriine Kristalle sind bei Arendal in Norwegen auf Gängen<br />

vorgekommen, in Figur 1 und 2 sehen wir zwei Stufen von dort abgebildet. Die Kristallform<br />

ist ungefähr die der Textfigur 198, die obere Fläche entspricht der Fläche 11, die<br />

breite vordere der Fläche M, die andern den Flächen l' und r. Sehr regelmässig an<br />

heiden Seiten ausgebildete einfache Kristalle und Zwillinge kommen in neuerer Zeit von<br />

Sulzer, Prince ofWales Island in Alaska (Tafel 50, 3). Die grosse F läche ist die Basis M,<br />

dazu trelen Schiefendflächen und das Orlhopinakoid, an den Seiten die Flächen eines<br />

Vertikal prismas und das Klinopinakoid. Bei den Zwillingen ist die Fläche vom Klinopinakoid<br />

federförmig gestreift. Mit diesem Epidot zusammen kommen neben andern<br />

Mineralien (Magneteisen, Granat) auch Durchkreuzungszwillinge von Quarz, ähnlich den<br />

Japanern vor. In Ru s s I a n d finden sich ausgezeichnele, meist zu Drusen vereinigte<br />

Kristalle auf der an schönen Mineralien so reichen Achmatowschen Grube bei Slataust<br />

im Ural.<br />

Ein Epidot, in dem das Eisen durch Mangan ersetzt ist, findet sich bei Saint<br />

Marcel in Piemont und heisst nacb dem Fundort Pie mon t i t. Die Kristalle haben die<br />

Form des gewöhnlichen Epidot, sind aber kirschrot bis rötlichschwarz, wenig durchsichtig<br />

und besitzen kirschroten· Strich. In der Regel bildet er derbe, stengeJige, von Kalkspat<br />

durchdrungene Aggregate obne Endflächen.<br />

Die im Epidot enthallene, nach der Formel H 1 Ca~ Als Si G Ou zusammengesetzte<br />

Kalktonerdeverbindung, die in ihm mit der Eisenverbindung gemischt ist, kommt auch für<br />

sich allein vor, kristallisiert dann rhombisch und heisst Z 0 i s i t. In der Regel bildet dies<br />

Mineral stengelige, unscheinbar grau oder gelb gefärbte Aggregate ohne Endflächen, die<br />

ein spezifisches Gewicht von 3,3 haben und sehr schwache Doppelbrechung besitzen;<br />

diese Eigenschaften dienen zu seiner Bestimmung, für das Auge bietet Zoisil sehr wenig,<br />

nur eine Varietät isl schön gerärbt, das ist der rosenrote Thulit, der in körnigen Massen<br />

mit blauem Vesuvian, dem Cyprin, in Quarz eingewachsen im Kirchspiel Souland in Telemarken<br />

vorkommt, weitere Bedeutung hat aber dieser nicht. Zoisit bildet mit grü ner<br />

Hornblende (Tafel 66, 7) und braunrotem Granat das durch seine schöne Färbung ausgezeichnete,<br />

Eklogit genannte Gestein (im Fichtelgebirge und an der Saualpe in Kärnten).<br />

Verwendung. Ep idot wird im ganzen selten als Edelstein geschli!fen, es eignen<br />

sich dazu besonders die durchsichtigen Kristalle von der Knappenwand, aber diese werden<br />

auch von den Sammlern gut bezahlt und der Mineraloge wird es immer bedauern, wenn<br />

Kristalle mit so schönen glänzenden Flächen geopfert werden. Die Farbe ist für einen<br />

Schmuckstein nicht günstig , der Wert nicht hoch, es sei denn, dass der Stein eine gewisse<br />

Grösse besitze und einen Liebhaber fände. Wegen der dunklen Farbe müssen die<br />

Steine recht flach sein, die günstigste ScblifTform ist Treppenschnitt.<br />

Cyanit und Andalusit.<br />

Die beiden auf Tafel 51 abgebildeten Mineralien Cyanit (Figur 1-3) und Andalusit<br />

(Figur 7- 9) haben die gleiche chemische Zusammensetzung, aber verschiedene Form und<br />

verschiedene physikalische Eigenschaften, die Verbindung ist dimorph. Sie bestehen<br />

heide aus Aluminiumsilikat und sind nach der einrachen Formel AI!SiO ~ zusammengesetzt,<br />

enthalten also die gleichen Stoffe wie Topas, our ist in diesem ausserdem noch<br />

.Fluor enthalten.

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