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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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- 407<br />

Glühen ein es innigen Gemenges von gemahlenem Schwerspat, Kohle und Chlorcalcium<br />

in alten Leblancsodafabriken hergestellt; als leicht lösliches Baryumsalz wird es vieHach<br />

benutzt. Durch Umsetzung mit Chilesalpeter wird es in Baryumnilrat übergeführt, das zu<br />

Grünfeuer gebraucht wird. Durch Glühen wird aus Baryumnitrat Baryumsuperoxyd BaO~<br />

dargeslellt, das mit verdünnter Säure WasserstofTsuperoxyd liefert und zum ßleichen<br />

gebraucht wird. In Frankreich allein werden jährlich etwa 1000 Tonnen Baryumsuperoxyd<br />

dargestellt. <strong>Das</strong> aus Baryumchlorid gefüllte Baryumsulfat wird unter dem Namen<br />

Blanc fixe als Anstrichfarbe benutzt, hat aber wenig Deckkraft; wirksamer ist das aus<br />

gefälltem ßaryumsulfat und Schwefelzi nk bestehende Lithopone-Weiss (Seite 123).<br />

Cölestin. Die Verwandtschaft zwischen Cölestin und Schwerspat tritt in der<br />

rormenausbildung klar zutage, es ist manchmal gar nicht mö~lich, durch blasses Betrachten<br />

der Form beide zu unterseheiden, man muss schon die Winkel messen oder die<br />

Substanz chemisch prüfen. So sind frUher die schönen Krista1!e aus den SchwefelJagern von<br />

Sizi lien (Tafel 78, 1-3) für Schwerspat gehalten worden und die der Figur 7 würde wohl<br />

auch ein gewiegter Mineraloge zuerst für Schwerspat angesprochen haben, schon weil Schwerspat<br />

viel häufiger ist als Cölestin. Wenn aber ein bestimmtes Vorkommen erst einmal als<br />

Cölestin bestimmt ist, wird man es immer wieder erkennen, denn eine Verwecllslung<br />

mit cinem andern Mineral als Schwerspat ist ausgeschlossen.<br />

Die grosse Aehnlichkeit in der Formenausbilduug beider Mineralien erkennen wir<br />

bei einem Blick auf die Tafel 78 und 76. An dem grossen Kri stall der Figur 5 auf Tafel 78<br />

sehen wir wieder die SpalLungsrissc, die senkrecht zur grossen Fläche einsetzen und den<br />

oben rechts und links vorhandenen Prismenßächen parallel gehen; die grosse Fläche würden<br />

wir also als Basis annehmen, die aodern wären die des Verlikalprismas; ausserdem ist<br />

wieder ein Makrodoma (rer.hts und links) und ein Brachydoma (oben) vorbanden , die<br />

Form stimmt mit der von Schwerspat in Figur 1 auf Tafel 76 völlig überein. Die bläulichen<br />

CälestinkristaUe der Figur 7 auf Tafel 78 haben genau die gleiche Form wie der Schwerspatkristall<br />

der Figur 4 auf Tafel 76; die Textfigur 264 gibt ihre<br />

Fig.268.<br />

Form ebenso gut wieder wie die von jenem Schwerspat. Die<br />

Cälestinkristalle der Figuren 1-3 auf Tafel 78 haben ziemlich<br />

die gleiche Form wie die Schwerspatkristalle auf Stufe ader<br />

Tafel 76, sie wird uns durch die nebenstehende Textfigur 268<br />

näher erläutert: c ist die Basis, die an den Kristallen meist sehr<br />

schmal ist, schmaler als in dieser Zeichnung, 0 ist das Brachydoma<br />

Pm, d das Makrodoma -tPo;, m das Vertikalprisma

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