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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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Dianrantina und in der Provinz Babia. In der Provinz Minas Geraes ist der Diamant von<br />

Quarz, Rutil, Anams, Turmalin, Eisenglanz, Monazit und sodern Mineralien begleitet und<br />

bat sich vielleicht ursprünglich in Quarzgäogen gebildet., die die aodern Gesteine hier<br />

durchsetzen, es sind aber nur seine Begleitmineralien hierin aufgefunden, Diamant selbst<br />

Doch nicht. Durch die Zerstörung der Gänge ist er in die Trümmergesteine gekommen,<br />

in denen er sich jetzt findet. <strong>Das</strong> älteste ist ein glimmerreicher Quarzs8ndstein, der die<br />

Eigentümlichkeit hat, dass er in dünnen Platten biegsam ist; er wird darum Gelenkquarz<br />

genannt, nach einem Fundort beisst er auch Itakolumil Auch dieser ist wieder zerstört und<br />

die Trümmer mit Diamant und den Begleitmineralien liegen zum Teil noch auf den Höhen,<br />

wie bei Diamantina, zum Teil sind sie durch die Gewässer zu Tal geführt und treten am<br />

Gehänge fiber den jetzigen Flussläufen und im Tal innerhalb deren Ueberschwemmungsgebiet<br />

auf, es sind junge Geröllablagerungen und die Steine mit Ausnahme des Diamant<br />

sind um so me;hr abgerollt, je weiter sie von der Höhe transportiert sind. Die losen Gerölle<br />

wurden später durch ein oft eisenschüssiges Bindemiltel wieder verkittet, ein kleines<br />

solches Stück mit einem kleinen Diamant ist in Figur 7 auf Tafel 41 abgebildet. <strong>Das</strong> mit<br />

Ton gemengte Gerölle hat den Namen Cascalbo bekommen. So haben die Diamanten in<br />

der Natur schon oft ihre Stelle gewechselt, wie später in der Hand der Menschen ihren<br />

Besitzer.<br />

Aehnlich wie in Minas Genes ist das Vorkommen in der Provinz Bahia, wo besonders<br />

reiche Funde im Jahre 1844 in der Serra da Cnncor&. gemacht worden sind; zugleich<br />

ist dieses Gebiet der Fundort des Carbonado, der in Minas Geraes und Afrika<br />

nur selten, in Indien gar nicht vorkommt.<br />

Oie Grösse der Brasilianer Diamanten ist durchschnittlich viel geringer a]s die<br />

der indischen und Kapdiamanten, die meisten wiegen 1/. Karat und weniger, der grösste,<br />

.Südsternc genannt, wog 264 1/1 Karat, als Brillant "geschliffen 126 Karat.<br />

Die bäufigsten<br />

Formen sind 'Würfe], Rhombendodekaeder und Iinsenf'ormige Zwillinge, die Qualität steht<br />

der der indischen nahe und übertrifft die der Kapdiamanten.<br />

Von Beginn der Produktion an bis zum Jahre 1860 sollen in Brasilien für<br />

316 1 /1 Millionen Mark Diamanten gewonnen sein, davon mehr als die Hälfte in Minas<br />

Geraes; auch heute sind die Lager noch nicht erschöpft und es ist so gut wie sicher,<br />

dass noch unbekannte Lager im Boden des weiten, wenig durchforschten Landes verborgen<br />

liegen.<br />

In Südafrika ist der erste Diamant im Jahre 1867 bekannt geworden, Burenkinder<br />

hatten den glänzenden Stein gefunden und als Spielzeug aufgehoben, es war ein<br />

Kristall von 21,,8/16 Karat. Als Sehenswürdigkeit wurde er auf der Pariser Weltausstellung<br />

gezeigt, bald fanden sich in derselben Gegend andere, ebenfalls grosse Diamanten , ein<br />

Diamantfieber ergriff die Bewohner und lockte andere heran, ähnlich wie das Goldfieber<br />

nach den Goldfunden in Kalifornien und neuerdings in Alaska, und der Erfolg der Diamantgräber<br />

(Diggers) war über alle Massen gross, Kimberley im Oranje-Freistaat, heute eine<br />

Stadt von über 30000 Einwobner, darunter 12000 Weisse, wurde gegründet, und hier am<br />

7. November 1871 die englische Flagge gehisst; wie dreissig Jahre später das Goldland<br />

Transvaal, nahm England jetzt das Diamantgebiet des Oranje-Freistaats in Besitz.<br />

Die ersten Diamantgruben wurden im Tal des Vaalflusses angelegt und die Diamanten<br />

aus dem Sande durch Wasser ausgewaschen, darum heissen diese Gruben die<br />

~River digginlSc; ~bald wurden auch auf dem wasserlosen Plateau Diamanten gefunden,<br />

aus der trockenen, ausgegrabenen Erde wurden · die Diamanten hp.rausgesucht, darum<br />

heissen diese Gruben die ~dry diggingsc, sie sind durch ihren ausserordentJichen Reichtum<br />

an Diamant die wichtigsten Fundgruben des gesuchten Edelsteins geworden. Die<br />

Hanptgruben befinden sich in der Nähe der Stadt Kimberlej und haben die Namen

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