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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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185<br />

gebt. die Streifung aber auch heiden Kanten parallel, so dass, wollte man an der pentagonalen<br />

Hemiedrie festhallen. hier Ourcbkreuzungszwillinge angenommen werden müssten.<br />

Neben diesen einfachen Kristallen kommen aucb recht fläcbenreiche vor. die Fläcbenverteilung<br />

entspricht an ihnen mehr der Symmetrie der voJlßächigen regulären Kristalle,<br />

so dass die Bestimmung der wahren Symmetrie hier einigl'l Schwierigkeiten bietet. Diese<br />

werden durch das optische Verhallen von Perowskil noch erhöht; er besitzt nämlich<br />

deutliche Doppelbrechung, die sonst einem regulären Kristall nicht zukommt, so dass<br />

rpanche Forscher glauben, die Form sei nur eine Maske , hinter der ein Mineral von<br />

niederer Symmetrie sich verbirgt, die Maske wäre dann sehr vollkommen, die Form ist<br />

tatsächlich regulär, auch die sorgfältigsten Messungen haben Abweichungen hiervon nicht<br />

ergeben. Bisweilen seben die Kristalle wie zerfressen aus und sind im Innern hohl.<br />

Die Farbe der Kristalle ist röllichbraun bis schwarz, hell gefarbter Perowskit ist<br />

sehr selten; die schwarzen Kristalle haben nahezu mctallischen Glanz. Ihr spezifisches<br />

Gewicht schwankt um 4 herum, die Härte liegt zwischen 6 und 6.<br />

Perowskit enthält fast immer Eisenoxydul beigemischt, ist sonst in der Regel rein,<br />

nur einzelne Vorkommen entbalten noch andere Stoffe. So zeichnen sich die Kristalle<br />

von Magnet Cove in Arkansas, von denen wir einen in Figur 6 abgebildet haben, vor den<br />

andern durch die grosse Menge von Beimischungen aus, es ist in diesen Kristallen ausser<br />

Kalk und Titansäure nocb Tantal, Niob, Cer, Lanthan, Didym, Yttrium, Eisen und Magnesium<br />

nachgewiesen. manche von diesen seltenen Erden sind dabei in recht beträchtlichen<br />

Mengen (5 % TaI0 ~, 4,4 % NbtO ~, 5,4 % YrOs) darin enthalten. Ein an Cer gleichfalls<br />

reicher Perowskit von Alnö in Schweden hat den Namen Knopit bekommen, -damit<br />

verwandt ist der Oysanalyt aus dem Kaiserstuhl, den Knop analysiert und getauft hat.<br />

Der eigentliche Perowskit findet sich eingewachsen in Chloritschiefer am Findelengletscher<br />

bei Zermatt (Figur 1 und 2), auf Klüften von Cbloritscbiefer aufgewachsen am<br />

Wildkreu7.joch im P fitsch, Tirol; in Chloritschiefer und Kalkspat eingewachsen auf der<br />

Achmatowschen Nikolaje-MaximiJianowschen und Jeremejewschen Grube im Distrikt von<br />

Slatoust im Ural Wi~ur 3, 4,5); in Kalk eingewachsen bei Magnet Cove in Arkansas<br />

(Figur 6). Mikroskopisch kleine Perowskitwürrel sind regelmässiger Gemengteil der<br />

Melilithbasalte,<br />

Titanit. In Titanit triu uns ein Mineral entgegen, das, ohne in der chemischen<br />

Zusammensetzung weHentliche Schwankungen zu zeigen, sehr mannigfaltige Form besitzt.<br />

Es ist monoklin und so entwickelt, dass man bald das eine, bald das andere seiner Prismen<br />

als Vertikalprisma annehmen könnte und tatsächlich deuten die verschiedenen Mineralogen,<br />

die sich mit Titanit besonders beschäftiil haben, seine Formen in verschiedene.'<br />

Weise, was der eine als Vertikalprisma annimmt, macht der<br />

andere zu Klinodoma oder Pyramide, wir wollen uns hier nicht<br />

in die Feinheiten verlieren.<br />

Der Kristall in Figur 7 auC Tafel 40 ist tafelig nach einer<br />

Schiefendfläcbe, die schmalen Flächen am Rande können als<br />

Verlikalprisma oder als Pyramide gedeutet werden, die Form<br />

wird durch die Textfigur 154 erläutert, es wäre nach den Nau­<br />

J.·lg. 1~ .<br />

Titallit.<br />

mannschen Zeichen etwa I = co P, P = oP, L = ~ Piii, Y = Piii; auf der Tafel ist der<br />

Kristall nach vorn geneigt, in der Texlfigur erscheint er mehr nach oben gehoben.<br />

An den Kristallen der Figur 11 und 12 der Tafel können wir die obere grosse<br />

Fläche als Basis, die anderen als Pyramide und Prisma annehmen; sollen die Flächen aber<br />

auf die gleiche Grundform, wie die ' in Figur 154 bezogen werden, dann wäre die grosse<br />

obere Fläche die Schie(endOäcbe Prs. (= y), das eine Paar wäre das Klinodoma pa, (=r),<br />

das andere die Pyramide ";'P2 (= 11).<br />

DUIlIl., Nlnernlreleb.<br />

Die Flächen, welche in Figur 13 der Tafel 40 in der

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