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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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189<br />

steine liefert, führen wir auch in den Abarten vor, die als Edelsteine keine Rolle spielen;<br />

er ist 7.ua:leicb eines der wi chtigsten gesteinsbildenden Mineralien und stellt hierdurcb<br />

die Verbindung mit dem nächsten Abschnitt ber, in dem gesteinsbildende Silikate behandelt<br />

werden. Wir (übren also die Mineralien , die als Edelstein Verwendung finden,<br />

in dem von uns @:ezogenen Rahmen vor, immer ist das Mineral rar uns die Hauptsache,<br />

erst in zweiter Linie kommt seine Verwendung; ei ne spezielle Edelsteinknnde woUen wir<br />

hier nicht bieten, trotzdem wird mancher, wie ich hofTe, etwas Neues hierin finden.<br />

Die Schliffformen der Edelsteine. Oie natürliche Beschaffenheit lässt die<br />

Eigenschaften der Edelsteine ort nur sehr unvollkommen hervortreten, der edle Kern ·ist<br />

unter ei ner rauhen Schale verborgen , die durch Schleifen entfernt werden muss I die<br />

natürliche Form ist unvorteilhaft und mu ss oft unter grossem Substanzverlust der Form<br />

weichen, die sich den Eigenschaften des Steins am besten anpasst.<br />

Die Sc hlHfform, die ein Stein bekommt, richtet sicb nach seinen optischen<br />

Eigenschaften und nach seiner natürlichen Form, nach dem Verhältnis von seiner Breite zu<br />

seiner Di cke, und ist für einen farblosen Stein im allgemeinen anders als für einen farbigen.<br />

Ein farbloser Slein wirkt durch seine starke Lichtbrechung und seine Farbenzerslreuung,<br />

der vorteilhaneste Schnitt ist die BriJlantform (Figur 168, a-c.) Sie ist in der Haupt-<br />

Ftg. 1t.8 b.<br />

l!rillllltllehllft': •• 011 der Seite, b .011 O~ II , C .011 lIDtell. Naell)l. Haller.<br />

, I<br />

sache ein Oktaeder, dessen obere Ecke durch ei ne groSf:e Fläche (die Ta fp.l , die grosse<br />

Fläche in Figur 158 b) und dessen (in der Fass ung) untere Ecke durch eine kleine F läche<br />

(die KaleUe, die kleine Fläche in Figur 158c) abgestumpft si nd und an dessen Rand (Rundisle)<br />

und Unterseite Reihen kleiner Flächen, Facetten, angeschlifTen sind. Der Brillant wird<br />

frei, i jour, gefasst, die ilrosse Fläche nach aussen, alles Licht, welches auffällt, kann<br />

eindringen, aber nicht direkt wieder austreten. Der Stein ist nämlich optisch dichter<br />

als die LuR, und Lichtstrahlen, die uruer einem gewissen, von dem Brechunilsvermöp.:en<br />

abhängigen Winkel auf die Innenseite einer Facette auffall en, können nicht in die Luft<br />

austreten, werden vielmehr in das . Innere total reßektierl, und die Facette I an der dies<br />

ge~c hieht, slänzt wie blankes poliertes Silber; an einem GIssprisma, wie sie Lampen vielfach<br />

anSehlogt werd en, kann man dies leicht sehen (ve'1l. über Totalreßexion Seite 52).<br />

An den vielen Facetten der Unterseite tritt sehr oft Totalreflexion ein und die Steine<br />

erhalten hierdurch ein e Fülle von Licht und einen Glan z, der bei gleicher Form und Grösse<br />

um SO höher ist, je leichter das Liebt im Innern lotal reflektiert wird, das heisst, je höher<br />

das Brechungsvermögen des Minerals ist. Dieses wird durch den Brecbungsexponenten<br />

ausgedrückt, der rür Luft den Wert 1 bekommt und für Wasser 1,33, Quarz 1,56, Topas 1,62,<br />

Saphir 1,76, Zirkon 1,97, Diamant 2,41 ist. Aus Quarz kann noch alles Licht in die Luft<br />

austreten, das eine Fläche auf ihrer inneren Seite unter einem Winkel, der kleiner ist als<br />

40 ° IQI, trim, aus Diamant können nur die Strahlen austreten, die unter einem Winkel, der<br />

kleiner ist als 24° SOl, auf die innere Grenzßäche auffallen;· mehr als zwei DrilleI von den<br />

Strahlen werden im Innern von Diamant total reflektiert, in Quarz Dur etwas ~ehr als

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