10.11.2014 Aufrufe

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 235 -<br />

zerstreuung nicht besonders stark, der mittlere Brechungsexponent beträgt 1,612 mr rotes,<br />

1,616 für gelbes und 1,621 für blaues Licht, immerhin ist die Lichtbrechung höber als<br />

die von Bergkristall und Beryll. Die Farbe ist ort nicht licht- und feuerbeständig, manche<br />

verblassen am Tageslicht, der gelbe Brasilianer Topas (Figur 10) wird durch mässiges Erhitzen<br />

zart rosarot, nicht so dunkel wie der in Figur 9 abgebildete Kristall , ich würde<br />

de~se n Farbe für ursprünglich halten. Bei einer Erwärmung bis auf 300 Grad bleibt die<br />

gelbe Farbe unverändert.<br />

Der Dichroismus ist deutlich, wenn auch nicht immer: stark. Durch einen farblosen,<br />

abgerollten Topas erscheinen die heiden Fensterehen der dichroskopischen Lupe<br />

hellgrün und rosa, so zart, dass sie nur durch den Kontrast als nicht farblos zu erkennen<br />

waren. Der hellgelbe sächsische Topas gibt ein farbloses und ein hell grau gelbes Bild,<br />

der dunkelgelbe Brasilianer erscheint hellgelb und farblos in einem 1/. cm dicken Kristall,<br />

dunkelweingelb und hellgelb bei einer Dicke von 2 cm; ursprünglich gelber aber durch<br />

Glühen rosage rärbter Brasilianer Topas gab ein schwach violellrotes und ein sehwach<br />

gelblichrotes Bild, wenn man, wie auch bei den anderen, senkrecht zu den Prismenflächen<br />

hindurchsah, aber ein entschieden rosenrotes und gelbes Bild, wenn man senkrecht zur<br />

Basis und in einer dickeren Schicht hindurchsah. Von Natur roter Brasilianer Topas,<br />

den ich untersuchen konnte, ist stärker dichroitisch als der gebrannte , das eiDe Bild ist<br />

gelb, das andere violett. Der Rosatopas von der Sanarka gibt ein rätlich-violettes und<br />

ein rosarotes Bild. Da Topas rhombisch ist, besitzt er nach den Richtungen der drei<br />

Achsen verschiedene Absorption, an genügend durchsichtigen und tief gefärbten Kristallen<br />

kann man sich davon leicht überzeugen. Ein gelbroter, ungeglühter Topas aus Brasilien<br />

gibt in der dich roskopischen Lupe die folgenden Farben:<br />

in der Richtung der langen Achse b: dunkelgelb und rosaviolett<br />

in der Richtung der kurzen Achse a: rosaviolett und rot<br />

in der Richtung der Vertikalachse c; rot und dunkelgelb.<br />

Parallel zur Basis geht eine recht vollkommene Spaltbarkeit, so dass die von<br />

ihrer Unterlage abgebrochenen Kristalle immer eine glatte Bruchfläche besitzen, die<br />

Kristalle in Figur 1, 2, 8a und b, 9 und 10 sind von solchen Bruchflächen begrenzt, der<br />

in Figur 12 ist in der Mille parallel zur Spaltfläche gesprungen. Abgesprengte Spaltungsblättchen<br />

geben im konvergenten polarisierten Licht ein Interferenzbild wie auf Tafel 4<br />

in Figur 3 und 4 abgebildet ist.<br />

Die Härte von Topas liegt zwischen der von Quarz und Korund, er ist das achte<br />

Glied der Härteskala, sein spez. Gewicht ist 3,56, genau gleich dem von Diamant.<br />

Gegen Säuren ist Topas sehr widerstandsfähig, auch iri der Natur erhält er sich<br />

frisch und zeigt kaum jemals Spuren von Verwitterung. In manchen Kristallen hat man<br />

Einschlüsse VOn flüssiger Kohlensäure beobachtet. Beim Erwärmen werden diese Kristalle<br />

gesprengt dadu rch, dass die Flüssigkeitseinscblüsse sich ausdehnen.<br />

Ausser in Kristallen findet sich Topas auch in sleogelig-strabligen Massen, die<br />

als Pyknit, und in dicbten Massen, die als Pyropbysalitb bezeichnet werden, die Kristalle<br />

sind aber viel häufiger als diese Aggregate.<br />

Kristalle von Topas treten entweder in graniLischen Gesteinen auf und sind da<br />

häufig Begleiter von Zinnstein, oder sie treten in Hohlräumen von jungvulkanischen Gesteinen<br />

(Rhyolith) auf (Figur 12, Tafel 46) und sind in beiden Fällen aus heissen Lösun gen<br />

und Dämpfen abgeschieden, die nach der Eruption dieser Gesteine au s dem Erdinnern hervorsebrochen<br />

sind. Aus dem Gestein ausgewittert, finden sie sich hier und da auf Seifen.<br />

Die wichtigsten Fundorte sind: Schneckenstein bei Auerbacb in Sachsen (Figur 1<br />

bis 3 auf Tafel 46). Die Kristalle sind wein gelb und haben die durch die Textfigur 189

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!