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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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einen Karat schwer, grössere klare, über zelm Karat schwere Steine sind sehr selten und<br />

werden teuer bezahlt. Die kräftig rot gefärbten Steine überwiegen bier über die lichtroten,<br />

ebenso über den blauen und gelben Saphir. <strong>Das</strong> Gewicht der grössten hier gefundenen<br />

Rubine geht über 1000 Karat hinaus, aber solch grosse Steine sind immer trüb.<br />

Andere Fundorte von Rubin liegen in dem angrenzenden Siam (Tafel 42, 16), in<br />

Cbantabun, Kral und in einigen nördlichen Distrikten; die meisten schleifwürdigen siamesischen<br />

Rubine sind bräunlichrot, darum viel weniger wertvoll, als die von Birma. Seit<br />

langer Zeit werden Rubingruben in Badakschan am oberen Oxus ausgebeutet, die Rubine<br />

werden von hier hauptsächlich nach Persien gebracht. Auf Ceylon (12) tritt Rubin sehr<br />

gegen Saphir zurück. Einige Fundorte in den Vereinigten Staaten sind: Newton im<br />

Staate New Jersey (10), in Lowns City, Georgia (15); in Macon City (Jenks Mine) in<br />

North CaroHna.<br />

Verwendung: Ruhin wird am zweckmässigsten als flacher Brillant oder in<br />

Treppenschnitt geschliffen und a jour gefasst, der Wert hängt von der Klarheit, Nuance<br />

und Grösse ab und übertrifft für einen dunkelkarminroten oder bläulichroten fehlerfreien<br />

Stein sehr erheblich den eines gleich schweren Brillanten; ein völlig fehlerfreier Rubin<br />

der besten Qualität von 3-5 Karat soll etwa zehnmal so teuer sein als ein gleich schwerer<br />

Brillant, für noch schwerere Steine gibt es wegen ihrer Seltenheit überhaupt keinen<br />

Marktpreis. Für einen geschliffene .. fehlerfreien Rubin von 32 6 /16 Karat sind 200000 Mark,<br />

für einen solchen von 38 9 /16 Karat gar 400000 Mark gelöst worden. Im allgemeinen<br />

lässt sicb der Wert nicht gut angehen, da er sich bei jedem einzelnen Stein nach Farbe,<br />

Klarheit und Grösse richtet. Durchschnittlich schwankt der Preis für einen 1 Karat<br />

schweren Birma-Rubin zwischen 60 und 150 Mark, geht aber bei guter Farbe darüber<br />

hinaus; ein glei ch grosser Siamrubin kostet ungefähr nur halb so viel, weil seine bräunlichrote<br />

Farbe weniger geschätzt wird. Blasse Rubine sind viel häufiger und billiger als<br />

dunkle. Von der Grösse eines 1 Karat schweren Steins gibt Figur 13 eine Vorstellung,<br />

der hier abgebildete geschliffene Stein wiegt 0,2 g also 1 Karat, der in Figur 14 abgebildete<br />

wiegt 0,355 g. Zur Zeil wird auch trüber Rubin, der in viel grösseren Kristallen<br />

vorkommt, geschliffen und in Ketten getragen.<br />

Die Edelsteine, welche mit Rubin verwechselt werden könnten, sind: Almandin<br />

und Kaprubin, Spinell und Balasrubio, roter Turmalin und Topas. Die vier ersten sind<br />

als reguläre Mineralien einfachbrechend und nicht dichroitisch, die andern erreichen nicht<br />

das spezifische Gewicht von Rubin und können hierdurch von ihm unterschieden werden,<br />

Creilich muss man sie ungeCasst .untersuchen können, bei der Bestimmung eines gefassten<br />

Gesteines muss man sich hauptsächlich a.ur sein Auge verlassen und Erfahrung haben.<br />

Wegen der Kostbarkeit des Rubins ist seine künstliche Darstellung (die Methode<br />

siehe am Schluss) oft und mit Erfolg versucht worden und so weit gediehen, dass der<br />

künstliche Rubin dem natürlichen eine gewisse Konkurrenz macht. Die künstlichen Steine<br />

können von den echten durch mikroskropische Untersuchung unterschieden werden, da sie<br />

feine Gasbläschen enthalten, die den echten fehlen, die echten enthalten dafür oft winzige,<br />

nadelförmige Mineraleinschlüsse , die den künstlichen fehlen. Uebrigens soll man es in<br />

neuester Zeit so weit gebracht haben, dass die künstlichen Rubine Keine Gasbläschen mehr<br />

enthalten. Die künstlichen Rubine des Herrn Paquier in Paris stehen den natürlichen in nichts<br />

nach, sie sollen durch ihre Färbung diese noch übertreffen, namentlich 5011 das reine-Karminrot,<br />

die sogen. Taubenblutfarbe, die bei natürlichen sehr selten und sehr geschätzt ist, häufig<br />

bei ihnen anzutreffen sein, die meisten spielen etwas mehr ins Gelbliche, andere zeigen die<br />

bläulichrote Farbe von anderen echten Rubinen. Solche künstliche Rubine kommen in dem<br />

Handel vor, ob viel oder wenig, ist schwer zu ermitteln; der erste Lieferant wird, wenn<br />

er reell ist, sie als künstliche bezeichnen, die Juweliere werden sie oft als echte Steine

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