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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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94 -<br />

Bolivia und die Vereinigten Staaten. Hier kommen bei Bristol in Connecticut Russer<br />

derben Massen auch durch Grösse ausgezeichnete Kristalle vor, ähnlich denen von CornwaUj<br />

von hier stammt der in Figur 3 abgebildete Zwillingskristall i reiche Gänge (Anacondagang)<br />

werden im Staate Mootana abgebaut.<br />

KupferlndJg hat seinen Namen wegen der dunkel indighlauen Farbe bekommen,<br />

(Fif6Ur 4 auf Tafel 11) es sind derbe Massen, die DUf geringen Glanz besitzen und meist<br />

als Ueberzug auf andern Kupfererzen auftreten, durch deren Umwandlung sie entstanden<br />

sind. Die sehr seltenen Kristalle sind hexagonal, sie, wie die Blättchen und<br />

Körnchen der derben Aggregate besitzen recht vollkommene Spaltbarkeit nach der Basis<br />

und auf der Spaltfläche perlmutterarligen Glanz, die Blättchen sind biegsam, milde und<br />

sehr weich.<br />

<strong>Das</strong> Mineral ist im ganzen nicht selten, tritt aber meist nur in geringer Menge<br />

auf. So ist es bekannt von der Grube Stangenwaag bei Dillenburg, im Bezirk von Siegen<br />

und vielen andern Orten, grösl!ere Mengen finden sich in Chile und Peru zusammen mit<br />

Kupferkies und durchwachsen mit Schwefelkies.<br />

Kupferkies oder Chalkopyrit ist von allen Kupfererzen an seiner messinggelben<br />

Farbe und dem lebhaften Metallglanz am leichtesten zu erkennen, verwechseln könnte<br />

man ihn mit Schwefelkies, dessen Farbe aber mehr ins graue geht (speisgelb) oder mit<br />

Gold, das aber durch seine Geschmeidigkeit und andere Eigenschaften so ausgezeichnet<br />

ist, dass eine Verwechslung kaum ernstlich in Frage kommt, in allen Fällen ist Kupferkies<br />

nach seiner chemischen Zusammensetzung und Kristallisation zu erkennen.<br />

Kupferkies enthält 34 1 / .<br />

%<br />

Kupfer, 30 1 /. % Eisen und 35 0 {o Schwefel. Wenn er<br />

erhitzt wird, zerspringt er unter Knistern zu feinem Pulver; um die Bestandteile nachzuweisen,<br />

erhitzt man ihn daher am besten zuerst in einem unten zugeschmolzenen<br />

Glasröhrchen, der Schwefel bildet dann ein feines Sublimat; darauf erhitzt maD das Pulver<br />

mit dem Lötrohr auf Kohle, der Schwefel entweicht als stechend riechendes Schwefeldioxyd,<br />

das Pulver schmilzt und gibt ein magnetisches Korn (durch das Eisen); mit Salzsäure<br />

befeuchtet, färbt dies die Flamme blau (durch Kupferchlorid) darm grün (durch Kupferoxyd),<br />

so hat man in kürzester Zeit alle Bestandteile erkannt. Buntkuprererz verhält sich ebenso,<br />

besitzt aber andere Farbe.<br />

Die Kristalle von Kuprerkies sind meist klein und undeutlich, lassen aber doch<br />

erkennen, dass sie der tetraedrischen Hemiedrie des quadratischen Systems angehören. So<br />

sind die Kristalle der in Figur 6, TafellI, abgeblldeten Stufe von einem Tetraeder und<br />

Gegentetraeder begrenzt, die in Figur 6 sind kleine scharfe Tetraederj<br />

Fig \12. an dem Kristall in Figur 8 sind beide Tetraeder ziemlich gleich gross<br />

und an der Oberfläche etwas bunt angelauren, der in Figur 7 a und b<br />

abgebildete Kristall zeigt ein quadratisches Skalenoeder kombiniert<br />

mit einem steilen Tetraeder. Die Textfigur 112 erläutert uns diesen<br />

Kristall; die mit X bezeichneten Flächen sind die des Skalenoeders,<br />

die andern die des steilen Tetraeders. Auf unserer Tafel ist der<br />

Kristall in Figur 7 a in der gleichen aufrechten Stellung abgebildet,<br />

nur gegenüber der Zeichnung ein wenig herumgedreht; die oberen<br />

Flächen gehören dem Skalenoeder, die am Rande dem Tetraeder an,<br />

Kuprerkies. es ist am Kristall kleiner als in der Zeichnung.<br />

Zwillinge nach einer Fläche des Tetraeders sind sehr häufig,<br />

aber meist durch wiederholte Zwillingsverwachsung undeutlich; unter den Kristallen auf<br />

der Stufe in Figur 9 befinden sich einfache Zwillinge, treten aber in der Abbildung nicht<br />

scharf hervor. Ein Beispiel für eine Gruppe oktaedrischer regelmässig und unregelmässig<br />

miteinander verwachsener Kristalle bietet Figur 10.

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