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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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sie andauernd gelb, WOdUl'ch sich der Nalriumgehalt zu erkennen gibt. Durch Schwefelsäure<br />

wird das Mineral unter Entwicklung von Flusssäure zersetzt, die das Glas ätzt und<br />

dadurch sofort erkannt werden kann.<br />

Nach diesen Merkmalen bedarf man der Kri!stalle nicht mehr, um Kryolith zu<br />

erkennen, und diese treten auch gegenüber seiner andern Masse sehr zurück; sie sind<br />

immer auf derbem Kryolith aurgewachscn und bedecken dicht<br />

Fig. 2-18. aneinandergedrängt in scheinbar würfeliger Gestalt die Oberfläche,<br />

, ,<br />

wie wir an der typischen, in Figur 8 der Tafel 70 abgebildeten<br />

•<br />

Sture sehen. Erst genauere Untersuchung ergibt, dass die Kristalle<br />

monoklin sind ; die Flächen tn in der Textfigur 248 werden als<br />

m m Vertikalprisma angenommen, c als Basis , und diese Flächen begrenzen<br />

in der Hauptsache die Kristalle und ihnen gehen die<br />

Spallfläehen parallel; die Prismen flächen m schneiden sich unter<br />

9t H 68 1 , die Basis c bildet damit einen Winkel von 90 n 8 1 , die<br />

Kryolith. Abweichung von rechten Winkeln ist also tatsächlich gering. Die<br />

kleine Fläche v ist ein vorderes, k ein hinteres Ortbodoma. rein<br />

Urachydoma; diese kleinen Flächen interessieren uns noch weniger, auch wollen wir bloss<br />

el'\\'ühnen, dass Zwillings verwachsungen vorkommen, die aber mit biossem Auge kaum<br />

wahrzunehmen sind.<br />

Vorkom men. Kryolith ist in grässeren Stücken selten rein, meist enthält er<br />

10-30 0 {0 fremde Mineralien, in der Hauptsache Eisenspat, aber auch Zinkblende, Bleiglanz,<br />

Kupfel'kies, Zinnstein und andere Mineralien. So steht er bei Ivigtut im westlichen<br />

Grönland in einer 500 Fuss langen und 100 Fuss breiten Masse in Granit oder Gneis<br />

an und hat sich wahrscheinlich aus Dämpfen und heissen Lösungen gebildet, die nach<br />

der Eruption des Granits aus der Tiefe hervorgebrochen sind. Hier wird der Kryolith in<br />

einem Tagebau gewonnen und nach Europa und den Vereinigten Staaten exportiert. Die<br />

Produktion betrug im Jahr 1897 13361 Tonnen, ist aber seitdem zurückgegangen.<br />

Verwendung. Aus Kryolith werden alle B&Slandteiie verwertet j er diente zur<br />

Herstellung von Soda, jotzt wird er mehr bei der Darstellung des metallischen Aluminiums<br />

(Seite 217), zur Darstellung von reiner Flusssäure, zur Herstellung von Opalglas und<br />

Eisenemail benutzt.<br />

Die Mineralien der Kalkspat- und Aragonitgruppe.<br />

Die zu diesen beiden Gruppen gehörenden Mineralien enthalten Kohlensäure und<br />

sind als kohlensaure Salze oder Karbonate daran zu erkennen, dass sie mit kalter oder<br />

warmer Salzsäure aufbrausen, weil die Kohlensäure von der kräfligen Salzsäure ausgetrieben<br />

wird. Mit der Kohlensiiure ist Calcium ouer ein verwandtes MeL'l1l verbunden,<br />

Wasser ist in diesen Mineralien nicht enthalten. Nach ihrer Kristallform zerfallen sie<br />

in zwei Gruppen, die der einen sind hexagollal-rhomboedrisch, die der andern rhombisch.<br />

An der Spilze von jeder Gruppe steht Calciumkarbonat, das dimorph ist und als Kalkspat<br />

hexagonal-rhomboedrisch, al s Aragonit rhombisch kristallisiert, nach ihrem Anführer bekommt<br />

jede Gruppe ihren Nllmen. Die Glieder einer Gruppe sind mit ihrem AnfUhrer<br />

verwandt, sie gleichen ihm in der Form und sind chemisch analog zusammengesetzt,<br />

besitzen demnach den Verwandtscbaftsgrad, den wir als i~omorph bezeichnen.<br />

Kalkspat besitzt eine ausgezeichnete Spaltbarkeit nach den Flächen eines Rhomboeders,<br />

sodass ein Kristall oder spätiges Stück schon durch einen rohen Schlag in lauter

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