10.11.2014 Aufrufe

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

399<br />

AragClmt, w\ederhCllt"<br />

Zwill\lIg,bUdung nach<br />

derselben Prismenfliehe.<br />

diese ZwiUingsbildung nach derselben Prismenfläche , sodass ein Individuum (Figur 262)<br />

immer in Zwillingsstdlung ist zu den benachbarten, aber das erste dem driUen und fünften<br />

parallel ist, und diese Zwillinge sind dann meist so ausgebildet, da!'!!'! da!'! erste und letzte<br />

Individuum breiter ist als die andern und diese als verschieden breite Lamellen dem<br />

Hauptkrislall eingelagert sind. Die Kristalle "3 und 4 auf Tafel 74 lassen<br />

diese Zwillingsbildung erkennen, die Texlfigur 262 erläutert sie. An FIgur 262.<br />

andern Kristallen wiederholt sich die Zwillings bildung auch nach der<br />

anderen Prismenfläche und immer geschieht dies bei denen, die an<br />

dem Ende nur von der Basis begrenzt sind. Mit dem einen Individuum<br />

verwächst ein zweites, mit dem zweiten ein driltes, und wenn hierbei<br />

der stumpfe Prismenwinkel nach innen zu liegen kommt, wird der<br />

Ring ziemlich, aber nicht vollkommen geschlossen; er wäre vollkommen<br />

geschlossen, wenn der Pl'ismenwinkel genau 120 0 betrüge, da er aber<br />

nur 116° 10' beträgt, müsste eine klaffende Lücke bleiben: bisweilen<br />

ist sie vorhanden, meist durch übergewucherte Aragonilsubstanz geschlossen.<br />

Wenn der spitze Winkel nach innen zu liegen kommt,<br />

können sechs Individuen miteinander verwachsen und im einzelnen<br />

herrscht hier sehr grosse Mannigfaltigkeit, immer aber sehen diese<br />

Zwillinge so aus, als seien sie von dem hexagonalen Prisma und der Basis begrenzt.<br />

Wir sehen solche Zwillinge in den Figuren 0-8 auf Tafel 74; bei dem Kristall 0 scheint<br />

es z. B. so. als ob zwei Individuen, deren Grenze durch die Streifung markiert ist, ihren<br />

spitzen Winkel nach innen wenden, zwei andere, die weniger scharf sich abheben und<br />

in unregelmäslliger Linie aneinander grenzen, ihren stumpfen Winkel nach innen wenden.<br />

Bei dieser Gruppierung wird der Ring ganz genau geschlossen, denn zweimal 63° 50'<br />

und zweimal Il6° 10' gibt genau 3600. Wenn die Zwillingsverwachsung im einzelnen<br />

nicht so wie hier aus der Streifung und dem Flächenglanz erschlossen werden kann, ist<br />

dies immer möglich, wenn man eine Platte para1lel zur Basis im polarisierten Licht untersucht;<br />

alle die Fläcbenteile, die zu einem Individuum gehören, werden beim Umdrehen<br />

der Platte gleichzeitig dunkel und die, welche zu verschiedenen Individuen gehören,<br />

werden nacbeinander dunkel.<br />

Im konvergenten polarisierten Licht gibt eine parallel zur Basis geschnittene Platte<br />

das in den Figuren a Ulll} 4 der Tafel 4 abgebildete Interferenzbild; stelll man die PlaUe<br />

so ein, dass sie das Bild 4 zeigt, und verschiebt sie parallel mit sich in dem Apparat,<br />

so bleibt das Bild unverändert, wenn die PlaUe einem einfachen Kristall entnommen ist,<br />

es springt aber plötzlich um, wenn die PlaUe aus einem Zwilling stammt und die Zwillingsgrenze<br />

überschritten wird Die Dnppelbrechung von Aragonit ist recht kränig, die drei<br />

Hauptbrechungsexponenten sind für Natriumlicht:<br />

a = 1,0301, {r= 1,6816, 1 = 1,6859.<br />

Die Kristalle sind, wie ein Blick auf die Tafel zeigt, weiss, schwach gelblich,<br />

weingelb, bräunlich, rötlich bis violett, bisweilen klar durchsichtig, oft trüb und, wenigstens<br />

in dickeren Schichten, undurchsichtig.<br />

So unterscheidet sich Aragonit v.on Kalkspat in der Form und den damit in Verbinduug<br />

stehenden optischen Eigenschaften, aber er ist doch bestrebt, die Kalkspatform<br />

nachzuahmen und es gelingt ihm dies in den zuletzt besprochenen Zwillingskrislallen in<br />

hohem Grade; immerhin wird man den Aragonit erkennen können, wenn er grass genug<br />

kristallisiert oder der optischen Untersuchung zugänglich ist. Wenn er aber nur in kleinen<br />

Körnern oder faserigen Aggregaten vorliegt, wird die Unterscheidung auf diesem Weg<br />

schwierig wenn nicht unmöglich, das chemische Verhalten lässt im Stich, denn Aragonit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!