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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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Doch ni cht einmal mit Sicherheit, ob er rhombisch oder quadratisch ist. Polianit is t<br />

ebenfalls grau und metallglänzend • seine Aggregate sind aber im Innern mehr körnig<br />

und aussen wie grob faceliierL Zwischen heiden Mineralien bestehen Uebergänge, indem<br />

Polianit weicher und allmählich zu Pyrolusil wird. Chemisch verhalten sicb heide gleich,<br />

da sie ja gleich zusammengesetzt sind, sie enthalten 63,2°/_ Mangan und 36,8 % Sauerstoff.<br />

Fundorte für Polianit sind: Lindener Mark bei Giessen , Platten im Erzgebirge,<br />

Cornwall u. a., immer ist er seltener al s Pyrolusit.<br />

Psilomelan. Während die heiden genannten Manganerze deutlich kristallinisch<br />

sind . wenn auch ihre Form immer undeutlich ist, isl Psilomelan im Innern vollkommen<br />

dicht, oft schalig (Figur 5 der Tafel 33), aussen tropfsteinarti g (Figur 3), nierenrörmig<br />

(Figur 4), keulenförmig (Figur 6) oder zeigt andere gerundete Oberfläcbenformenj im Innern<br />

ist er grau und matt, aussen braun oder schwarz und wird in diesem Fall schwarzer<br />

tlaskopf genannt (Figur 4). Seine Härle ist ziemlich hoch, 5 1 /1 bis 6, darum heisst<br />

er auch Ha r t man g a nerz , sein spezifisches Gewicht ist 4,2-4,3.<br />

Die chemische Zusammensetzung von Psilomelan ist recht schwankend, io der<br />

Hauptsache enthält er gleichfall s Manganperoxyd, MoO,. daneben aber auch Manganoxydul,<br />

MnO , und andere Stoffe, die man weniger in ihm erwarten sollte, BaO, KiO,<br />

CuO , CoO, SiO,. manche auch LithioD, Li!O, und alle Wasser in wechselnder Menge,<br />

seine Zusammensetzung lässt sich daher nicht gut durch eine Formel ausdrücken. Chemisch<br />

verhält er sich wie P)"rolusit, nur gibt der meiste Psilomelan, im Glasröhrcben geglüht,<br />

Wasser ab.<br />

Psilomelan findet sich mit Brauneisenstein zusammen im Gebillt von Siegp.n und<br />

vielen anderen Orten, und mit anderen Manganerzen an den bei Pyrolusit genannten Orten.<br />

Wad ist ein Manganerz, das ebenso schwankende Zusammensetzung besitzt, wie<br />

Psilomelan, es unterscheidet si ch von ibm aber durch seine geringe Härte und schaumige<br />

Beschaffenheit, wegen der es den treffenden Namen Man g ans c hau m fübrt. Es ist so<br />

porös und locker, dass es auf dem Wasser schwimmt, und so weich, dass es sehr stark<br />

abnirbt, mnn kann es gar ni cht anfassen, oh~e hraune Hände zu bekommen. Es findet<br />

sich als Ueberzug über Psilomelan (Figur 7 der Tafel 33, hier bunt angelaufen) oder in<br />

selbständigen Massen, die ziemlich die gleiche Oberflächenform haben wie Psilomelan.<br />

Die Fundorte sind dieselben wie die bei diesem und Pyrolusit genannten.<br />

Manranit. Die bisher genannten Manganerze besitzen gar keine eigene oder nur<br />

sehr undeutliche Kristallform, bei Manganit treten uns wohl ausgebildete Kristalle des<br />

rhombisohen Systems entgegen, scharfe Säulen mit glatter Basis (Figur 5 der Tafel 34)<br />

oder walzenförmig gerundete, stark vertikal Keslreifte Säulen mit drusiger Endfiäche<br />

(Figur 6) oder solche, deren Ende von einem Doma begrenzt ist (in Figur 7 neben der<br />

drusigen Basis vorhanden); ßächenreicbe Enden treten in der Regel nur an kleinen Kristallen<br />

auf. Parallel zu dem Brachypinakoid geht eine recht vollkommene Spaltbarkeit.<br />

Die Kristalle sind dnnke1stahlgrau bis eisenschwarz, ihr Pulver aber ist braun,<br />

ein gutes Erkt:nnungsmerkmal für frischen Manganit. Oie Härte ist 3 1 {1-4, das spezifische<br />

Gewicht betrügt 4.3. AU5ser in Kristallen 6ndet er sicb in faserigen und stengeligen<br />

Aggregaten.<br />

Manganit enthält neben Mangan die Bestandteile des Wassers und man kann ihn<br />

als Man ganoxyd auffassen , das mit Wasser verbunden ist, seine Formel wäre dann<br />

MnrOs ·ArO, oder man kann ihn als Manganhydrox)"d MnO·OH betrachten , was wohl<br />

richtiger ist, da das Wasser erst über 200 0 entweicht. Sonst verhält er sich chemisch<br />

wie die Manganerze , die wir bisher kennen gelernt haben. Unter der Einwirkung der<br />

Atmosphärilien gehen Veränderungen mit ibm vor, er wird weicher , sein Strich wird<br />

schwarz und er geht unter Verlust von Wasser in Pyrolnsit über.<br />

H'n an" lItneral1'"eteh. 21

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