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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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75<br />

Grundgebirge wird wieder von Granit durchbrachen, der von goldführenden Quarzgängen begleitet<br />

ist; die goldfübrenden Sande lagern in der Regel direkt auf den Schiefern des<br />

Grundgebirges. Auf kilometerlange Strecken ruht ein 10 Fuss mächtiges Gerälle auf<br />

dem Gestein, das im Mittel 120-160 Mal'k Gold auf den Kubikmeter enthält, sodass ein<br />

Längenfuss des Grund und Bodens in diesem Gebiet oft 4000 Mark wert ist! Die<br />

Seifen gehören zu den reichsten, die überhaupt je angetroffen worden sind, es scheint<br />

aber, als ob die reichsten Seifen schon ziemlich ausgebeutet seien. <strong>Das</strong> Gold ist verhältnismässig<br />

grosskörnig, das meiste wie grober Sand und enthält durchschnittlich 75 %<br />

Feingold. Ungefähr in derselben Breite an den Gestaden des Behringsmeers im Gebiet<br />

von Kap Norne liegen reiche, erst seit dem Sommer 1899 ausgebeutete Goldseifen die an<br />

{ler gegenüberliegenden Küste von Ostsibirien ihre i"orlselzung finden.<br />

Ausser Kalifornien sind auch andere Länder der Vereinigten Staaten reich an<br />

Gold, die Produktion Kaliforniens wird heute durch die von Colorado übertroffen. Sehr<br />

reich an Gold ist der Staat Nevada, in dessen Gebiet sich der berühmte Comstockgang<br />

befindet, der reichsie von allen Gängen, die je bekannt geworden sind; aus seinen<br />

Erzen, die aus gediegenem Gold, Silberglanz, Stephanit, Polybasit und anderen beslanden,<br />

ist in den Jahren 1860-1892 Gold im Wert von 600 Millionen Mark und ·Silber im Wert<br />

von 900 Millionen Mark gewonnen worden; er ist in seiner ganzen Länge und bis zu<br />

einer Tiefe von 900 m abgebaut, da machten einbrechende Quellen mit einer Temperatur<br />

von 77° C jede weitere Ausbeute unmöglich. Der Gang füllt eine Spalte aus, die zwischen<br />

vulkanischen Gesleinen aus der Familie der Andesite, wie in Ungarn, sich gebildet hatte<br />

und zweifellos stammt seine Füllmasse, die Erze und Quarz, aus der Tiefe, aus der vorher<br />

die vulkanischen Massen hervorgebrochen waren und aus der jetzt noch die heissen<br />

Wasser quiJlen.<br />

Von Kalifornien weiter nach Süden findet sich gediegen Gold im westlichen Mexiko,<br />

dem westlichen Kolumbien, Peru, Chile, bis hinunter zur Magellanstrasse und in vielen andern<br />

Gebieten von Südamerika, besonders reich sind die Goldseifen von Surinam (holländisch<br />

Guyana), Britisch Guyana und Venezuela im nördlichen Süd amerika. In den genannten<br />

Ländern des westlichen Süd amerikas ist das Gold im Küstengebiet wieder an granitische<br />

Gesteine, in den Anden auch an jüngere, vulkanische Gesteine, Liparite, gebunden und<br />

ist in Chi le ausser von Schwefelkies immer von Kupfererzen begleitet, oft von Turmalin,<br />

während die Hauptgangart, wie immer, Qu.arz ist. Eine Goldslufe, offenbar aus dem<br />

.eisernen Hut« eines Ganges ist in Figur 14 Tafel I) abgebildet; aus dem Eisengehalt<br />

der begleitenden Erze ist Brauneisenstein geworden, der Goldgehalt als Freigold ausgescbieden.<br />

In S u r i n a m treten ausser kristallinischen Schiefern und Granit auch basische<br />

Eruptivgesteine, besonders Diabas auf und gerade dieser soll goldhaltig sein. Bei seiner<br />

Verwitterung ist das Gold in die Seifen gelangt, die die nordwärts strömenden Flüsse begleilen,<br />

die meisten liegen am Suriname. <strong>Das</strong> Gold hat auch hier meist nur die Form<br />

feiner Stäubchen und Körnchen, grössere Klumpen sind selten, einer, der 33 g wiegt,<br />

ist in Figur 9 unserer Tafel abgebildeL Die Ausbeute in Surinam erreichte 1891 mit<br />

1237 kg ihren höchsten Stand.<br />

Die Goldlager Aus t r a lie n s sind un~efähr gleichzeitig mit denen Kaliforniens<br />

entdeckt, werden seit dem Jahre 1851 im grossen ausgebeutet und liefern seitdem ununterbrochen<br />

reiche Schätze, sodass Australien (mit Tasmanien und Neu-Seeland) an<br />

erster, zweiter oder dritter Stelle unter den Goldländern steht. In allen Kolonien<br />

Australiens kommt Gold vor und findet sich in abbauwürdiger Menge in den archaeischen<br />

und palaeozoischen Formationen, dann wieder im Tertiär und auf diluvialen oder jüngeren<br />

Seifen und zwar in den verschiedenartigsten Lagerstätten, als Gang wie als Lager und<br />

. eingesprengt in Eruptivgesteinen (Basalt), auf den Gängen wieder zusammen mit Quarz

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