10.11.2014 Aufrufe

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

224<br />

erst durch Auswaschen relDlgen muss, in eine schwere Flüssigkeit einträgt, so fällt der<br />

schwere Zirkon mit den anderen Mineralien, die schwerer als die Flüssigkeit sind, nieder,<br />

während der Quarzsand schwimmen bleibt und abgehoben werden kaoß. Als Flüssigkeit<br />

benutzt man hierbei zweckmässig zuerst Bromoform I das ein spezifisches Gewicht von<br />

2,8 hat; darnach kann man Zirkon von den ausgefallenen schweren Mineralien Doch einmal<br />

durch reines Methylenjodid trennen. Zirkon fäUt auch darin nieder, andere ~ie mit<br />

ibm ausgefallen waren, bleiben jetzt schwimmen und können von ihm getrennt werden.<br />

Unter den zurückgebliebenen Körnern erkennt man Zirkon unter dem Mikroskop an seiner<br />

Form, die meist die der Figur 13 auf Tafel 43 ist.<br />

Zirkon findet sich in der Natur hauptsächlich eingewachsen in Granit, Syenit,<br />

Basalt und verwandten Gesteinen und ist in mikroskopisch kleinen Kristallen in diesen<br />

Gesteinen und den daraus hervorgehenden Sanden sehr verbreitet, grosse Kristalle do:!~<br />

gegen kommen nur in wenigen Gegenden, hier allerdings oft massenhaft vor. Aufgewachsene<br />

Kristalle sind recht selten.<br />

In Deutschland kommt Zirkon in Basaltgesteinen am Rhein vor, in der Mühlsteinhiva<br />

von Niedermendig (Figur 23), im Basalt von Burgbrobl, Unkel und dem Siebengebirge.<br />

Kleine zartrosa. gefärbte, am Licbt verblassende Zirkonkristalle sind bisweilen in<br />

den Lesesteinen des Laacher Sees enthalten. Farbloser Zirkon findet sich aufgewachsen<br />

auf Klüften des Chloritschiefers im Pfitschtal in Tirol, ist aber selten. Grosse Kristalle<br />

finden sich in der Umgebung von Miask im llmengebirge im südlichen U ra I, wo sie in<br />

dem Feldspat eines syenitischen Gesteins eingewachsen sind. Figur 24 zeigt einen eingewachsenen<br />

Kristall von hier, Figur 20 einen herausgelösten. Charakteristisch für sie<br />

ist das Vorherrschen des Prismas der zweiten Stellung, ihre braune und braungelbe Farbe,<br />

verbunden mit einem gewissen Grad von Durchsichtigkeit, die an den zahlreichen Rissen<br />

hellere Farbe bewirkt. Ebenso und in dem gleichen Gestein eingewachsen kommt Zirkon<br />

im südlichen Norwegen vor. Wegen des Zirkongehaltes ist das aus Feldspat, Elaeolitb,<br />

Glimmer und Hornblende bestehende Gestein Zirkonsyenit genannt worden, richtiger wird<br />

es wegen des einen wesentlichen Gemengteils Elaeolitbsyenit genannt.<br />

Besonders grosse Zirkonkristalle kommen von Renfrew in Canada, wo ein nahezu<br />

6 kg schwerer Kristall gefunden worden ist, ein kleiner von dort ist in Figur 9 abgebildet;<br />

die braunschwarzen der Figur 14 und 15 stammen von Mineville bei Port Henry in Canada,<br />

auch der Zwilling in Figur 22 stammt aus Canada, Si. JerOme am North River in Terrebonne<br />

Co. ist als sein Fundort angegeben.<br />

Sehr reich an Zirkon sind die Vereinigten Staaten von Nordamerika, besonders<br />

der Staat Nord-Karolina, wo er in Henderson County aus einem zersetzten Granit tonnenweise<br />

zu technischen Zwecken gewonnen wird. Der in Figur 12 abgebildete Kristall zeigt<br />

dieses Vorkommen, er stammt aus Bun<strong>com</strong>be Co. in Nord-Karolina. In Brasilien findet<br />

sich Zirkon auf Edelstein- und Goldseifen, der Kristall in Figur 21 ist ein Brasilianer.<br />

Reich an Zirkon ist 4ie Insel Ce y Ion, wo er sich in den Bezirken von Matura<br />

und SafTragan mit vielen anderen Edelsteinen auf den Seifen findet. Von hier kommt der<br />

rotgelbe unter dem Namen Hyazinth bekannte Zirkon und viele andere gefärbte Zirkone.<br />

Hyazinth bildet meist nur sehr kleine (etwa wie der in Figur 23) abgerollte, zur Abbildung<br />

sehr wenig geeignete Kristalle, die anders gefärbten Kristalle sind freilich auch<br />

abgerollt, aber doch grässer, in Figur 10, 11 und 13 sind drei abgebildet. Wenn auch<br />

äusserlich meist unscheinbar, sind gerade diese Kristalle als Edelstein brauchbar.<br />

In neuerer Zeit kommt Hyazinth aus Tasmanien, er ist dem VOD Ceylon<br />

sehr ähnlich.<br />

V erw e nd u n g. Der braungelbe Hyazinth wird seit langer Zeit als Edelstein<br />

benutzt, anders gefarbter Zirkon kommt erst seit wenigen Jahren mehr und mehr in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!